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BeitragVerfasst: Mo, 04 Dez, 2023 11:45 
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war schon mal hier
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Hi, :YY:
ich bin neu hier und hoffe hier sind einige mit Erfahrung, die uns helfen können.
Ich (Melli) und mein Mann (Tobi) möchten gern nach Schweden auswandern. Wir haben beide hier in Deutschland gute Jobs, die wir aber von überall machen könnten.
Wir könnten uns also vorstellen, diese Jobs zu behalten, sofern es eben rechtlich und steuerlich funktioniert.
Es ist wirklich super schwierig, im Netz gute Informationen zu bekommen bzw. auch verständlich erklärte, denn von Steuerrecht haben wir z.B. keine Ahnung.

Wir würden also gerne in Schweden ein Haus kaufen und vollständig in Schweden wohnen und auch dort gemeldet sein.
(Nebenwohnsitz in Deutschland wäre aber möglich, falls das notwendig ist).
Ist dieses Vorhaben grundsätzlich so überhaupt möglich?
Welche Nachteile bringt es ggf. mit sich gegenüber einem schwedischen Arbeitgeber?
Welche Nachteile hätten unsere Arbeitgeber?
Wir funktioniert das mit den Steuern?

Fragen über Fragen... Wer kann helfen? :arme:

Viele Grüße
Melli


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BeitragVerfasst: Mo, 04 Dez, 2023 12:32 
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Nachvollziehbare Entscheidung :sflagge:

Grundsätzlich ist ein solches Vorgehen möglich.
Schaut euch vlt. einführend mal diese Videos an:

https://youtu.be/kOLGIOSPybo
https://youtu.be/4H5jhHm4owg
https://youtu.be/It0aYMdTpCM

Da wird das meiste grundlegend und aktuell erklärt.

Dennoch werdet ihr und vor allem euer AG nicht darum herum kommen, sich
persönlich bei einem Fachbüro zu informieren. Und ja das wird Geld kosten.
Das sollte euch aber eine auf eure konkrete Situation zugeschnittene Antwort ("gute Jobs" ist halt quasi keine Info) wert sein.

Aus meiner eigenen Erfahrung fährt man mit einer direkten individuellen Beratung zu Steuerfragen etc. deutlich besser,
da es zwar natürlich allgemeingültige Gesetze gibt, aber auch in Schweden Entscheidungen von individuellen Menschen getroffen werden.
Da das Thema zusätzliche Betriebsstätte ggf. im Raum steht, wäre das auch eurem AG dringend angeraten.

Viel Erfolg bei eurem Vorhaben. Machbar ist es auf alle Fälle...nach etwas Bürokratie :YYBP:

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BeitragVerfasst: Mo, 04 Dez, 2023 13:01 
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Hej,

wie schon desöfteren empfohlen auch hier die Deutsch-Schwedische Handelskammer.

https://www.handelskammer.se/de/nyheter/das-homeoffice-nach-schweden-verlegen-gar-nicht-so-einfach

Mit einwenig Aufwand ist alles lösbar.

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BeitragVerfasst: Mo, 04 Dez, 2023 14:40 
Hallo,

es ist möglich aus Schweden heraus weiterhin für deinen deutschen Arbeitgeber tätig zu sein, als Angestellter der in Schweden seinen Hauptwohnsitz hat.

HINWEIS: Es braucht entgegen den vielen Behauptungen keinen Dritten/Dienstleister der die Lohnbuchhaltung/Anmeldung für deinen Arbeitgeber übernimmt.

Des Weiteren ist unbedingt anzumerken, dass die 'Deutsch-Schwedische Handelskammer' ein Wirtschaftsunternehmen ist und keine offizielle staatliche Stelle. Die wollen dir im besten Fall eine Dienstleistung verkaufen. Als einzelner Arbeitnehmer bist du für die jedoch 'finanziell' uninteressant - bitte berücksichtigen!

