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BeitragVerfasst: Mo, 15 Aug, 2005 8:39 
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So, hier bin ich wieder. Werde mir wohl oder übel ein neues CD-Laufwerk kaufen müssen.

:yycf:

Aber hier vom Büro aus geht's ja. Ein Stück Bericht hab ich schon zu Hause geschrieben (hab hier ja nicht sooo viel Zeit für private Geschichten):

Also erst mal was die bisherigen Fotos angeht: ja, natürlich hab ich einiges erlebt. Aber vieles davon sind eben auch so "innere" Erlebnisse, das ist so schwer zu schildern.

Also ich kam erst mal an dem netten Flughafen in Ivalo an, von wo es aber keinen Bus ins Zentrum gab (von dort wollte ich mit abends mit dem Bus nach Inari weiterfahren). Aber ich fand ein Taxi mit einem Finnen, der nach Inari fuhr. Da wir uns die Fahrt teilen konnten, war das dann auch nicht wirklich teurer als Taxi ins Zentrum + Bus. Die Taxifahrerin war echt nett und fuhr uns unterwegs noch ohne Aufpreis zu einem Aussichtspunkt, von wo man über den ganzen Inarisee blicken kann.
In Inari hatte ich mir eine kleine Hütte gemietet (siehe erstes Bild am Rand). Das Wetter war schön, viel Wind, fast gar keine Mücken.
Am nächsten Tag lief ich dann in den Ort, vor allem um mir das Siida-Museum anzusehen. Ich war vor 8 Jahren schon mal in Inari, da gab es das Innenmuseum noch nicht (war damals gerade im Bau). Insgesamt fand ich aber Inari noch touristischer als damals, man trifft auf jede Menge deutsche Reisebusse, echt ätzend.

Nachmittags fuhr ich dann mit Sack und Pack mit dem Bus zum Lemmenjoki-Nationalpark, wo ich mich ein paar Tage lang einlaufen wollte. Im Bus unterhielt ich mich mit einem Australier, der auch von Inari dorthin fuhr, um 2 Tage dort zu wandern. Es stellte sich heraus, dass er schon seit ca. 1 ½ Jahren nicht mehr in Australien war und seitdem so durch die Welt zieht, ab und zu mit ein paar Jobs (in Canada oder Frankreich, etc.). Wow, manche Leute tun’s einfach! :yycc:

Die Lemmenjoki-Route hatte dann steilere Stellen als so auf Anhieb auf der Karte (1:100.000) ersichtlich. Ständig geht’s hoch und runter, teilweise mit Holztreppen. Ich wollte eigentlich bis zur ersten Hütte laufen, dort übernachten und in den darauffolgenden Tagen einen kleinen Rundweg mit anderen Hütten gehen. Daraus wurde dann aber leider nix, da ich nicht über den Fluss kam. Ja, ist peinlich, aber ich bin halt noch nie gerudert. Da ich ganz allein dort war (ca. 22 Uhr), auch niemand in Sicht, zudem auch kein Handyempfang, beschloss ich, das dann doch lieber bleiben zu lassen. Ohne Rucksack hätte ich es vielleicht gewagt, ich kann ja schwimmen, aber mein (recht schwerer) Rucksack eben nicht... Also beschloss ich zu kneifen und ein Stück zurück zum nächstgelegenden „Zeltplatz“ zu gehen (im Nationalpark immer ausgeschildert), d.h. ich musste erst wieder hochsteigen, den Weg zurück und dann wieder runter zu dem Platz am Flussufer. Dort war es dann aber sehr idyllisch, mit Feuerstelle, Brennholzvorrat, Tisch und Bänken und natürlich WC-Häuschen.

Am nächsten Tag zog ich weiter und suchte nochmals nach einer eventuell geeigneten Stelle zum Durchwaten des Flusses (auf der Karte konnte man das unter Umständen so interpretieren), aber daraus wurde dann auch nix. Also beschloss ich, meine Lemmenjoki-Wanderung um einen Tag zu kürzen und begab mich zu einem anderen Zeltplatz, diesmal mit halb überdachter Feuerstelle, wo ich auch eine finnische Familie antraf und später ein junges Paar aus Frankreich.
Hier ließ ich am nächsten Tag mein Zelt stehen und stieg dadurch etwas erleichtert auf einen kleinen „Berg“ in der Nähe, den 534m hohen Joenkielinen, dessen Gipfel so weit im Norden aber schon sehr weit über der Baumgrenze liegt. Dabei wurde mir mal wieder klar, dass es im Fjäll eben doch am schönsten ist (im Gegensatz zu düsterem Nadelwald oder so). Natürlich gab’s da oben auch keine Mücken, aber die hielten sich sowieso insgesamt in Grenzen. Unten im Wald waren es zeitweise etwas mehr, so dass ich doch meistens das Kopfnetz anhatte.
Am darauffolgenden Tag lief ich dann langsam und gemächlich zurück nach Njurgulahti, wo mittags der Bus nach Inari abfuhr. Dort hatte ich dann noch einen halben Tag Aufenthalt und fuhr abends mit dem Bus weiter über Utsjoki bis Polmak auf der norwegischen Seite.

