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 Betreff des Beitrags: Ärztliche Versorgung in Schweden
BeitragVerfasst: Do, 08 Jun, 2023 20:59 
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war schon mal hier
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Registriert: 04.09.2021
Beiträge: 6
Hallo zusammen,
wir sind seit letztem Jahr Eigentümer eines kleinen Häuschens in Smaland und möchten, nachdem die Kinder aus dem Haus sind,
einen Großteil des Jahres in Schweden verbringen. Hier meine Frage: Wie ist die medizinische Versorgung (für Ausländer) in Schweden?
Ich habe gelesen, dass man angeblich nicht direkt zu einem Arzt gehen kann, sondern dass es eine Rufnummer gibt, bei der ausländische
Bewohner/Urlauber anrufen können und dort beraten werden. Auch die Vorbesitzerin des Hauses hat mich fast ausgelacht, als ich ihr
erzählte, dass ich morgen zu einem Arzt müsste (wie in Deutschland auch). Sie sagte nur: Viel Spaß beim Finden. Ich war etwas irritiert.
Also wir gehen nicht wegen jedem bisschen zu einem Arzt, sondern nur, wenn es gar nicht anders geht (Rückenprobleme).
Was uns auch wunderte, dass unser Nachbar (aus Deutschland), der seit den 80iger Jahren in Schweden lebt, zwei Mal im Jahr zum Check-up
für eine Woche nach Deutschland fährt. Ich wäre Euch super dankbar, wenn ihr uns das System kurz erklären könntet.
Im Netz und hier im Forum habe ich nicht wirklich viel gefunden.
Vielen Dank im Voraus und viele Grüße
Guddi


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BeitragVerfasst: Do, 08 Jun, 2023 21:27 
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Beiträge: 135
Hey Guddi,
als Europäer? Deutscher? Mit Krankenversicherung aus deinem Land hast du nur das anrecht auf eine akute Notfallversorgung mit deiner europäischen Krankenversicherungskarte.
Nützlich ist eine Reisekrankenversicherung welche aber nur zu Urlaubszwecken ist,Gültigkeit zB 49 Tage.
Nur mit Personnummer gibt es eine umfassende Versorgung.
Eine Möglichkeit ist die Versorgung durch privat praktizierende Ärzte in größeren Städten,durch direkte Bezahlung.
Bei längeren Aufenthalten besteht vielleicht die Absprache mit der Vardcentrale ,die könnte eine der Personnummer ähnliche Nummer zuteilen.Da zahlt man dann die 200skr und für bestimmte Behandlungen kommt dann eine Rechnung,die man eventuell bei der Krankenversicherung einreichen kann,hat bei uns lange Zeit gut funktioniert ,da in D privat Versichert.
Mvh Werner


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BeitragVerfasst: Fr, 09 Jun, 2023 6:34 
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Registriert: 14.09.2004
Beiträge: 17112
Plz/Ort: Bergisch Gladbach
Guddi57 hat geschrieben:
Ich wäre Euch super dankbar, wenn ihr uns das System kurz erklären könntet.
Das System kann ICH dir nicht erklären. Aber die hier -> Så fungerar vården i Sverige oder How healthcare works in Sweden

Aber von meinen Erfahrungen kann ich dir erzählen.

Bei unseren zahlreichen Urlaubsaufenthalten gab es bisher drei mal die Situation, dass wir medizinische Hilfe benötigten.
Einmal bei meiner damals 12-jährigen Tochter und einmal bei meinem 4-jährigen Enkel.
Beide male sind wir ohne Terminvereinbarung in die nächste Vård­central gefahren. Und obwohl der Wartebereich jedes mal gut gefüllt war, sind wir fast sofort zu einem Arzt bzw. einer Ärztin weitergeleitet worden.
Ich glaube, Kinder werden in der Vård­central bevorzugt behandelt.

Diese Erfahrung nutzt dir jetzt wahrscheinlich gar nichts. Aber vielleicht diese hier:

2018 hatte mein Schwiegervater akute Probleme und ich bin mit ihm gegen 9:00 Uhr zur Vård­central gefahren. Gegen 11:00 Uhr waren wir dran. Ich kann zwar etwas Schwedisch und Englisch, trotzdem war das Gespräch mit dem Arzt sehr schwierig. Medizinische Vokabeln habe ich nämlich nicht gelernt.

Nach der Untersuchung kam heraus, dass ihm in der Vård­central nicht geholfen werden kann. Die Vård­central kann einen Transport ins nächste Krankenhaus organisieren - aber das dauert ein paar Stunden.
Meine Bitte, ob ich meinen Schwiegervater ins Krankenhaus fahren kann, wurde vom Arzt genehmigt.

Als wir im 70 km entfernten Krankenhaus ankamen, wurden wir nach einer 20-minütigen Wartezeit ins Behandlungszimmer gebeten. Der Arzt wusste schon Bescheid, weil er die Diagnose der Vård­central schon auf seinem Rechner hatte. So etwas gibt es hier in D leider (noch) nicht.

