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Hej alla tillsammans,

bereits am zweiten Tag unseres Aufenthalts in Schweden (Dienstag) klopfte es nachmittags gegen 14 Uhr an unsere Türe. In Schweden ist es ja nicht üblich, nach einem „herein“ bzw. „stig in“ die Türe zu öffnen, sondern zu warten, bis man dem Besucher selbst die Türe öffnet. Also habe ich mich von meinem Sofa erhoben und bin zur Türe gegangen. Draußen stand Birger in Arbeitshose und Gummistiefeln und machte eine Sündermiene: „Kommer jag nu på schavotten ?“ Ich verstand sofort, dass er um Schönwetter wegen seiner Kühe bitten wollte.

Was wollte ich machen. Der gute Mann konnte ja selbst nichts dafür, obwohl wir zunächst dachten, der Zaun sei schon verbesserungsbedürftig. Es stellte sich dann aber heraus, dass es nicht die Kühe waren, die auf der an unser Grundstück angrenzenden Weide waren, sondern die 1-jährigen Jungrinder, die gut 150 m weiter östlich der Straße auf einer Weide sind. Durch diese Weide geht ein Weg zu einem Vogelturm im Feuchtgebiet, und ein Besucher dieses Turmes hat wohl das Gatter zur Weide nicht richtig (oder vielleicht gar nicht) geschlossen. Und da diese Jungringer nun einen freien Ausgang hatten, gingen sie wohl dem Muhen ihrer Mütter nach, landeten in unserem Grundstück und fanden den Weg ins Paradies durch einen Zaun versperrt.

Der Zaun zu unserem Nachbarn zur Linken wurde im Wintersturm beschädigt und seither hat er eine Lücke. Die Jungrinder also nicht faul, auch des Nachbarns Garten wurde besucht und der hat dann Birger angerufen, er solle seine Viecher wieder einsammeln. Birger kam dann mit seiner Ingrid und hat die Tiere, wohl 12 an der Zahl, wieder zurück getrieben und bei der Gelegenheit wurde dann zusätzlich noch einiger Flurschaden angerichtet sowie die Kuhscheiße gleichmäßig verteilt.

Nun, was blieb mir anderes übrig, als Verständnis zu zeigen. Er meinte dann, er wolle im Frühjahr mit Kies auffüllen, doch ich bat darum, auf Kies zu verzichten und mit Humus bzw. Erde aufzufüllen. Dass wir uns in beiderseitigem Einvernehmen trennten, zeigte sich, als Ingrid uns am letzten Abend vor unserer Rückreise nach Deutschland noch zu einem Elchessen eingeladen hat.

Wir hatten uns im Juni einen Festnetzanschluss ins Haus legen lassen. Bei Telia kauften wir auch ein Schnurlos-Telefon. Als wir nun nach einer Woche einmal telefonieren wollten, war dies nicht mehr möglich. Egal ob ich eine Speichernummer abrufen wollte oder aber eine Nummer direkt eingab, es erschienen immer nur Neunen - bis zu 25 hintereinander. Nichts ging mehr. Angerufen werden konnten wir schon, aber wir konnten nicht einmal mehr ins Amt gehen. Nur Neuner. Wir haben dann kurzerhand das Telefon gepackt und sind zu Telia nach Karlskoga gefahren. Dort hatten wir es gekauft.

Ein junger Mann erklärte uns, dass er das Telefon einschicken müsse. Nein, umtauschen könne er es auf keinen Fall. Das ginge nicht. Auf meine Frage, wie lange es wohl dauern würde, erhielten wir zur Antwort: Etwa zwei Wochen. Ich überlegte gerade, ob es noch reichen würde, bis wir wieder nachhause fahren, da ertönte es an meiner Seite laut und deutlich und mit einem bestimmten Nachdruck: „Men det går absolut inte. Vi behöver telefonet nu och inte om två veckor. Då är vi igen i Tyskland!“ Was soll ich sagen, wir bekamen das Telefon umgetauscht. Was eine mit Nachdruck schwedisch-sprechende Frau doch alles verwirklichen kann. Es wird mir langsam unheimlich dabei, wenn ich bedenke, dass sie vielleicht auch eines Tages mir schwedische Anweisungen erteilt!

So, für heute reicht es mal wieder. In der nächsten Folge kommen dann wieder Bilder.

Hej så länge och ha det så bra

Bessie


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Hej Bessie,

so langsam ist einem Birger schon sehr vertraut vor. Wirklich ärgerlich, die Sache, aber meistens sind's wirklich irgendwelche Passanten, die Tore offen lassen - da kann man nichts machen außer den Weg sperren, aber das will/kann man ja auch nicht. Ihr habt Euch ja noch geeinigt, ist auch gut so. So ist's halt, auf dem Land zu leben. Lieber so, als drei Meter hohe Hecken ums Grundstück rum, oder?

Bei uns hat das Rotwild im Herbst auf dem Rasen scheinbar auch seine Brunftkämpfe ausgeführt. Mal gucken, ob sich die Wiese im Frühjahr wieder von alleine regeneriert...

LG Susanne

Hej Bessie,

da würde ich mir mal keine Sorgen machen.

Deine Gisela scheint ja eine sehr patente Frau zu sein, auf die Du stolz sein kannst.

Eva.

Ja, ja in den Frauen schlummern manchmal Fähigkeiten die man nie vermuten würde.
Du hast aber vergessen uns eine klitze Kleinigkeit mitzuteilen. Das getauschte Telefon funktionierte?

War mal wieder sehr interessant!
Mich würde auch interessiern ob das neue Telefon funktioniert.
Wir freuen uns auf mehr.

@Rudi
Da hast du recht, wir Frauen sind unberechenbar!

Jenny

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@ Jenny
@ Rudi

Natürlich funktionierte das neue Telefon. Sonst hätte ich gleich wieder Gisela auf den jungen Mann losgelassen !

Bessie


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@bessie

Es ist immer wieder schön Deine Geschichten zu lesen.
Möge der Himmel geben, das Du nicht die Lust zum schreiben
verlierst.
Danke dafür das Du uns aus Deinem wahrlich reichen Fundus mit Anekdoten versorgst.

Sobbo