Im dortigen Gjestegård hatte ich eigentlich einen Schlafplatz im Laavu „reserviert“, aber aus irgendeinem Grund waren die Zelte doch nicht da und ich bekam zum selben Preis eine große Torfhütte (die sonst mindestens das 3-fache gekostet hätte). Hier war das Wetter mal wieder sehr sommerlich, also die Sonne knallte einigermaßen unerbärmlich vom Himmel herab, was aber ok war, da ich hier ja auch leicht bekleidet (keine Mücken) und vor allem ohne Gepäck rumlaufen konnte. Ich sah mir das Museum und die (mal wieder verschlossene) Kirche an und fand dann noch einen Badestrand am Tanafluss, wo ich wenigstens mal barfuß durchs Wasser lief (hatte ja keinen Badeanzug dabei). Im Gjestegård arbeitete übrigens eine Ungarin, die auch etwas Deutsch sprach. Sie brachte mir irgendwann heimlich ein paar Scheiben eingelegtes Rentierfleisch mit Beilagen, das man auch im angefügten Restaurant bekommen hätte – aber eben nicht umsonst. Das war schon klasse. :cool!:

Am nächsten Morgen fuhr ich wieder zurück nach Finnland, wobei ab Polmak nur ein Bus um 3h40 nachts (!) fährt, aber eine andere Busgesellschaft fährt auch um 11 Uhr finnischer Zeit ab der Grenze. Da diese nur ein paar Kilometer entfernt war, fuhr mich die Ungarin morgens mit dem Auto dorthin, d.h. sie ließ mich dann an einer Tankstelle in Nuorgam raus, wo ich noch 1 Stunde auf den Bus warten musste. Viel mehr gibt es in dem Ort auch nicht, bzw. die vorhandenen Häuser sind eben weit verstreut, und nochmehr die Unterkünfte (Campingplätze, Hüttendörfer und so), da liegen immer mehrere Kilometer dazwischen. Dann ging's weiter nach Utsjoki, wo ich zum Glück nur eine Nacht eingeplant hatte. Hier ist es nämlich echt tot, auch wenn mir sowas normalerweise ganz gut gefällt. Hier nur ein Bild von der recht neuen Grenzbrücke.

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Meine Pläne für die Wanderung im Kevo-Naturpark (bzw. Naturschutzreservat) warf ich dann auch etwas um, statt von Nordosten bis Südwesten durchzulatschen beschloss ich, nur die südliche Hälfte hin und zurück zu laufen, zum Einen wegen unsicherem Wetter, aber vor allem wegen der Landschaft, da der südliche Teil etwas höher liegt.

Hier fand ich besonders toll, dass die ganzen Schilder samisch beschriftet sind:
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Die erste und letzte Nacht verbrachte ich in einer netten Hütte:

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Ansonsten stellte ich das Zelt auf.

An einem Tag stapfte ich dann am Canyon vorbei

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durch diverse Schluchten

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(manchmal ganz schön schräg)

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bis zum Fiellu-Wasserfall, wobei der dazugehörige Fluss durchwatet werden muss.

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In der Gegend des Wasserfalls war's allgemein ganz idyllisch:

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Als ich zurück zum Zelt kam, fing es allerdings an zu regnen und hörte auch für die nächsten 14 Stunden nicht mehr auf,

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so dass ich mich in das glücklicherweise vorhandene Holzlaavu flüchtete (mit Holzofen, so dass ich darin auch das Zelt trocknen konnte).

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Auf dem Rückweg (zum Parkplatz, wo dann irgendwann der Bus vorbeikam), machte ich noch einen Abstecher zur größten Quelle Finnlands mit immerhin 400 Litern Wasser pro Sekunde!

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Das lässt sich gar nicht richtig auf ein Bild bringen:

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Etwas unterhalb der Quelle:
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So, das war's jetzt erst mal wieder. Fortsetzung folgt.


