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BeitragVerfasst: Mi, 20 Aug, 2014 21:00 
Hej, Hallo und Guten Abend :)

Ich überlege, ob es eine gute Idee ist, nach Schweden auszuwandern. Die Gründe sind vielfältig und haben sehr viel mit der Mentalität der Deutschen zu tun und damit, dass ich bisher viel Gutes über Schweden in Erfahrung gebracht habe.

Ich bin Geschäftsführer einer Werbeagentur und seit 1998 selbständig. Meine Frau und ich machen alles, was mit Gestaltung zu tun hat und wir haben uns auf anspruchsvolle Internetseiten spezialisiert, liefern aber auch alle möglichen Drucksachen und Werbekonzepte, etc.

Nun habe ich ja hier in Deutschland Kunden, die mir jeden Monat Geld bringen. Diese Kunden würde ich natürlich gerne behalten. Ich stehe noch sehr am Anfang meiner Recherchen, konnte aber zum Thema Unternehmen in Schweden nur sehr wenig in Erfahrung bringen. Die meisten "Beiträge" beziehen sich auf das Angestelltenverhältnis, welches ich kaum in Erwägung ziehe.

Mir ist absolut klar, dass ich die Sprache lernen muss und ich habe nicht vor, morgen mein Haus zu verkaufen und loszufahren. Die Planung ist auf Jahre ausgelegt :) Ich bin verheiratet, meine Frau arbeitet mit mir zusammen in unserer Firma, wir haben keine Kinder, sondern drei Hunde.

Tja, es wäre sehr nett, wenn mir jemand aus diesem Forum weiterhelfen würde. Mich interessieren Dinge wie die Buchhaltung einer Firma in Schweden, wie sieht es dort mit einer GBR aus? Was ist das schwedische Gegenstück zu solch einer kleinen Personengesellschaft? Was kann man als schwedisches Unternehmen als Kosten geltend machen, um seine Einnahmen sprich Einkommensteuer zu senken? Hat vielleicht jemand sogar Erfahrungen mit deutschen Kunden als schwedische Firma? Kann mir jemand was über die Kosten einer Arbeitslosenversicherung sagen, wenn man ein Unternehmer ist?

Das sind so die ersten Fragen, die mir seit Tagen durch den Kopf gehen. Ich habe auch schon mal die schwedische Handelskammer angeschrieben, um dort ggf. rechtliche und steuerrechtliche Informationen zu erhalten. Allerdings bisher keine Antwort erhalten. Ist kein Ding, ich habe es ja nicht eilig. ;-)

Ich möchte gerne meine Entscheidung auf konkrete Sachlagen stützen. Die berühmte "Rosa-Brille" habe ich schon lange abgelegt, trotzdem sind die meisten Aussagen von Auswanderern in Schweden positiv. Die deutschen "Schwedenhasser", die in Schweden leben, nehme ich nicht ernst. Diese Menschen würden vermutlich nirgends glücklich werden. Diese Menschen sind einer der vielen Gründe, warum ich gerne Deutschland verlassen würde.

Also, wenn jemand Lust hat, mir bei dieser Recherche zu helfen, wäre ich sehr dankbar. Ich wünsche allen noch einen schönen Abend. :)


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BeitragVerfasst: Do, 21 Aug, 2014 11:28 
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Hej und willkommen im Forum :D

Ich bin nicht selbständig in Schweden, sondern angestellt. Ich war auch nie selbständig in Deutschland, dort auch nur angestellt. Habe den Begriff GBR gehört, weiss aber nicht wirklich, was er beinhaltet.

hier in Schweden ist man selbständig als egenföretagare, enskild firma, aktiebolag alles mit oder ohne Angestellte.
Hier unter dem wikilink:
http://sv.wikipedia.org/wiki/Egenavgifter
siehst du, was du für Beiträge abzuführen hättest. Wenn du dort weiterklickst, erfährst du auch noch mehr.

