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BeitragVerfasst: Do, 21 Sep, 2023 22:07 
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Netter Versuch mit der Diskreditierung. War ja abzusehen. Nun war das aber keine Parteidebatte sondern ein sachlicher Vortrag zur Energiekrise in Schweden. Und zwar von einem allgemein anerkannten Fachmann, der schon sehr lange in der Branche ist und bei den ganz grossen Projekten mit dabei war.
Und nebenbei auch eine Proffessur innehatte. Für sachliche Argumente bin ich jederzeit zu haben :YYAH:

Edit: Hast du eine quelle? Nicht, dass ich dir nicht glaube, würde nur gerne wissen aus welcher Ecke das kommt


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BeitragVerfasst: Fr, 22 Sep, 2023 20:51 
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Hej Fohrenmitglieder, es ist alles sehr interessant, über den Strom und die Energie zu lesen, aber wenn ich mir meine Stromabrechnung aus dem letzten Jahr und diesem Jahr von Ellevio und Fortum für mein Haus im Värmland anschaue, wird mir schwindelig. Die Preise sind explodiert, und es bleibt nichts anders überig, als zu sparen wo ich kann. Sonst fressen einen die Strompreise auf. Die Stromkosten muss man ja jetzt auch Monatlich überweisen. Sonst ist man pleite. Also muss der alte Holzofen noch mehr Leistung bringen.
Gruß
Thomas :YYAU:


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BeitragVerfasst: Sa, 23 Sep, 2023 9:15 
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Hallo Thomas,

das ist ein Leid, welches du mit sehr vielen Schweden teilst. Der staatliche Zuschuss schaffte ja einigermaßen Linderung, hoffentlich auch für dich?
Leider sind auch die anderen Energiequellen wie Holz und Pellet teurer geworden (Pellet nun auf 250% des Preises). Viele Kleinunternehmer haben es nicht geschafft und mussten zumachen.

Da die Energiepreise nunmehr eine Existenzfrage geworden sind, rückt die Frage Kernkraft oder nicht mehr und mehr in den Hintergrund. Für Deutschland und Europa stellt die Umstellung auf fossilfreie Energie - unter Vermeidung von Kernenergie - wohl auch
eine Herausforderung an das Stromnetz dar, aber da ist man wohl zuversichtlich. Warum Schweden das kurz- oder mittelfristig nicht hinbekommt kann ich nicht sagen, der Tenor ist, dass das schwedische Energienetz vollkommen veraltet ist. Den Überschuss, den der Norden Schwedens hat, bekommt man nicht hinunter in den Süden, wo er gebraucht wird.

Demnach scheint der einzige Quickfix Kernkraft zu sein, wenn man nicht auf fossile Brennstoffe zurückgreifen möchte, um das Netz stabil zu halten, wie ich bereits zuvor schrieb.

Für mich ersichtlich wird das auf der Stromrechnung, wo ich nunmehr mehr für die Stromüberführung und Grundkosten bezahle, als für den eigentlichen Strom. Das nennen die Betreiber "Verluste im Netz".

/Paul


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BeitragVerfasst: Sa, 23 Sep, 2023 16:23 
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In der näheren Umgebung von Vetlanda, Smaland, wachsen zur Zeit die Windkraftanlagen wie Pilze aus der Erde. Es scheint also durchaus Alternativen zu neuen AKWs zu geben.
Der Anblick ist zwar gewöhnungsbedürftig aber erträglich. Die Lärmbelästigung ist nur gering und Massen an toten Vögeln habe ich nicht unter ihnen gesehen. Die Viecher sind ja nicht zu blöde um den sich relativ langsam drehenden Flügeln auszuweichen. Der in der Nähe nistende Seeadler blieb seit Jahren unbeschädigt.


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BeitragVerfasst: So, 05 Nov, 2023 3:13 
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Herr Jeh hat geschrieben:
Hand aufs Herz: Bei wem von uns hat sich die Stromrechnung/Gasrechnung/Ölrechnung/Kraftstoffkosten bzgl. des Verbrauchs in Litern / kWh seit den letzten 10 Jahren sagen wir mal deutlich reduziert?

