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 Betreff des Beitrags: Als Ärztin nach Schweden
BeitragVerfasst: Mi, 22 Mär, 2006 12:22 
Hallo Zusammen,
mein Mann und ich überlegen seit einiger Zeit ganz ernsthaft mit unseren zwei Kindern (1 1/2 und 4 Jahre) nach Schweden zu gehen. Unser Hauptgrund ist, dass es einem in Deutschland als Ärztin fast unmöglich gemacht wird, Kinder und Beruf unter einen Hut zu bringen.
Ich studier zwar noch, bin aber im letzten Jahr des Studiums. Und wollte mich mal umhören, wie so der Stellenmarkt für Ärzt in Schweden aussieht. Kann mir jemand dazu Infos geben, oder auch Tipps, wo und wie bewerben. das wäre super!
Wäre auch schön, mal von anderen Eltern zu hören, die auch mit kleinen Kindern nach Schweden ausgewandert sind.

liebe Grüsse
Geraldine und Stefan :D


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mi, 22 Mär, 2006 13:53 
Hallo Geraldine!

Ersteinmal - wie ist Schweden zur Diskussion gekommen? Was ist der Hauptgrund? Ich habe gewisse Kontakte zum "sjukvården" und eine gute Freundin, die als Ärztin in Schweden arbeitet.

Der Stellenmarkt sieht wohl zur Zeit so aus, dass gerademal ca 200 Ärzte in Schweden gesucht werden, d.h. nicht so viel. Oftmals sind Spezialisten erwünscht.

Das Problem ist, dass auch in Schweden Ärzte nach Leistung und Kompetens ausgewählt werden. Und nur die BEsten der Besten können in Schweden das Arztstudium anfangen. Man braucht also die deutsche Durchschnittsnote von 1,0. Selbst mein Kumpel Johan, der diese Note hatte, musste warten, denn es sind zuviele, die auf ein Studiumplatz hoffen - es wurde nachher sogar gelost. Ich weiss, dass es anders ist in BRD, die Note ist nicht so im Vordergrund und man kann halt 2-4 Semester warten. D.h. du musst dich gegen diese Voraussetzung durchsetzen können, wenn du dich an einem Krankenhaus bewirbst!

Warum sollte es in Schweden anders sein mit den Kindern? Du hast hier die gleichen Arbeitszeiten, wenn nicht sogar mehr, da hier auch nach "Jourtider" gearbeitet werden, d.h. du hast fexible Arbeitszeiten und somit auch Nachtschicht - auch wenn du Kinder hast. Und 36 Stundenpässe sind ebenfalls normal.

Es ist nur leichter "barnledighet", d.h. Erziehungsurlaub zu kriegen kriegen. Allerdings wird heutzutage auch hier nur dann Erziehungsurlaub genehmigt, wenn das Krankenhaus die Ressourcen hat. Wenn nicht, dann wird es schwer, dann müsste der Mann sich frei nehmen.

Nach allem Negativem bisher (ich weiss, das ist halt manchmal so) muss man auch die Vorteile sehen. Das Arbeitsklima ist wahrscheinlich etwas leichter und man darf eher seine Meinung dem Chef mitteilen, ohne Angst zu haben, untendurch zu sein. Das "Sie" gibt es ja nicht.

Meine letzte Frage dient eher dem praktischem mal wieder. Wie sieht es mit der schwedischen Sprache aus? Kannst du schwedisch und wenn ja auf dem Niveau, das du brauchst, um dem Beruf nachzukommen? Als Patient möchte man ja auch den Arzt verstehen können, speziell wenn z.b. der Fuss amputiert werden soll :YYAO:

ICh denke, meiner Meinung nach solltest du definitiv einige Jahre Arbeitserfahrung in Deutschland sammeln, zumal du in Deutschland studierst. Dann kann man über weitere Schritte weiterdenken! Ein Arbeitgeber wird sich es zweimal überlegen, jemanden neuexaminierten einzustellen, der im Ausland studiert hat! Denn die Schweden legen heute sehr viel wert auf ihr eigenes und haben vielleicht andere Kurse und Ansichten als die deutschen Ausbilder...

