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 Betreff des Beitrags: Krankenbehandlung
BeitragVerfasst: Di, 23 Feb, 2021 12:56 
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Hej,

jag skulle .... ups geht ja auch auf deutsch. :smile: Wir planen in ein paar Jahren in unser Haus in Schweden zu ziehen. Was ich zum Glück noch nie in Schweden gebraucht habe war ein Arzt. Jedoch Frage ich mich wie das dann mit der Behandlung läuft die wir beide regelmässig benötigen. Meine Frau und ich sind Diabetiker Typ 2 und benötigen Medikamente dafür - ich denke mal das ist ähnlich einfach wie in D oder? Evtl. einfach das es in S so etwas wie Dauerrezepte gibt?
Meine Frau benötigt darüber noch eine Lymphdrainage so 1-2 mal die Woche. Wir so etwas in Schweden gemacht? Ich habe zwar inzwischen selbst den Massagetherapeuthen gemacht bekomme aber keine Zulassung zu einer Ausbildung in den Med.Bereich. Klar habe ich privat schon die richtigen Handgriffe gelernt aber ein pro. wäre besser. Hat da jemand erfahrung?

Mbh - Dirk


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 Betreff des Beitrags: Re: Krankenbehandlung
BeitragVerfasst: Di, 23 Feb, 2021 21:47 
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Beiträge: 4161
Plz/Ort: Örebro/Linköping
Prinzipiell wird hier Medizin auf demselben Niveau betrieben wie in Deutschland.
Der deutliche Unterschied besteht in der Zugänglichkeit zum Gesundheitssystem; was akute Erkrankungen und Unfälle betrifft, so ist das in der Regel kein Problem, aber was chronische Erkrankungen betrifft, so sieht es hier recht schlecht aus.
Während Deutschland an der Spitze der OECD-Länder liegt, liegt Schweden auf vorletzter Stelle vor - iirc - Portugal? an vorletzter Stelle.
So Schweden ist gut wenn man jung und gesund ist, aber ansonsten macht es sich besser in Deutschland.
Allerdings: YMMV, denn insbesondere private VC leisten oft bessere Dienste als öffentliche und auch zwischen letzteren variiert die Zugänglichkeit, sowohl zwischen verschiedenen VC als auch über die Zeit. Das Problem ist immer dasselbe: es gibt eine gut bemannte VC, dann geht ein Arzt woanders hin. Weil man Geld sparen kann, besetzt die Chefin, die in der Regel keine Ärztin ist, die Stelle nicht gleich neu, und auch nicht zu dem Zeitpunkt, wo der/die Ärztin geht, sondern man lässt sich Zeit. Nach ein paar Monaten geht der/die engagierteste der verbleibenden, weil er/sie eine unhaltbare Arbeitssituation hat. Und dann dreht sich die Spirale immer schneller nach unten, bis man schliesslich eine Einheit ohne Ärzte hat. Dorthin neue Ärzte zu rekrutieren, ist natürlich schwer. Irgendwann gibt die Chefin auf und zieht an eine andere VC, um dort Chefin zu werden, es kommt ein neuer Chef, vieleicht eine/r die/den man immer an solche Stellen schickt. Der/die bringt das Ganze auf Vordermann, und schliesslich hat man wieder eine funktionierende Einheit. Dann muss dieser Chef an eine andere VC, wo es gerade brennt. Und eine Krankenschwester/in, Sozialarbeiter/in, Krankengymnast/in wird neue/r Chef/in. Und das Spiel geht von vorne los... allerdings kommen nicht alle VC jedesmal wieder hoch, manche sind auch erstmal ein paar Jahre ohne feste Ärzte. So es hängt sehr davon ab, wann und wo ihr seid.
Sorry, dass ich hier die Spassbremse mache, aber es ist kein Zufall, dass wir hier so viele Coronatote haben. Das Gesundheitssystem hier wird von Amatören gesteuert und funktioniert gerade noch schlechter als ohnehin schon.
Ihr macht, was ihr wollt, aber solange Corona nicht sicher abgeklungen ist, ist mein definitiver Rat: geniesst den Schutz des weit überlegenen deutschen Systems.
Das Procedere ist folgendes: ihr müsst euch hier melden, und bekommt dann eine Registrierungsnummer (die sogenannte Personnummer).
Die ist Versicherungs- Steuer-, Ausweis-, Meldenummer und einiges mehr in einem. Je nachdem, ob ihr als Arbeitnehmer oder als Personen mit eigener Versorgung (Rente bspw) kommt habt ihr entweder die schwedische (im ersten Fall) oder weiter die deutsche KV (im zweiten). Dann listet ihr euch bei der VC eures geringsten Misstrauens und trefft dort in der Regel die Diabetesschwester, gelegentlich einen Arzt. Ein Rezept gilt hier maximal ein Jahr und muss dann erneuert werden. Das muss in der Regel der Patient initiieren, kann aber oft online geschehen ("mina vårdkontakter").
Fast alles geht hier online, nur ganz wenig über direkte Besuche, ich war bspw in den letzten 10 Jahren zweimal auf der Bank, vor 16 Jahren das letzte Mal auf dem Finanzamt usw.
Wie auch immer ihr euch entscheidet: alles Gute und viel Glück!

