Es war Herbst. Der alte Pettersson saß am Küchentisch und trank seinen Vormittagskaffee. Es saß ganz still und schaute hinaus in das trübe Wetter und war kein bisschen froh.
Der Kater Findus dagegen war umso munterer. Er konnte keine Sekunde still sitzen, und das wollte er auch nicht. Er zappelte auf dem Stuhl herum, biss sich in den Schwanz, kletterte auf den Tisch, trank einen Schluck Kaffee, warf ein Stück Zucker runter, sprang hinterher auf den Boden, hinauf aufs Sofa, zurück auf den Tisch...
"Sitz Still!", fauchte Pettersson. Dann seufzte er tief. ""Puh, was für ein Tag", sagte er. "Heute bin ich richtig schlechter Laune. Ich habe zu überhaupt nichts Lust."
"Prima", sagte Findus. "Dann können wir ja den ganzen Tag spielen."
"Nee du", sagte Pettersson. "Spiel du mal allein, am liebsten woanders."
"Allein und allein und woanders und woanders! Ich will mit dir spielen. Hier und jetzt und auf der Stelle. Wir können -Die Katze streicheln- spielen und du bist die Katze."
"Nein, ich will nicht spielen", knurrte Pettersson und starrte ins Nichts, weit, weit weg.
Heute ist er wirklich traurig, dachte Findus. Ich muss mir was einfallen lassen, damit er wieder fröhlich wird.
Leise wie eine Katze schlich Findus auf dem Küchentisch ganz nah an Pettersson heran und hielt eine Kralle in die Luft. Das bedeutete "Ich will dir nur noch eine einzige Sache sagen".
"Ja, was ist denn?", murmelte Pettersson.
"Wir können angeln gehen. Dann wirst du wieder fröhlich", flüsterte Findus.
"Nee, bloß nicht, ich will nicht raus", sagte Pettersson. "Kalt und nass ist es und wir kriegen ja doch keinen Fisch. Nee, ich rühr mich vor heute Abend nicht vom Fleck und dann geh ich schlafen."
So'n hoffnungsloser alter Mann, dachte Findus und seufzte fast genauso tief wie Pettersson. Ich weiß, dass er wieder froh wird, wenn wir angeln gehen. Das macht ihn immer froh. Ich muss mir nur endlich was einfallen lassen, dass er es einsieht.
Natürlich kann Findus den alten Pettersson doch noch überreden, angeln zu gehen. Als sie zum See kommen, ist Pettersson schon fast wieder der Alte und hat vergessen, was ihn so traurig gemacht hat. Vielleicht hat er ja Glück beim Angeln! Auf einen gebratenen Fisch hat er jetzt jedenfalls große Lust und Findus freut sich schon darauf, Stockbrot überm Lagefeuer zu backen. Und wenn Pettersson dann noch einen frischen Hefezopf aus dem Picknickkorb holt, dann ist die Welt für die beiden so sehr in Ordnung wie sie nur sein kann!

Aus dem Buch: "Kochen mit Pettersson und Findus"
von Sven Nordqvist