Gruss
Sebastian, the negative guy today .... ;-)


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BeitragVerfasst: Mi, 22 Mär, 2006 15:57 
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richtig Sebbe!
und die richtig kompetenten operieren zum grössten Teil in London(wegen besserer Bezahlung) und versuchen noch einige schwedische Patienten von der Warteliste zu bekommen

Traurig aber wahr

mfG.
Ingo

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„Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.“

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BeitragVerfasst: Mi, 22 Mär, 2006 18:41 
Hallo Sebastian

da hast Du dich schwer vertan. ;-)

Zitat:
Warum sollte es in Schweden anders sein mit den Kindern? Du hast hier die gleichen Arbeitszeiten, wenn nicht sogar mehr, da hier auch nach "Jourtider" gearbeitet werden, d.h. du hast fexible Arbeitszeiten und somit auch Nachtschicht - auch wenn du Kinder hast. Und 36 Stundenpässe sind ebenfalls normal.


Man hat in Schweden sogar eine 38-40 Stundenwoche. Das wars dann aber auch. Nicht unbezahlte Bereitschaftsdienste, dazu 2 Nachtdienste die Woche u.s.w. die die Wochenstundenzahl auf 70 Stunden anschwellen lassen.(wie bei meiner Lebensgefährtin).
Ebenso ist es einfach z.B. mit Kindern eine 80% Stelle zu bekommen. Und man wird auch noch angestellt wenn man schwanger ist. (Erfahrung einer schwedischen Bekannten, auch Ärztin)
Hat man Überstunden bekommt man die bezahlt oder als Urlaub. Und muss sie nicht wie hier einklagen!


Zitat:
Denn die Schweden legen heute sehr viel wert auf ihr eigenes und haben vielleicht andere Kurse und Ansichten als die deutschen Ausbilder...


Die Ausbildung in Deutschland ist besser- auch darum studieren viele Schweden Medizin in Deutschland. Und maches wird in Schweden gar nicht ausgebildet. Zudem gibt es nicht genügend Ausbildungsstellen. (zu teuer)
Da ist es billiger Spezialisten im Ausland einzukaufen.

@Geraldine

Es stimmt aber - als frischgebackene Ärztin nach Schweden gehen ist nicht das wahre; man wird von den Schweden da gerne als Ärztin 2.er Klasse eingestuft. Und bekommt eine schlechte Stelle in einer Vårdcentral.
Besser die harte Tortur als Assistenzärztin überstehen, den Facharzt machen und danach- als Spezialistin- auch Oberarztstatus- eine Stelle suchen.
Meine Liebste hat das so gemacht, eine Stelle bekommen und wird nun noch 3 Monate ausgebildet- Intensivsprachkurs, schwedisches Gesundheitssystem u.s.w. und bekommt dabei Gehalt.
Bei gut ausgebildeten Spezialisten geben sich die Schweden grosse Mühe diese auch zu bekommen. ;-)
Was den Stellenmarkt angeht- so schlecht ist der nicht. Es werden dauernd Ärzte gesucht (es gehen die nächsten 5 Jahre -ich glaube- 50% der Schwedischen Ärzte in Rente). Marion hatte mehrere Stellen zur Auswahl.
Suchen kann man über die Internetseiten der Krankenhäuser- es gibt in Deutschland aber auch Jobbörsen- da suchen schwedische Krankenhäuser gezielt nach Ärzten und Personal-ist glaube ich 2 mal im Jahr in Berlin.

@ingo:
Nach England gehen die welche mehr verdienen wollen - bei gleichen Arbeitszeittorturen wie hier. Also die Geldgeilen ;-)

Peter, der sich auf Skövde freut- und dass er seine Liebste dort auch mal vor 20 Uhr sieht. Und nicht dauernd eine total erschöpfte Ärztin auf dem Sofa liegen hat ;-) Auch wenn Sie etwas weniger verdient.