//M

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„Drei Dinge sind unwiederbringlich: der vom Bogen abgeschossene Pfeil, das in Eile gesprochene Wort und die verpaßte Gelegenheit.“
ʿAlī ibn Abī Tālib


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 Betreff des Beitrags: Re: Krankenbehandlung
BeitragVerfasst: Mi, 24 Feb, 2021 10:39 
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Beiträge: 123
hallo,
kann vibackup aus eigener erfahrung nur bestätigen. Die unsachgemäßte organisation des gesundheitswesens ist ein riesiges problem und die, wie er beschreibt, habe ich ebenfalls in nur zwei jahren in einer vårdcentral erlebt. das personal meist hochengagiert, die ärzte frustriert und die chefs inkompetent.

wer die möglichkeit hat, und als rentner ist man ja weiter in der deutschen KV, dann zwei besuche pro jahr in deutschland einplanen incl. arztbesuch beim alten doktor zuhause. hier in schweden wird man jedesmal, wenn man überhaupt vorgelassen wird, einen anderen arzt treffen. über jahre den gleichen arzt zu treffen ist hier so gut wie nicht möglich.


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 Betreff des Beitrags: Re: Krankenbehandlung
BeitragVerfasst: Mi, 24 Feb, 2021 14:04 
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Beiträge: 1400
Plz/Ort: Småland
Also ich kann das permanente Einschlagen auf das schwedische Gesundheitssystem nicht unterstreichen. Vielleicht habe meine "Vorredner" prinzipiell ja recht, aber das ärztliche/pflegerische Personal in den mir bekannten VC ist äußerst ruhig und entspannt, keine Hektik und man hat schier unendlich Zeit, die dem Patienten zugute kommt. In Deutschland? 3 Minuten? 5 Minuten? Entsprechend ausgeruht ist das medizinische Personal - und gründlicher? Aber diese Erfahrungen haben ich Bekannte nicht nur in VC gemacht, auch in Kliniken wie Västervik, Oskarshamn oder Kalmar. Ohne es jetzt durch Quellenangaben belegen zu können: So viel ich weiß, steht es mit der Krankenhaushygiene i S wesentlich besser als in D, und die Zahl der ärztlichen Fehler (mit Todesfolge) ist in D bekanntermaßen sehr hoch (höher als in S?). Vibackup hat evtl. Statistiken zur Hand.
Ich jedenfalls fühle mich als knapp 70jähriger, allerdings ohne chronische oder andere Krankheiten) hier allerbestens aufgehobe.