Und ich glaube, filainu hier im Forum kann dir gut weiterhelfen, soviel ich weiss, betreiben sie und ihr Mann eine Firma hier in Schweden mit deutschen wie schwedischen Kunden.
Also hab etwas Geduld, wir sind nicht alle hier jeden Tag :oops:

:YY:

_________________
Det ska va gött å leva annars kan det kvitta....
http://www.youtube.com/watch?v=E0Aj37ml8QI
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BeitragVerfasst: Sa, 20 Feb, 2021 16:34 
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war schon mal hier
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Beiträge: 3
Plz/Ort: Zu südlich
Hallo,

auch wir träumen von einem Haus in Schweden und müssen dabei irgendwie finanziell über die Runden kommen. Momentan gebe ich (in Deutschland) etwas Nachhilfe übers Internet. Das könnte und möchte ich dann aus Schweden fortführen.
Bisher ist das ganze ein etwas größeres Hobby, das zwar die 450 Euro (wodurch ich ordentlich Abgaben für Kranken- und Rentenversicherung habe), aber selten die 1000 Euro überschreitet.
Ich habe nun versucht herauszufinden, wie viel Abgaben ich in so einem Szenario in Schweden ungefähr hätte.

Ein paar Zahlen habe auf folgenden Seiten gefunden:
https://www.verksamt.se/web/internation ... le-traders
https://www.youtube.com/watch?v=cS7pTOLNZm4
https://www.skatteverket.se/privat/skat ... 14872.html

Ausgaben hätte ich kaum, so dass ich jetzt zunächst einmal mit 1.000 Euro / 10.000 SEK Profit pro Monat rechne. In Tabelle 1 unter https://www.skatteverket.se/privat/skat ... 14872.html
würde ich damit auf Abzüge von 23 % kommen, so dass 770 Euro / 7.700 SEK übrig bleiben würden.
Das erste Problem bei dieser Rechnung ist wohl, dass in den 1.000 Euro / 10.000 SEK 25 Prozent Moms enthalten sein müssten, so dass mir selbst nur 8.000 SEK bleiben. Hiervon 23 % abziehen ergibt 6.160 SEK.

Das ist etwas wenig, aber ich denke, dass auch 20.000 SEK Einnahmen erreichbar sein sollten. Rechne ich die Moms raus, wären das 16.000 SEK. Aufs Jahr gerechnet überschreiten diese 192.000 SEK die 154.800 SEK als Grenzwert, so dass ich nun 30 % Abzüge hätte. (Auf die gesamten Einnahmen, oder 23 % auf die ersten 154.800 SEK und 30 % auf die letzten 37.200 SEK?)
So bleiben mit netto am Ende 11.200 SEK bzw. 12.103 SEK pro Monat.

Eine weitere Unsicherheit, die mir selbst schon aufgefallen ist, ist folgender Satz in der Erklärung zu Tabelle 1:
"Tabellen ska tillämpas oavsett om allmän pensionsavgift ska betalas eller inte. (Die Tabelle gilt unabhängig davon, ob der allgemeine Rentenbeitrag zu zahlen ist oder nicht.)"

Ich hatte gehofft, dass die Rentenbeiträge schon in den anderen Sozialabgaben enthalten sind. Der Satz klingt aber leider nicht mehr so. In Deutschland müsste ich 18,6 Prozent für die Rente einzahlen. Wenn das jetzt auch noch dazu kommt, wird mein Luftschloss ganz schön strapaziert. :-(

Mir ist klar, dass ich hier keine rechtssichere Auskunft erhalten kann. Aber könnte die Rechnung nach eurem Bauchgefühl und/oder Wissen so einigermaßen richtig sein?
Oder übersehe ich noch einen gravierenden Punkt in den Abgaben?


Lis († 2.6.2016) hat geschrieben:
Hier unter dem wikilink:
http://sv.wikipedia.org/wiki/Egenavgifter
siehst du, was du für Beiträge abzuführen hättest. Wenn du dort weiterklickst, erfährst du auch noch mehr.

Dort stehen sogar nur 29 % Abgaben.


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BeitragVerfasst: Sa, 20 Feb, 2021 17:48 
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Beiträge: 788
Hej,

Leider kann ich Dir hierzu keine Antwort geben.

