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BeitragVerfasst: So, 12 Dez, 2010 14:51 
hej,
bilde ich mir das nur ein,oder gibt es hier in Schweden deutlich mehr Krebspatienten ?
In Deutschland habe ich immer von Leuten gehört die Krebs hatten,persönlich aber nie jemanden gekannt.
Das war immer woanders,bei Anderen und weit weg.
Hier in Schweden hat ja bald jeder einen Krebspatienten in der Verwandtschaft oder im Freundeskreis.
Auch am Arbeitsplatz höre ich oft davon.
Wird hier in Schweden vielleicht einfach mehr darueber geredet ?

so long


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BeitragVerfasst: So, 12 Dez, 2010 15:27 
in meinem deutschen verwandtenkreis gibt es mehr krebspatienten als in meinem schwedischen.
statistiken wird es sicherlich geben allerdings immer vorsichtig die quellen anschauen, da das gesundheitssystem hier ja ein anderes ist.
alleine das skandinavien eine andere organisation von organtransplationen hat als deutschland wird schon in unterschiedlcihen zahlen resultieren, selbst wenn hier genausoviele menschen organprobleme hätten wie in deutschland/holland


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BeitragVerfasst: So, 12 Dez, 2010 18:10 
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Ergänzend zu findus Anmerkungen, möchte ich mal empfehlen bei der EU vorbei zu schauen.
Dort hat es einiges an Infos zu korrigierten Erkrankungsraten und Todesraten im europ. Vergleich.

z.B. sind die Todesraten bei manchen Karzinomen in Schweden höher als in Deutschland:
http://ec.europa.eu/health/ph_informati ... _06_en.pdf

Mehr Infos unter:
http://ec.europa.eu/health/ph_informati ... i_2_de.htm

Oder mal direkt bei eurostat ( http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal ... h_database ) vorbei schauen und dort nach Krebs oder cancer suchen.
Da hast du Lesestoff für lange Abende.

http://ec.europa.eu/health/indicators/e ... =15#echi_2

Dort hat es die standardisierten Berichte für versch. Krebsarten getrennt nach Geschlechtern.
Die Auftretewahrscheinlichkeit scheint demnach - schnell überflogen - aber doch eigtl. ~gleich zu sein zw. Schweden und Deutschland.


Sollte also in Schweden das Thema im Tagesgespräch präsenter sein, dann entweder, weil es wenigertabuisiert ist, als hier, oder einfach, weil man sich eher über sowas unterhält, evtl. es kommt dir nur so vor.

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BeitragVerfasst: So, 12 Dez, 2010 20:17 
Es hiess ja immer das Schweden bei der Tschernobilkatastrophe viel abbekommen hätte.
Ich hatte ueberlegt ob es da einen Zusammenhang geben könnte.

so long


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BeitragVerfasst: So, 12 Dez, 2010 21:59 
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Dann solltest du dir mal die Statistiken für Leukämie, Schilddrüsen- und Lungenkrebs anschauen.
Brustkrebs ist mW auch so ein Kandidat.

Das Problem dürfte sein, dass viele der Rekationen erst in der nächsten Generation auftreten, das wäre dann in Schweden ~ Jahrgang 87-92 oder so, also noch junge Menschen.

Ist tatsächlich ne interessante Frage. Auf Anhieb ist mir zumindest keine Studie bekannt, in der eine pot. Häufung durch die Post-Tchernobyl-Exposition untersucht worden wäre, auch wenn es da sicher was gibt. Mal suchen gehen :lupe:

Das Problem dürfte halt auch sein, dass die Exposition durch das Unglück in weiten Teilen nicht erheblich über derjenigen lag, die es z.B. durch die vielfältigen A-Bomben-Tests vor dem Teststoppabkommen gegeben hat.

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BeitragVerfasst: So, 12 Dez, 2010 22:19 
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Also es gibt ne recht aktuell Publikation zu dem Thema aus Finnland:

But et al., 2006; No increase in thyroid cancernext term among children and adolescents in Finland due to Chernobyl accident. EJoC 42 (8), 1167-1171.

Dort wurde in einem recht einfachen Setup einfach verglichen, ob es bei Kindern und Jugendlichen (0-20 Jahre) eine erhöhte Rate an Schilddrüsenkrebsfällen nach dem Fallout durch das Reaktorunglück gab. Es wurden keine Hinweise einer erhöhten Fallzahl gefunden.

Im selben Journal gibt es ggf. das passende für dich:
Ekman et al., 1993. Cancer in Sweden derived from fallout after the chernobyl accident. EJoC 29 (6), 124.

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BeitragVerfasst: Mo, 13 Dez, 2010 7:36 
also mir persönlich geht es so, das mich hier in D die Zahl der krebsfälle doch stark erschreckt, es sind so viele um uns rum davon betroffen, sogar die eigene Familie. Das hielt ich früher auch nicht für möglich aber egal mit wem man sich unterhält, er hat nen Krebsfall in der Familie. Das macht einen wirklich betroffen


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BeitragVerfasst: Mo, 13 Dez, 2010 8:31 
Herr Jeh hat geschrieben:
Also es gibt ne recht aktuell Publikation zu dem Thema aus Finnland:

But et al., 2006; No increase in thyroid cancernext term among children and adolescents in Finland due to Chernobyl accident. EJoC 42 (8), 1167-1171.

Dort wurde in einem recht einfachen Setup einfach verglichen, ob es bei Kindern und Jugendlichen (0-20 Jahre) eine erhöhte Rate an Schilddrüsenkrebsfällen nach dem Fallout durch das Reaktorunglück gab. Es wurden keine Hinweise einer erhöhten Fallzahl gefunden.

Im selben Journal gibt es ggf. das passende für dich:
Ekman et al., 1993. Cancer in Sweden derived from fallout after the chernobyl accident. EJoC 29 (6), 124.


Dank dir,Herr Jeh !
Du bist ja sehr angagiert. :perfekt:

so long


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BeitragVerfasst: Mo, 13 Dez, 2010 15:08 
filainu hat geschrieben:
[...] egal mit wem man sich unterhält, er hat nen Krebsfall in der Familie. Das macht einen wirklich betroffen


ich glaube unser problem ist dass unsere kultur nie gelernt hat damit umzugehen. egal wie alt wir sind, krebs stellt immer so eine dramadiagnose dar. selbst in gehobenerem alter (65+) wo man ja besonders anfällig ist. meist ist es nicht der erkrankte selbst sondern die angehörigen die damit nicht klarkommen. ich schiebe das auf unseren nicht vorhandenen totenkult.

was mich interessiert: ob es hier unterschiede zu schweden gibt. also in dem umgang mit krebs. schweden dürfte ja immer weit genug weg gewesen sein dass sich hier vielleicht ein anderer totenkult entwickelt hat?

ich musste erstmal schmunzeln als ich erfahren habe dass chemoterapiemedikamente hier "cellgift" genannt werden. das ist doch mal das kind beim namen nennen.


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