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BeitragVerfasst: Mo, 15 Aug, 2005 9:37 
Tolle Bilder!!
Das ist ja Natur pur! Und du da alleine wandern :YYBC:


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BeitragVerfasst: Mo, 15 Aug, 2005 9:52 
Hej Sapmi,

schön, dass Du Deinen Reisebericht nun eingetragen hast. Wunderschöne Bilder hast Du gemacht. Danke. Und wenn Du nicht über den Fluss gekommen bist, so fällt mir dazu nur eines ein: "Lieber fünf Minuten lang feig als ein Leben lang tot!"

Wenn man so alleine durch die Natur wandert, so hat das zwei Nachteile:

1. Man kann zu niemandem sagen: "Ach guck mal, ist das nicht schön?"

2. Man kommt selbst (fast) nie auf's Bild.

Trotzdem vielen Dank.

:YY: Bessie


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BeitragVerfasst: Mo, 15 Aug, 2005 11:42 
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bessie hat geschrieben:
Wenn man so alleine durch die Natur wandert, so hat das zwei Nachteile:

1. Man kann zu niemandem sagen: "Ach guck mal, ist das nicht schön?"

2. Man kommt selbst (fast) nie auf's Bild.



Zu 1.... und vor allem muss man es nicht, also sowohl reden als auch zuhören. So gesehen ist das meiner Meinung nach ein klarer Vorteil. Es ist ja dann auch nicht so, dass ich 3 Wochen mit niemandem spreche - im Gegenteil, man kommt viel leichter mit Einheimischen oder anderen ins Gespräch, wenn man allein ist. Also das ist wenigstens meine Erfahrung. Ich bin dann ja auch selbst viel offener für Gespräche mit "Fremden".

Zu 2. Ja, da hast Du recht. Gerade bei der Watstelle (siehe Foto weiter oben) hätte ich zu gerne jemanden gehabt, der mich beim Durchwaten fotografiert. Aber man kann eben nicht alles haben. Ab und zu mach ich mal ein paar Selbstauslöser-Bilder, aber die werden meistens nix. Oder es gibt doch mal jemanden, dem ich den Apparat in die Hand drücken kann.
Wie z. B. hier: hihi, jetzt wisst Ihr endlich auch mal ganz genau, wie ich aussehe... :YYAT: :YYAT: :YYAT:
Bild

:YY:


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BeitragVerfasst: Mo, 15 Aug, 2005 13:59 
Sapmi hat geschrieben:
Zu 1.... und vor allem muss man es nicht, also sowohl reden als auch zuhören. So gesehen ist das meiner Meinung nach ein klarer Vorteil. Es ist ja dann auch nicht so, dass ich 3 Wochen mit niemandem spreche - im Gegenteil, man kommt viel leichter mit Einheimischen oder anderen ins Gespräch, wenn man allein ist. Also das ist wenigstens meine Erfahrung. Ich bin dann ja auch selbst viel offener für Gespräche mit "Fremden".



Hej Sapmi,

dieses Bild hat aber mit Deinem Avatar absolut keine Ähnlichkeit.

Zu 1: Habe ich gesagt, man müsste stundenlang reden, wenn man wandert?

Wenn wir (Gisela und ich) durch Schwedens Wälder und Natur wandern, so reden wir oftmals kilometerweit nichts. Aber hin und wieder haben wir das Bedürfnis, den anderen auf eine besondere Schönheit oder aber nur auf eine Besonderheit am Wegesrand hinzuweisen. Das meinte ich damit.

Ich bin in meinen Jugendjahren mit einem NSU-Quickly (Moped) auch mutterseelenallein durchs Gebirge und Norditalien gefahren. Aber es fehlte mir damals schon der Ansprechpartner, um Schönheiten gemeinsam ansehen zu können. (Gilt natürlich nicht für Bikini-Schönheiten!)

Hejdå

:YY: Bessie


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BeitragVerfasst: Di, 16 Aug, 2005 7:10 
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bessie hat geschrieben:


dieses Bild hat aber mit Deinem Avatar absolut keine Ähnlichkeit.



Das sieht man nur wegen der schlechten Belichtung nicht. Das Symbol für den samischen Windgott hab ich auf dem großen Bild nämlich auch um den Hals hängen... :YYAI:


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BeitragVerfasst: Di, 16 Aug, 2005 9:53 
Hej Sapmi,
nu hab ich auch den ersten Teil von deinem Bericht gefunden. Wunderschön. Einfach toll wie du deinen Urlaub verbringst. Ich freue mich schon sehr auf Teil 3 von deinem Bericht und die tollen Fotos.
Liebe Grüße Tinchen


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