Wende Dich doch an Cordula von Dolsperg. Sie ist deutsche, lebt in Schweden und ist Steuerberaterin für Deutschland und Schweden.

schwedenleben.com


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BeitragVerfasst: Sa, 20 Feb, 2021 17:57 
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war schon mal hier
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Registriert: 16.02.2021
Beiträge: 5
Hallo,

ich setze mich mit dem Thema auch gerade auseinander und hatte bei arbetsformedlingen im Livechat folgende Links bekommen (sie fühlten sich/sind aber für das Thema nicht zuständig):
https://www.verksamt.se/en/web/internat ... a-business
https://www.pensionsmyndigheten.se/fors ... stepension
https://skatteverket.se/servicelankar/o ... f5395.html
https://www.forsakringskassan.se/privat ... anditbolag
https://workinginsweden.se/running-a-business/

Ich bin die Links wie gesagt bislang noch nicht durchgegangen, aber wäre super wenn wir hier mehr Klarheit über die Steuern & Rentenbeiträge bekommen können.

Beste Grüße,
Aquila

Und für Aprilscherzen: Du könntest auch mal schauen, ob du Sprachunterricht bei einer Seite wie Italki.com anbieten könntest. Eventuell kannst du so mehr Geld generieren. Damit könntest du auch von DE aus anfangen, damit du es besser abschätzen kannst.


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BeitragVerfasst: Mo, 22 Feb, 2021 10:48 
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Hallo ihr beiden,
danke für eure Antworten. Die Links werden wir mal durcharbeiten, die Steuerberaterin haben wir auch angeschrieben.


Viele Grüße
Aprilscherzen


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BeitragVerfasst: Sa, 27 Feb, 2021 19:36 
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Beiträge: 3
Plz/Ort: Zu südlich
Hallo

Die Steuerberaterin ist wohl gut ausgelastet und konnte uns nicht weiterhelfen.
Dafür haben wir aus anderer Quelle die Info, dass man zunächst etwa 28 % "egenavgifter" auf den Jahresgewinn zahlt. Vom Rest darf man 18.800 SEK jobskatteavdrag behalten und auf den verbleibenden Rest noch einmal etwa 33 % Kommunalsteuer zahlen.

Das klingt doch recht demotivierend. :|


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BeitragVerfasst: Mo, 08 Mär, 2021 10:45 
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war schon mal hier
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Beiträge: 5
Kann das irgendjemand bestätigen? Ich hatte von einer Bekannten ca. 34% genannt bekommen. Verstehe auch nicht so ganz warum man als Angestellter weniger Steuern zahlen sollte. So verstehe ich zumindestens den Rechner beim Skatteverket.
:YYAD: :YYAD: :YYAD:


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BeitragVerfasst: Mo, 08 Mär, 2021 14:20 
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Beiträge: 123
Aquila hat geschrieben:
Kann das irgendjemand bestätigen? Ich hatte von einer Bekannten ca. 34% genannt bekommen. Verstehe auch nicht so ganz warum man als Angestellter weniger Steuern zahlen sollte. So verstehe ich zumindestens den Rechner beim Skatteverket.
:YYAD: :YYAD: :YYAD:


im prinzip ist es recht logisch aufgebaut. vereinfacht ausgedrückt sieht es so aus: die ca. 34% sind die sogenannte kommunalskatt (je nach wohnort zw. 29 und 35%), die jeder bezahlt von seinem Einkommen. Die sozialabgaben übernimmt dann der arbeitgeber in schweden. das sind so ca. 27-28% für alle möglichen sozialversicherungen. die muss ein selbstständiger, der hier sozusagen als sein eigener arbeitgeber betrachtet wird, für sich selbst natürlich auch bezahlen (egenavgifter). Hat nichts mit mehr steuern oder weniger steuern für arbeitnehmer zu tun.


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BeitragVerfasst: Mi, 17 Mär, 2021 12:33 
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Beiträge: 27
Ja, das kann ich auch so bestätigen. Ein Bekannter ist selbständiger Handwerker, der regt sich immer auf, wenn die Leute über den "hohen" Stundenlohn motzen und denken, das ginge alles direkt in seine eigene Tasche. Er erklärt regelmässig, dass mehr als 60% für Steuern und verschiedene Sozialabgaben draufgehen. (Und er dann noch eigene Ausgaben für Haftpflichtversicherung, Ausrüstung ... hat.) Viel übrig ist da nicht.


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