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Ferien in Småland: http://www.ferienhausmiete.de/ferienhau ... j_nr=34130
www.wikingerabenteuer.wordpress.com


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 Betreff des Beitrags: Re: Krankenbehandlung
BeitragVerfasst: Mi, 24 Feb, 2021 17:29 
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Registriert: 19.08.2007
Beiträge: 1015
Danke vita! Mein sambo und ich können aus eigener Erfahrung (Behandlung in Lund und Växjö) sagen: wenn man ernsthaft krank ist, wird man hier sehr gut umsorgt (auch in Coronazeiten). Daß hiesige Ärzte eine andere Meinung zu Medikamenten haben - nur die Schulmedizin ist akzeptiert, keine pflanzlichen Mittel z.B. - kann man, glaube ich, vernachlässigen (oder aus Deutschland mitbringen :mrgreen: ).

Hexenhäuschen


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 Betreff des Beitrags: Re: Krankenbehandlung
BeitragVerfasst: Mi, 24 Feb, 2021 21:30 
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Beiträge: 4161
Plz/Ort: Örebro/Linköping
Ok, eines scheint nicht für alle selbstverständlich zu sein: es gibt einen Unterschied zwischen den einzelnen Mitarbeitern (die hier im Schnitt genauso gut sind wie in D) und dem Gesundheitssystem, genauso, wie es einen Unterschied zwischen dem Wetter und dem Klima gibt.
Ich kenne hier viele kluge Kollegen, habe an der Ausbildung von ein paar hundert Ärzten, Krankenschwestern, Psychologen, Arbeitstherapeuten usw. mitgewirkt und denke, dass sich bspw. die Absolventen des Medizinstudiums, das wir in Örebro aufgebaut haben, nicht vor anderen verstecken müssen. Aber das ist etwas anderes, und man kann nicht dauerhaft von den Mitarbeitern im Gesundheitssystem erwarten, dass sie strukturelle Mängel kompensieren.
Aber natürlich gibt es auch Vorteile hier:
- ja, die Resistenzlage ist hier deutlich besser als in D, nicht zuletzt weil man auch in der Bevölkerung verstanden hat, dass nicht jeder Schnupfen ein Antibiotikum braucht
- ja, hier gibt es eine tw im guten Sinne kritischere Haltung zu unwirksamen Behandlungen. Hier jedoch zwei "Abers":
1. Evidenzbasierte Medizin ist gut, aber man muss auch neue Evidenz schaffen und ausserhalb der Box denken. Das heisst nicht, dass man Homöopathie gutheissen muss, die hat viele Chancen gehabt und immer wieder versagt, aber es heisst, dass man ab und an ausserhalb von PMs und "kunskapsstyrning" denken muss.
2. Auch wenn Medizin zu 95% Wissenschaft und Handwerk ist: es lässt sich nicht drumrumreden, manchmal gibt es Probleme, denen man einfach nur mit HokusPokus zu Leibe rücken kann. Man ist als Arzt eben auch ein bisschen Medizinmann/Schamane oder wie man das nennen kann. Aber auch da gilt: Primum non nocere.

//M

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 Betreff des Beitrags: Re: Krankenbehandlung
BeitragVerfasst: Do, 25 Feb, 2021 8:59 
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Beiträge: 838
Plz/Ort: Skruv / Schweden
Vielleicht noch mal zum Thema, chronische Krankheiten und regelmässige Behandlungen. Also ich sehe ja den Unterschied zwischen mir in Schweden und meinen Bekannten mit gleicher o ähnlicher Erkrankung in Deutschland. Meine Behandlung besteht aus höchstens einem Besuch im jahr beim Facharzt, eventuell auch nur als Telefongespräch. Bei akuten Problemen, kann man auch mal einen zusätzlichen Termin bekommen....Wartezeiten sind je nach Spezies und Ort sehr unterschiedlich. Kalmar län ist eine rühmliche Ausnahme in bestimmten Bereichen...aber man kann sich das nicht aussuchen, kommt ja drauf an wo man wohnt.
Behandlungen...ja, man kann ja immer zur sjukgymnast gehen....aber die Behandlung dort unterscheidet sich doch krass von dem was man aus Deutschland hört....und unterscheidet sich aich hier sehr...abhängig davon zu wem man kommt.
Lympfdrainage, das weiss ich aus eigener Erfahrung, ist keine medizinische Behandlung in Schweden! Muss man erstens selber bezahlen, und dann erstmal jemanden finden, der darin eine „medizinische“ Ausbildung hat....soweit ich weiss gibt es da dann keine regulierte Überwachung, sondern man muss selber schauen, das man an keinen „Laien“ gerät.

