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BeitragVerfasst: Do, 11 Jun, 2009 11:03 
Ah ok, jetzt weiß ich was Du meinst.

Klar ist ein Jurastudium mit einem sehr guten NC nicht so einfach zu erreichen - obwohl wir mal jemanden angestellt hatten, der nach einer Elektrikerlehre Jura studierte - aber wenn man wirklich will. Ansonsten bleiben ja noch hundert andere Studiengänge, die man mit etwas weniger guten Abschlüssen schaffen kann.

Ansonsten bin ich der Auffassung, daß eine gewisse Reform in unserem Schulsystem nötig wäre. Klar muß ein gewisses Allgemeinwissen vermittelt werden und oft zeigt sich in späteren Jahren erst die Richtung die man einschlagen möchte. Aber wenn man dann schon mal weiß wo man hin will, verwundern die Lehrpläne doch.

Konkretes Beispiel: Meine Tochter hat auch gerade ihr Fachabitur gemacht im sozialen Zweig. Und sie hatte den gleichen Unterrichtsstoff wie mein Sohn im technischen Zweig in den Fächern Chemie und Physik??????? Hä????? Das kann man mit normalem Menschenverstand nicht mehr verstehen. Es ist ja eine weiterführende Schule.

Aber ansonsten denk ich, kann man in D aus allen Richtungen in alle Richtungen weiter gehen..... Das find ich nicht schlecht.

Wenn ich das mit dem schwedischen Schulsystem verstanden hab, dann finde ich die Lösung mit selbst wählbaren Kursen
nicht sehr gut.

Gruß
Tom


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BeitragVerfasst: Sa, 13 Jun, 2009 7:29 
Hallo,

ich bin der Meinung, dass es über den zweiten Bildungsweg erheblich schwerer ist, das Abitur zu erreichen.
Ich selber habe, aber das war bereits 1973, über das Arbeitsamt ein Betriebswirtschaftsstudium absolviert, was auch sehr erfolgreich für mich war. Trotzdem ist es sehr schwer, wenn man vorher nicht die entsprechenden Kenntnisse, die man auf einem Gymnasium zweifelsfrei erfährt, mitbringt. Mein Studium war vom Arbeitsamt gefördert, ja das war damals noch möglich, aber es war ein Tagesstudium und ich mußte meine Arbeitsstelle dadurch aufgeben. Viele Leute hält dieses von einer späteren Studiumaufnahme ab. Dann hat die Freundin unseres Sohnes die mittlere Reife nachgeholft, dann eine Lehre absolviert und jetzt holt sie ihr Abitur nach. Es ist sehr, sehr schwer für sie, da die Fremdsprachenkenntnisse nicht so gut sind, so dass sie es ganz schwer hat damit. Ich muß dazu sagen, dass sie als Legasthenikerin damls abserviert wurde und die Hauptschule durchlief. Dabei ist sie sehr intelligent, sehr strebsam und mehr als fleißig.

Über den 2. Bildungsweg ist eine nachträgliche Bildung nur sehr schwer durchzuführen, denn wenn man erst im Berufsleben stand, dann muß man schon sehr ehrgeizig sein, um sich wieder aufzuraffen, eine lange Durststrecke zu durchlaufen.

Grüße Aelve


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BeitragVerfasst: Sa, 13 Jun, 2009 8:56 
Hej,

also das finde ich überhaupt nicht. Es kommt wirklich auf die einzelne Person an. Ich war während der Realschulzeit kein besonders guter Schüler, daß Gymnasium hätte ich nie geschafft. Es war zu schwer für mich.

Im zweiten Bildungsweg hab ich das Fachabitur mit einem Notendurchschnitt von 1,7 hingelegt. Es war ziemlich leicht für mich.

Was ich damit sagen will: Es kommt nur auf das eigene "Wollen" an. Während der üblichen Schulzeit war Schule für mich eine Zwangsveranstaltung, deren Sinn mir als Kind/Jugendlicher nicht so recht klar war. Als ich aber nach 6 Jahren nach der Mittleren Reife selbst von mir aus weiter kommen wollte, siehe da, dann gings ganz leicht. Ich bin aber in den 6 Jahren weder wesentlich intelligenter geworden, noch ist die Schule vereinfacht worden. Es lag einfach nur an meinem eigenen Wollen. Ich wollte studieren.

Und vom finanziellen: Ich hatte damals schon ein Kind und war verheiratet. Also ging meine Frau arbeiten und ich kümmerte mich nach der (Halbtags-)Schule um meinen Sohn.

Und meine Kinder heute: Sie wohnen noch im Hotel-Mama, bekommen Bafög, haben jeder ein Auto, gehen weg, fahren in den Urlaub usw. Ich sehe nicht, wo es für sie auch nur irgendwo ein hartes Leben sein soll. Klar, sie müssen in den Ferien bzw. am Wochenende arbeiten. Aber müssen nicht fast alle Menschen arbeiten? Ich finde, sie haben ein herrliches Leben, ohne das ich Ihnen direkt Geld gebe (klar Essen, Trinken, Wohnen usw.). Wir könnten ja mal einen Reisbauern in China oder einen Grubenarbeiter in Südafrika fragen, ob ihnen ein so hartes Leben gefallen würde.. :YYAO:

Wenn man natürlich keine Eltern mehr hat, bei denen man wohnen kann, wirds komplizierter. Aber wenn man will, geht auch das.

Andere Frage: Was würdest Du vom Staat oder der Gesellschaft fordern, was müßte sich ändern, damit Du sagen würdest, es ist nicht schwer, den zweiten Bildungsweg zu machen?