Als wir unser Haus kauften, hatten die Vorbesitzer 22000 kWh/Jahr.
Das haben wir im ersten Schritt (Wärmepumpe) halbiert und werden jetzt, mit seit März Solarzellen(10 kWp) auf dem Dach und einer Batterie (10 kWh), wahrscheinlich noch einmal reduzieren können. Im März wissen wir mehr, aber selbst, wenn wir den Rest des Jahres ggar keinen Solarstrom produzieren, wird das eine Verringerung um ein Drittel. Dann produzieren wir, trotz Batterie, einen Überschuss, den wir verkaufen, aber der spielt ökonomisch keine Rolle, weil wir für die gekaufte kWh dreimal soviel bezahlen wie wir für die verkaufte bekommen, weshalb wir versuchen, unseren Überschuss so weit wie möglich selber zu verbraten. Das hilft ausserdem der Netzstabilität.
Vermutlich könnten wir die Ausbeute steigern, wenn wir eine Birke fällten, die die PV-Anlage im Sommer vormittags beschattet, aber das ist nicht sicher, das wir das über das Herz bringen.
Das gilt wohl als deutliche Reduktion, oder?
Was aber die Kernkraftfrage betrifft: hier sitzt Schweden einer politischen Lüge auf; Schweden war 2022 Stromexporteur (genau wie Deutschland) und Schwedens Frankreich (der Nachbar, der auf Kernkraft setzt und deshalb seine eigene Versorgung nicht hinbekommt) heisst Finnland.
Schweden exportierte netto 33 Twh (wovon Finnland 22 TWh bekam) was ein Rekord ist.
Trots Schliessung von KKWs hatte der Export zugenommen; gleichzeitig war der Verbrauch gesunken.
Ich erwate, das dieser Export 2023 noch steigt, wenn ich sehe, wie der Ausbau der PV hier regelrecht explodiert.
Allerdings passen KKWs und PV in unserem Netz nicht gut zusammen.
Denn die Sonne variiert über den Tag, und Kernkraft ist viel zu träge, um diese schnellen Schwankungen auszugleichen. Die konstante Grundlast, für die ein KKW gut ist, geht im Sommer oft bereits jetzt ins Minus, dh. dass da mehr Strom produziert wird, als gebraucht. Und dann gibt es Variationen über den Tag, sowohl durch Verbrauchsschwankungen als auch durch Wetterphänomene. So schnell kann ein KKW nicht an- oder abgeschaltet werden, hier braucht es dynamischere Produzenten, wie bspw Windkraftanlagen, Speichermöglichkeiten (Pumpspeicherwerke) o.ä. um das zu kompensieren.
2022 allerdings war die PV hier viel weniger ausgebaut und stand da für nur ein Prozent; Windkraft hatte das zeitmässig umgekehrte Profil (wenn am wenigsten Strom aus PV kam, kam am meisten aus Windkraft) zur PV und stand 2022 für 19 %
Mehr Infos hier:
https://www.energimyndigheten.se/nyhets ... i-sverige/.

//M

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„Drei Dinge sind unwiederbringlich: der vom Bogen abgeschossene Pfeil, das in Eile gesprochene Wort und die verpaßte Gelegenheit.“
ʿAlī ibn Abī Tālib


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BeitragVerfasst: So, 05 Nov, 2023 14:03 
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Dass Schweden mehr Strom exportiert als importiert liest sich ja erst mal gut.
Ich lese den nachstehenden Rapport aber so, dass es daran liegt, dass Schweden aufgrund seines schlechten Energienetzes gar nicht so gut importieren kann, wie es eigentlich benötigt.
Was sich ja mit dem deckt, was ich bereits gepostet habe:

https://www.tn.se/hallbarhet/32034/finland-tvingas-stoppa-elexport-till-sverige-marknaden-har-kollapsat/


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BeitragVerfasst: So, 05 Nov, 2023 22:07 
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Schweden hat das gleiche Problem wie Deutschland im Norden gibt es einen Überschuß der im Süden gebraucht wird, es fehlt einfach eine Leitung.
Der Strom kam teilweise aus Deutschland ,deswegen nun die hohen Kosten.

Thomas ,warum hast du vor 3 Jahren bei Fortum keinen Festpreis abgeschlossen 45 Öre/kw.
Mvh Werner