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BeitragVerfasst: Mi, 22 Mär, 2006 20:06 
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Eine 40-Stunden-Woche als Arzt? Schön wär's. Unsere besten Freunde sind beide Ärzte und eine 40-Stunden-Woche hatten die noch nie. Sie arbeiten beide in einem Krankenhaus. Vielleicht ist es dort anders als in einer VC.

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Annika


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BeitragVerfasst: Do, 23 Mär, 2006 13:46 
Hallo Annika,
jetzt ist die Frage-

Zitat:
ind beide Ärzte und eine 40-Stunden-Woche hatten die noch nie.


hatten die noch nie mehr oder noch nie weniger ?

;-)

Ich denke das ist auch in Schweden sehr abhängig davon wo man arbeitet, als was ..u.s.w.

Peter


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BeitragVerfasst: Do, 23 Mär, 2006 13:59 
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Hej Peter!

Oh, förlåt, da habe ich mich etwas dämlich ausgedrückt. Also was ich meinte, ist, dass sie viel mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten.

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Tjingeling!
Annika


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BeitragVerfasst: Do, 23 Mär, 2006 20:44 
Hallo Zusammen,
erstmal danke für die Antworten. War sehr interssant.
Vorallem Danke Peter für die ausführliche Antwort. Na, wir werden sehen, was sich ergibt. Meinen Mann zieht es auf jeden Fall stark nach Schweden. Er ist
Doktorant in der Genetik und er hat da rege Kontakte mit schwedischen Arbeitsgruppen, die an den gleichen Themen dran sind und er gut unterkommen könnte. (Unter Biologen herrscht da eine ziemlich rege Fluktuation :YYAY:
(So sind wir auch auf Schweden gekommen)
Das der Job kein Zuckerschlecken ist, und einem weder in Deutschland noch in
Schweden was geschenkt wird, ist auch klar.
Naja, die nächsten Monate werden zeigen, wohin der Weg geht.

:dflagge: :sflagge:

Bis bald
Geraldine


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BeitragVerfasst: Fr, 24 Mär, 2006 18:10 
Hallo Annika,
die Ärzte (deutsche / schwedische) welche ich in Uppsala kenne arbeiten manchmal über 40 Stunden. Da die Regelungen dort im Krankenhaus sehr streng sind muss man aber nach einer gewissen Anzahl an Überstunden diese als Urlaub nehmen.
Für Marion in Skövde wurde klargestellt das man sich auch streng an die vorgesehene Stundenzahl hält. Was natürlich auch nicht immer geht, man kann ja nicht einfach die Patienten liegen lassen und nach Hause fahren ;-)
Und der Arzt bei dem wir abends eingeladen waren hat das bestätigt. Ich denke das ist auch von Haus zu Haus unterschiedlich. In den Ballungsgebieten ist das wohl etwas anders. Aber da wollen wir ja gar nicht hin- im Gegenteil. Bin auf dem Land aufgewachsen und halte die Grosstadt nicht mehr aus.
Die Gegend um Skövde ist genau richtig. Uddevalla ist noch im Angebot- als Arbeitsstelle- aber das ist zu "Sommertouristisch".

@ Geraldine: das klingt auch sehr nach Uppsala als Arbeitsplatz für deinen Mann ;-)



Peter


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BeitragVerfasst: Fr, 24 Mär, 2006 20:53 
Hallo Peter!

Naja, schwer vertan...das ist vielleicht nicht der ganz richte Ausdruck. Aber das was du sagst stimmt schon sehr. Die Kommunen und vorallem Krankenhäuser haben bisschen unterschiedliche Forderungen, was die Stundenzahlen angeht und wie alles geregelt wird mit Urlaub und ûberstunden. So erhält meine Kumpelin in Östersund nur ein paar Kronen extra für ûberstunden aber keinen Urlaub. Du hast natürlich Recht mit den Ballungscentren...hier in Malmö sind die Arbeitszeiten eine Katastrophe an den Krankenhäusern - es wird sogar laut über Streiks nachgedacht. Also, unterschiedliche Arbeitgeber unterschiedliche Anforderungen ;-)

Die Lösung mit "vårdcentraler" in Schweden finde ich dahingegen totalt schlecht....her mit mehr privaten Praxen...


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