Ich würde dir empfehlen, dass du und dein Arbeitgeber sich direkt beim Skatteverket (schwedisches Finanzamt) informieren/melden. Diese Quelle ist die aus meiner Sicht einzige verlässliche Quelle, die auch kein Geld für die Beratung nimmt! Auf der Seite des Skatteverkets steht seit der letzten Aktualisierung 2021 wirklich alles sehr gut dokumentiert für jeden Fall. Es gibt auch eine extra Abteilung für ausländische Firmen, sowohl telefonisch als auch per E-Mail sehr kompetent.

https://www.skatteverket.se/servicelank ... 24359.html

Gerne kannst du mir eine PN schreiben, falls du weitere Informationen haben möchtest. Ich werde mich hier jedoch aus den 'desöfteren empfohlenen' Diskussion heraushalten.

- Goldgrube


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BeitragVerfasst: Mo, 04 Dez, 2023 15:27 
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Der Hinweis mit dem Skatteverket ist absolut richtig und wichtig.

Dennoch muss es einem nicht zum Nachteil gereichen, sich bei einem entsprechend spezialisierten Dienstleister zu informieren und
ähnlich wie beim Mandatsverhältnis mit einem Steuerberatenden individuelle Wege sich aufzeigen zu lassen.
Gerade für die mittlerweile nicht unüblichen Fälle Home-Office-in-Schweden kann es wirtschaftlicher sein, eine fixe Beratungsgebühr
für eine vlt. sogar deutsche Grundberatung zu zahlen, als Arbeitszeit in die eigene Erkundung zu stecken.

Aber das wird auch stark von der Firmengröße etc. abhängen. Insofern es gibt mehrere Wege zum Ziel.

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Carpe noctem!

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BeitragVerfasst: Mo, 04 Dez, 2023 16:33 
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war schon mal hier
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Vielen Dank für eure Antworten und Infos.
Gut zu wissen, dass es irgendwie möglich sein wird. Sobald es konkret wird, ist uns klar, dass eine persönliche Beratung der beste Weg ist, um alle individuellen Belange zu klären.
Uns ist allerdings daran gelegen, im Vorfeld schon möglichst viele Infos zu sammeln, bevor wir unsere Arbeitgeber überhaupt über unsere Entscheidung nach Schweden zu gehen, informieren.
Wir möchten unsere derzeitigen Arbeitgeber gerne so viel Bürokratie und Hürden wie möglich abnehmen. Denn ansonsten kann es natürlich passieren, dass den Arbeitgebern der Aufwand (für einen enzelnen Arbeitgeber) zu viel ist.
Bei der Recherche bin ich z.B. darauf gestoßen, dass die Deutsch-Schwedische Handelskammer nur Unternehmen berät, aber keine Privatpersonen. Das macht es eben so schwierig mit den Informationen.
Wenn es hier also jemanden gibt, der konkrete Infos hat, oder selbst derartiges gemacht hat, wäre ich sehr dankbar. Auch wenn jeder Fall individuell ist, hilft es ggf. trotzdem, den Umfang der bürokratischen Hürden etwas abzuschätzen.

Vielen Dank
Melli


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BeitragVerfasst: Di, 05 Dez, 2023 12:31 
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Melli hat geschrieben:
Das macht es eben so schwierig mit den Informationen.
Wenn es hier also jemanden gibt, der konkrete Infos hat, oder selbst derartiges gemacht hat, wäre ich sehr dankbar. Auch wenn jeder Fall individuell ist, hilft es ggf. trotzdem, den Umfang der bürokratischen Hürden etwas abzuschätzen.



:grübel: :triller:


Ich antworte nochmal, vlt. auch für die Nachwelt, die ja keinen Zugang auf PN-Beratungen hat :YYAY:

Hast du dir das erste der drei verlinkten Youtube-Videos angeschaut?
Da wird in den ersten ca. 10 Minuten eigtl. alles, was deinen Fragenbereich berührt besprochen:
- Auswanderung nach Schweden (mit eigenem Haus) mit Erlangung von Samordningsnummer und oder PN
- Arbeiten im "Home Office" für einen Arbeitgebenden aus D/A/CH