Bei Medikamenten ist es übrigens auch so, das es hier nicht alles gibt, was man so in Deutschland bekommt. Das wird zum Problem, wenn man schon Jahre gut eingestellt war und hier immer wieder Probleme hat das Medikament zu bekommen! Gibt teilweise die Möglichkeit ein Medikament als Lizenz aus dem Ausland zu bekommen, ist aber umständlich.

_________________
liebe Grüsse

Heike

meine Homepage: http://figeholm.jimdo.com/


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 Betreff des Beitrags: Re: Krankenbehandlung
BeitragVerfasst: Mo, 01 Mär, 2021 15:28 
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Registriert: 29.04.2020
Beiträge: 15
Hej,

das Lymph und Lipödem zu behandeln ist auch in Deutschland schwierig. Die Ärzte stellen ungerne notiwenige Mengen an Behandlungen aus.
Wir mussten erst bei der Krankenkasse einen langen Weg gehe um eine Bescheinigung zu erhalten das es nicht auf das Buget des Arztes geht,
seitdem ist ist es kein Problem mehr das meine Frau 2mal die Woche 1,5 Std. behandlung erhält.
Das Problem ist das die Behandlung nur lindert und nicht heilt.

Ich habe das Problem schon geahnt wenn wir nach Schweden ziehen. Daher habe ich ja bereits eine Ausbildung als Massagetherapeuth.
Leider ist es so das die Lymphbehandlung nur beim Bademeister zur Grundausbildung gehört. Pyhsiotherapeuthen müsse das als Kurs buchen.
Für diese Kurse werden aber nur die Leute zugelassen wegen der med. Grundausbildung. So das ich da nicht rein kommen.

Die aktuelle Therapeuthin hat mir zwar schon gezeigt wie ich meine Frau behandeln muss aber einen Profi zur Not zu haben würde mir mehr
Sicherheit geben. Dann muss ich mich in Schweden auf den freien Markt umsehen - bisher habe ich aber ehr so Thaimassagen dort gesehen.
Was ja ehr nicht passt :).

Die "normalen" Arzttermine planen wir alle 3 Monate in Deutschland machen zu lassen. Da wir in Süd Småland ist das ganz gut möglich als
Ausflug nach Rostock.

Juhu Ende März geht es nach Schweden unser Grundstück von den Winterschäden befreien.

Lieben Gruß
Dirk


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 Betreff des Beitrags: Re: Krankenbehandlung
BeitragVerfasst: Mo, 01 Mär, 2021 16:45 
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Beiträge: 7494
Plz/Ort: Rostock
Und das mit den Terminen in Rostock klappt?


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 Betreff des Beitrags: Re: Krankenbehandlung
BeitragVerfasst: Mo, 01 Mär, 2021 17:45 
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Registriert: 22.06.2017
Beiträge: 145
Hej Dirk V.,

ich kann deine Vorfreude auf Ende März verstehen. Die Winterschäden am Haus beseitigen. Ich würde auch gerne Ende März oder Anfang April zu meinem Haus fahren, und nach dem Rechten schauen. Deshalb meine Frage?
Wie macht ihr das mit dem Coronatest, der in englischer Sprache sein muß und nur 48 Stunden alt sein darf.

Danke für deine Infos. :D

Gruß

Thomas


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