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BeitragVerfasst: Mo, 06 Nov, 2023 8:23 
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@PinkPanther: ja, und dass Europameister ist im Export auch.
Mit dem Artikel wäre ich vorsichtig; der Absender ist Svensk näringsliv, und die haben eine politische Agenda. Und hier nutzen sie die berühmte Oma mit dem Haus mit Seegrundstück.
Finnland ist meines Wissens lange Nettoimportör von Strom gewesen, 22TWh von Schweden 2022, und wenn das in die eine Richtung funktioniert, warum nicht in die andere, wenn denn Finnland tatsächlich mal einen Überschuss hat.
Wenn man das Finnische Statistische Zentralbüro fragt, ist das offenbar nicht oft der Fall:
https://www.stat.fi/en/publication/cl8m ... utmrjru95y
(unten kannst du dir die Statistik zusammenstellen).
So nicht allen auf den Leim gehen, die laut schreien.
Aber es gibt tatsächlich Hoffnung für Finnland: die bauen gerade die Windkraft massiv aus, so eventuell sind sie bald im Niveau mit ihrem Verbrauch.
Und ja, alle europäischen Staaten haben ähnliche Probleme: veraltete Stromnetze, die auf wenige zentralisierte Produzenten optimiert sind, während die Energie dezentral und an anderen Stellen gewonnen wird als sie gebraucht wird.
Eine Lösung ist da natürlich eine andere Netzstruktur, und die wird gebraucht. Interessant, das sowohl hier als auch in D diejenigen, die den Netzausbau am lautesten fordern, auch die sind, die ihn dann behindern und dann mit Kernkraft als Lösung kommen (aber die Lagerung des Abfalls auf keinen Fall im eigenen Bundesland haben wollen...).
Eine andere, technisch langfristig bessere (Transport von Strom führt zu Verlusten) ist, dass neue Industrien der Energieproduktion folgen, dh, dass man diese Industrien im Norden ansiedelt.
Vermutlich braucht es eine Kombination aus beidem.

//M

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BeitragVerfasst: Mo, 06 Nov, 2023 12:42 
Hej,

das Thema Energie ist ein lediges Thema und wird aus meiner Sicht auch in Zukunft nicht so einfach gelöst werden können. Ich persönlich habe das Gefühl, dass man hier immer noch darauf hofft zeitnah auf Kernfusionsreaktoren umstellen zu können. Leider ist man hier immer noch in der Forschung. Was man hingegen jetzt schon machen sollte und wohl auch vielerorts macht, ist das Stromnetz auszubauen und zu erneuern.

Zum Thema Stromverbrauch:

Vielen ist gar nicht bewusst, was unser Internet eigentlich für ein Stromfresser ist. Nein nicht an der heimischen Stromuhr, sondern die ganze Rechenleistung der Server im Netz frisst unmengen an Strom. In Zukunft wird das noch weiter zunehmen z.B. selbstfahrende Autos und 5G. Ich bin pro Umweltschutz, aber manchmal sollte sich jeder bewusst werden wie umweltunfreundlich das Internet ist. Damit adressiere ich dann vor allem die junge Generation. :)

- Goldgrube


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BeitragVerfasst: Mo, 06 Nov, 2023 20:54 
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vibackup hat geschrieben:
@PinkPanther: ja, und dass Europameister ist im Export auch.
Mit dem Artikel wäre ich vorsichtig; der Absender ist Svensk näringsliv, und die haben eine politische Agenda.

*Seufz* - Ja, das ist ja das Problem. Welche Quelle in Schweden hat das mittlerweile nicht. Das Spektrum der Botschaften reicht nunmehr von "Wir können nicht ohne Kernkraft leben" über "Ein Mix ist gut fürs Netz" hin zu "Wir brauchen mehr Wind- und Solarenergie".
Je nach Parteilinie und Wirtschaftsinteresse... Es ist ein reine Glaubenssache geworden, weil jemand ohne relevantem Ingenieursabschluss einfach nicht durchblickt. Ich bin selbst einigermaßen technisch/naturwissenschaftlich gebildet, aber hier steige ich nicht mal ansatzweise durch und muss einfach .... glauben. Toll.


Zitat:
Finnland ist meines Wissens lange Nettoimportör von Strom gewesen, 22TWh von Schweden 2022, und wenn das in die eine Richtung funktioniert, warum nicht in die andere, wenn denn Finnland tatsächlich mal einen Überschuss hat.
Wenn man das Finnische Statistische Zentralbüro fragt, ist das offenbar nicht oft der Fall:


Die von Dir verlinkte Seite streckt sich bis Ende 2022, meine Seite bezieht sich auf 2023, nach der Inbetriebnahme von dem großen finnischen KKW. Daher nun auch der finnische Überschuss. Also schlüssig, denke ich. Und das mit der Richtungsumkehr: Keine Ahnung. Aber ich habe das nun schon mehrfach gehört und gelesen, deshalb denke ich, da ist was dran. Also, dass es nicht umgekehrt funktioniert. Oder es funktioniert im Norden und Süden in unterschiedliche Richtungen. Man kan nur raten.
Natürlich muss man kritisch sein, wie du bereits schriebst!

LG Paul


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