Zusammengefasst (auch aus meinem Wissen):
- dauerhaftes Wohnen in Schweden (=Auswanderung)
==> falls Haus vorhanden dort => Haus auf alle Fälle steuerpflichtig in Schweden
- sofern Arbeit (bei dauerhaftem Verbleib) aufgenommen wird ist diese in Schweden (!) abgabenpflichtig
- PN kann dann problemlos erteilt werden
- bei abhängiger Beschäftigung in lokal ansässiger Firma läuft eh alles über Schweden
- bei abhängiger Beschäftigung bei Firma im (EU)-Ausland
==> sofern durch AN keine direkten Umsätze vor Ort generiert werden => AG beim Skatteverket registrieren; AG zahlt Abgaben für AN in Schweden, AN ist "normal" in Schweden Abgabenpflichtig und dafür aber natürlich auch umfänglich im Sozialsystem geführt
==> sofern durch AN direkte Umsätze vor Ort erwirtschaftet werden => AG muss zusätzlich Betriebsstätte anmelden
In beiden Fällen ist zudem zu beachten dass schwedisches Recht für den Arbeitsplatz gilt (!) z.B. im Sinne des Arbeitsschutzes, von Urlaubsansprüchen etc. !

Sonderfall:
Abordnung von Beamten:innen, Abordnung von Führungskräften (zeitweise bzw. alternierend),...

Alleine die Abgrenzung der Umsatzgenerierung kann mehr oder weniger diffizil sein. Wie das bei Abgrenzungsaufgaben halt immer der Fall ist.
Hierzu darf - denn das schwedische Steuerrecht ist bei der Definition der hoheitlichen Aufgaben dem deutschen nicht so fremd - das Skatteverket nicht beratend tätig werden.
Das Skatteverket darf informieren. Also gleich wie das deutsche Finanzamt. Beraten darf es aber schon aus Haftungsgründen nicht.

Zudem kann und wird das Skatteverket nur selten bis gar nicht auf ggf. sinnvolle abweichende Konstellationen eingehen.

Z.B. kann es vom Verwaltungsaufwand her durchaus Sinn machen, den abhängigen Job in Deutschland zu kündigen und als externer (selbstständiger) Sub die Dienste für den AG zu erbringen.
Dann steht die Frage im Raum welche Unternehmensform man sich in Schweden gibt (wobei die AB da meistens mehrere Blicke wert ist).

Denn neben den steuerrechtlichen Dingen hat der AG bei dauerhafter Home-Ofice-Tätigkeit auch z.B. die GDPR umzusetzen. Das ist je nach verarbeiteten Datensätzen auch innerhalb der EU länderübergreifend nicht immer trivial.
Alleine deshalb kann es sogar sinnvoll sein sich für Abhängigkeit oder Selbstständigkeit zu entscheiden.

All das kann dir aber niemand seriös beantworten, wenn man als Info lediglich hat:
"möchten gern nach Schweden auswandern. Wir haben beide hier in Deutschland gute Jobs, die wir aber von überall machen könnten.
Wir könnten uns also vorstellen, diese Jobs zu behalten, sofern es eben rechtlich und steuerlich funktioniert."

Und deshalb nicht böse gemeint: Macht ein Beratungsgespräch bei einem passendem Dienstleistenden aus, der mit dem Thema Erfahrung hat.
Das kostet einmalig ggf. halt mal bis zu 200 €, dafür werden euch dann aber auch alle notwendigen Fragen gestellt und hoffentlich adäquat beantwortet.
Lässt man sich das schriftlich ausarbeiten hat man auch direkt die benötigten Infos in Spiegelstrichen für den AG.
Spart zudem auch (Lebens)zeit, die man nicht auf Recherche im Internet verbringt um ggf. dann noch unpassende Infos zu bekommen.

Die MA des Skatteverket sind primär keine Beratenden und ebenso individuell, wie die MA der Finanzämter in Dtl..
Mir wurden z.B. von einem sehr bemühten Mitarbeitenden des Skatteverket leider auch die nicht 100% passenden Formulare übermittelt.

Und wenn ich eine Regel als Arbeitgeber, aber auch als Selbstständiger für mich gelernt und immer befolgt habe, war es:
" Zu Besprechungen/Terminen mit der Finanzverwaltung geht man immer (!) vorbereitet mit einem klaren Ziel."
Kann man sich selbst vorbereiten, alles easy. Falls nicht auch easy, dann nimmt man sich jemanden, der es kann.

Da ich das glaube ich noch nicht des öfteren diskutiert habe, darf das gerne auch öffentlich besprochen werden :mrgreen:

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BeitragVerfasst: Di, 05 Dez, 2023 14:05 
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grosses kompliment zu dem was herr jeh hier geschrieben hat.


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