Nach erneuten Untersuchungen und Infusionen wurde uns mitgeteilt, dass mein Schwiegervater stationär aufgenommen werden muss. Darauf hin wurde er auf seiner Behandlungsliege in einen Raum verbracht, in dem schon gut ein Dutzend anderer Patienten darauf warteten, stationär aufgenommen zu werden. In dem Raum roch es sehr unangenehm und die Geräuschkulisse bestand aus Stöhnen und Jammern. Eventuell hätte er hier noch die ganze Nacht verbringen müssen.

Durch die Infusionen war mein Schwiegervater etwas sediert und bekam das alles nicht so mit. Ich dachte mir aber, das geht gar nicht. Mein Schwiegervater kann keine Fremdsprache. Wie soll er mit dem medizinischen Personal kommunizieren, wenn ich nicht mehr da bin?

Nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt bekam ich die Erlaubnis, meinen Schwiegervater wieder mitzunehmen und am nächsten Tag nach Deutschland zu bringen. So taten wir es dann auch.

Fazit @Guddi57: Beherrschst du die schwedische oder englische Sprache so gut, dass du am Telefon deine Beschwerden schildern kannst? Dann solltest du tatsächlich die von deiner Nachbarin empfohlene 1177 anrufen. Siehe auch -> 1177 in other languages
Wenn nicht, solltest du die nächste Vård­central aufsuchen. Adressen hier -> https://www.1177.se/hitta-vard/?locatio ... 5rdcentral
Mehr Infos auf Deutsch: http://www.besucherguide-schweden.de/re ... -Hilfe.php

:YY: und gute Besserung
Värmi


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BeitragVerfasst: Fr, 09 Jun, 2023 8:50 
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aktives Forenmitglied
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Registriert: 15.05.2016
Beiträge: 108
Guddi57 hat geschrieben:
Hallo zusammen,
wir sind seit letztem Jahr Eigentümer eines kleinen Häuschens in Smaland und möchten, nachdem die Kinder aus dem Haus sind,
einen Großteil des Jahres in Schweden verbringen. Hier meine Frage: Wie ist die medizinische Versorgung (für Ausländer) in Schweden?
Ich habe gelesen, dass man angeblich nicht direkt zu einem Arzt gehen kann, sondern dass es eine Rufnummer gibt, bei der ausländische
Bewohner/Urlauber anrufen können und dort beraten werden. Auch die Vorbesitzerin des Hauses hat mich fast ausgelacht, als ich ihr
erzählte, dass ich morgen zu einem Arzt müsste (wie in Deutschland auch). Sie sagte nur: Viel Spaß beim Finden. Ich war etwas irritiert.
Also wir gehen nicht wegen jedem bisschen zu einem Arzt, sondern nur, wenn es gar nicht anders geht (Rückenprobleme).
Was uns auch wunderte, dass unser Nachbar (aus Deutschland), der seit den 80iger Jahren in Schweden lebt, zwei Mal im Jahr zum Check-up
für eine Woche nach Deutschland fährt. Ich wäre Euch super dankbar, wenn ihr uns das System kurz erklären könntet.
Im Netz und hier im Forum habe ich nicht wirklich viel gefunden.
Vielen Dank im Voraus und viele Grüße
Guddi


Hallo!

Grundsätzlich wäre zu klären, ob ihr euren Lebensmittelpunkt nach Schweden verlegen wollt, d. h. ob ihr mehr als 183 Tage im Jahr durchgehend dort verbringt. Ist das der Fall, habt ihr euren Hauptwohnsitz dann in Schweden und beantragt dort eine Personennummer. Wenn ihr dann dort folkbokförd seid, könnt ihr die gleichen medizinischen Leistungen in Anspruch nehmen wie jede andere in Schweden lebende Person.

Ja, es ist richtig, dass man in der Regel erst in der vårdventral anruft, über das Telefon seine Personennummer und seine Telefonnummer eingibt und dann von einer Krankenschwester zurückgerufen wird, um das Problem zu erläutern
Diese und nicht du entscheidet dann, ob du einen Termin bei einem Arzt bekommst.

Es mag regionale Unterschiede geben, aber ich stehe nach wie vor zu meiner Meinung, dass das Gesundheitssystem in Schweden grottenschlecht geworden ist. Die Zugänglichkeit ist eine Katastrophe und die Vorgehensweise teilweise ein Witz. Das sind Erfahrungen und keine Anekdoten.

Als Rentner mit nach wie vor in D gültiger Krankenversicherung hast du wenigstens die Möglichkeit, dich auch in D behandeln zu lassen. Ein guter Vorteil!

_________________
Hälsningar

Wolfgang


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BeitragVerfasst: Fr, 09 Jun, 2023 21:13 
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Registriert: 04.09.2021
Beiträge: 6
Hallo zusammen,
vielen lieben Dank für Eure Antworten und die Links.
Ihr habt uns unfassbar gut weitergeholfen.
Viele Grüße Guddi und Family


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