Gruß
Tom :YY:


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BeitragVerfasst: So, 14 Jun, 2009 9:45 
Hallo Tom,

ich habe nicht gesagt, dass der zweite Bildungsweg nicht sinnvoll ist. Ich finde es gut, dass nie der Weg zu einer besseren Bildung verbaut ist, denn es gibt Spätzünder, es gibt Leute, die nach einer Lehre dann auf ihrem Beruf aufbauend durchaus noch studieren wollen, um dann in ihrem erlernten Beruf noch speziellere Kenntnisse zu erlangen. Das finde ich alles sehr gut, aber wenn man die Möglichkeit hat, gleich als junger Mensch mehr Wissen zu erlangen und viel zu lernen, dann ist es einfacher. Denn wie jeder weiß, lernt man als junger Mensch bedeutend leichter, es prägt sich besser ein, der junge Mensch hat in der Regel noch mehr Power.
Wenn man älter ist, fällt es schwerer, trotzdem hast Du Recht, wenn jemand es WILL, dann schafft er aus auch dann noch, denn ich habe es geschafft und die Freundin unseres Sohnes wird es auch schaffen, weil sie überaus ehrgeizig ist. Aber sie hat auch durch uns die Unterstützung, es gibt viele Menschen, die es sich finanziell später einfach nicht mehr leisten können, entweder wegen Familie, die sie ernähren müssen oder weil sie Angst haben, in schlechter Zeit einen Arbeitplatz deshalb aufzugeben.

Die Gesellschaft müßte es schaffen, jedem Menschen die bestmögliche Bildung zukommen zu lassen. Besonders in Deutschland ist Wissen sehr wertvoll für die Gesellschaft, weil wir ja nicht über soviel andere Dinge wie Bodenschätze usw. verfügen sondern know how ist in D gefragt. Da ist es unverantwortlich, wenn man viele Leute von einer guten Bildung ausschließt.Selbst in Handwerker Berufen benötigt man heute ein gutes Wissen, da alles sehr speziell geworden ist und D wettbewerbsfähig bleiben muß, um auf dem Weltmarkt zu bestehen.

Grüße Aelve


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BeitragVerfasst: Do, 01 Okt, 2009 23:48 
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...da das Schulsystem ja auch irgendwie zu so ner Studie gehört hier mal ne Meldung von SR-Int.
http://www.sr.se/cgi-bin/international/ ... el=3138294

Spannend finde ich folgende Zeile:
Zitat:
"Er (Anm. der Mathematikunterricht) war zu stark auf mechanische Rechenübungen aus dem Lehrbuch ausgerichtet, es gab keine Zeit, Mathematik zu diskutieren, gemeinsam mit anderen zu räsonnieren."


Es gab also keine Zeit die Mathematik zu diskutieren?
Ich weiß ja nicht in welcher Jahrgangsstufe diese Inspektionsdirektorin war, aber mal ehrlich...diskutieren und räsonnieren :grübel2:
Handelt es sich gar um nen Übersetzungsfehler?

Ich meine mal ernsthaft: sollte das primäre Ziel - gerade - des Matheunterrichts nicht die Vermittlung der Grundrechenarten etc. sein?
Dabei geht es um durch klar formulierte Strukturen und nicht um den kategorischen Imperativ...
Ok, als Süddeutscher kenne ich natürlich nur brutalen Frontalunterricht, bei dem wir schon nach 4 Jahren ausgesiebt wurden...da blieb keine Zeit zum räsonnieren :YYAY: aber irgendwie finde ich diese Aussage auch mal abseits meiner Schulerfahrung als harten Tobak.
Bin ich jetzt doch mehr Bajuvare als ich mir eingestehen möchte, oder wie seht ihr das?
Sollte man den Satz von Pythagoras erst mal diskutieren? Oder verstehe ich den Text total falsch und gemeint war lediglich, dass die Lehrsätze, nach denen die Schüler rechnen soll(t)en nicht zusammen mit ihnen - sofern möglich - hergeleitet wurden sonder einfach nur dumb aus Bücker abgepinselt wurden?

_________________
Carpe noctem!

I elva renna, i havet venda


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BeitragVerfasst: Fr, 02 Okt, 2009 9:15 
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Ueber Mathematik diskutieren und räsonieren finde ich wirklich gut. Worueber soll denn da diskutiert werden?
Soll da ueber Sinn und Unsinn von Naturgesetzen geschwafelt werden?
Meine Erfahrung mit dem mathematischen Niveau in schwedischen Schulen; 2 Stufen hinter den entsprechenden Jahrgängen in Deutschland.
Klar, da haben es dann Schueler und Lehrer gleichermassen einfacher. Zur Ehrenrettung muss ich allerdings sagen, dass ich vom
Geographieunterricht unseres juengsten sehr positiv ueberrascht bin.
Aeusserst befremdlich fand ich auch, dass unsere Tochter im Rahmen ihrer Ausbildung (Graphik & Design) ein naturwissenschaftliches Fach
abwählen konnte, ohne dass das Lehrpersonal eine Diskussion ueber das fuer und wider mit ihr gefuehrt hat.
Da macht man es sich etwas zu einfach, finde ich.
Mir ist nach jetzt 2 1/2 Jahren in Schweden nicht ganz klar wie man es bei PISA so weit nach vorne geschafft hat.
Zu meiner Schande muss ich allerdings gestehen, dass mir auch nicht ganz klar ist was PISA denn nun genau aussagt.
Und um ganz zum Anfang zu kommen, wenn ich solche Zeilen lese wie - Deutschland noch hinter Tschechien - da frage ich mich doch wer
denn diese Statistik in Auftrag gegeben hat. Das ist nämlich weit aussagekräftiger als die Statistik selbst.


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