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BeitragVerfasst: Mi, 29 Dez, 2021 11:18 
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unknown hat geschrieben:
Also mal in Echt jetzt: seit der Impfung hab ich topp Handyempfang. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt.

:YYAP: danke dir. Ich wusste bis jetzt nicht, weshalb sich der Empfang so stark verbessert hat. :mrgreen:

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"Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos"
i.A.a. Loriot
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BeitragVerfasst: Mi, 29 Dez, 2021 14:13 
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Hej Alla.

Hier ging es doch um ein anderes Thema.

Ich wollte erst auf die Anfrage von rona antworten. Aber Menschen mit diesem Wissensstand und Ansicht sind aus meiner Sicht keine Antwort wert.

Ich will mich und meine Familie geschützt wissen und ich will nächstes Jahr wieder in mein Lieblingsland. Ich bin froh das es die Impfungen gibt und wenn ich mit einem Test, wie auch immer der nächstes Jahr aussehen wird, nach Schweden reisen kann nehme ich das gern hin.

Gott nytt år till alla vettiga.

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med vänlig hälsning

Dirk


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BeitragVerfasst: Mi, 29 Dez, 2021 17:33 
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Ich wurde per PN darauf angesprochen das es sich so liest als würde ich dem Schreiber seinen Wert als Mensch absprechen. Das ist so nicht gemeint.

Jedes Leben, ich meine Jedes, hat ein Recht auf sein Sein und sein Glücklichsein. Das Leben und die Unversehrtheit ist aber auch zu schützen. Auch von den Anderen. Dazu stehe ich.

Aber solchen Aussagen und den Menschen dahinter kann ich keinen Respekt entgegen bringen. Das ist was anderes.

Es scheint mir das die Rücksichtslosigkeit, das ICH-ICH-Denken, immer ausgeprägter wird. Viele denken nur an sich, im Straßenverkehr, im Arbeitsleben usw.

Ein netteres Miteinander und Respekt würde es uns Allen leichter machen.

Aber es ging hier um die Frage der vorzulegenden Tests um nach Schweden zu kommen.

Seid nett zu einander, auch in 2022.

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Dirk


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BeitragVerfasst: Do, 30 Dez, 2021 20:54 
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unknown hat geschrieben:
Also mal in Echt jetzt: seit der Impfung hab ich topp Handyempfang. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Genau.
Und wenn mein GPS nicht funktioniert, rufe ich immer bei Microsoft an. Die gucken dann kurz nach und sagen mir, wo ich gerade bin. Sehr praktisch.

//M

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ʿAlī ibn Abī Tālib


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BeitragVerfasst: Fr, 31 Dez, 2021 11:26 
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vibackup hat geschrieben:
unknown hat geschrieben:
Also mal in Echt jetzt: seit der Impfung hab ich topp Handyempfang. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Genau.
Und wenn mein GPS nicht funktioniert, rufe ich immer bei Microsoft an. Die gucken dann kurz nach und sagen mir, wo ich gerade bin. Sehr praktisch.

//M



Kann ich bestätigen. Letzt im Helikopter im Nebel verflogen. Hochhaus gesichtet. Plakat hingehalten "wo bin ich?" als Antwort kam "Im Helikopter". Da wußte man, wir waren in Seattle. So funktioniert es.

Die wissen Bescheid bei Herrn Gates Firma.


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BeitragVerfasst: Sa, 01 Jan, 2022 0:38 
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unknown hat geschrieben:
Also mal in Echt jetzt: seit der Impfung hab ich topp Handyempfang. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Vergesst die magnetische Wirkung nicht.
Keine Bestecktasche mehr - hängt alles an meinem linken Oberarm. :YYAO:


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BeitragVerfasst: Sa, 01 Jan, 2022 16:05 
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geschafft !!

Niveau diverser Facebook Gruppen wurde erreicht......

Frohes Neues !

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BeitragVerfasst: Sa, 01 Jan, 2022 20:20 
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Zitat:
Niveau diverser Facebook Gruppen wurde erreicht......


Humor ist wenn man auch in schlechten Zeiten das Lachen nicht völlig verlernt hat.


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BeitragVerfasst: Sa, 01 Jan, 2022 22:29 
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Rudi hat geschrieben:
Zitat:
Niveau diverser Facebook Gruppen wurde erreicht......


Humor ist wenn man auch in schlechten Zeiten das Lachen nicht völlig verlernt hat.


schlechte Zeiten müssen ja nicht auch noch schlechte Witze nach sich ziehen..... :YYAX: :lol: :lol:

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BeitragVerfasst: Di, 04 Jan, 2022 14:54 
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scotty62 hat geschrieben:
Hetze und Spaltung...... :yyrübe1:

scotty62 hat geschrieben:
schlechte Zeiten müssen ja nicht auch noch schlechte Witze nach sich ziehen...


Leute, lasst mal die Kirche im Dorf.
Wir sind uns alle einig, dass ronas Beitrag nur als Satire (Satire ist eine überzogene Darstellung, mit deren Hilfe eine Kritik oder Spott vorgebracht wird) aufgefasst werden kann, oder?

Falls nicht, wäre das ein ernsthaftes Problem, weil dann hätte der/die VerfasserIn sich tatsächlich in bemerkenswerter Weise rücksichtslos benommen. Und da ich geneigt bin, bis zum Beweis des Gegenteils an das Gute im Menschen zu glauben, kann ich mir das nicht vorstellen.
Und nein, Unwissen gilt nicht als Entschuldigung, die Information ist da und kann gefunden werden.

Was allerdings offenbar ein Problem ist, ist ein Mangel an sogenannter "Medienkompetenz", also der Fähigkeit, einkommende Informationen kritisch zu lesen und zu prüfen und ggf. zur Quelle der Information zurückzugehen, um herauszufinden, was da wirklich gemacht, gesagt oder untersucht wurde.

Dieser Mangel allerdings scheint ein verbreitetes Problem zu sein, wie wir ja hier mehrfach gesehen haben; die Diskussion um bspw. das Rezo-Video war eine schöne Darstellung, wie man statt einer kritischen Betrachtung der Informationen ad hominem argumentiert (das ist nicht dasselbe!).

Noch deutlicher wurde das Problem in der Diskussion um die Studie des MPI zu den Masken, in der nach einer doch recht ausführlichen Darstellung der Studie hier im Forum nicht etwa eine Diskussion und ggf. Widerspruch zu der da von mir vorgebrachten Bewertung kam (was ja in höchstem Maße im Sinne einer kritischen Betrachtung gewesen wäre), sondern 3 (in Worten: drei!) Mal unterschiedliche Presseberichte über diese Studie vollständig unkritsch verlinkt wurden.
Das (Haupt)Problem liegt hier nicht darin, dass man offensichtlich hier einen Monolog geführt hat, statt eines Gesprächs, in dem die Beiträge der Anderen verstanden und gewägt werden (auch wenn das nett wäre), sondern darin, dass in der Wiedergabe jede kritische Würdigung des Inhaltes fehlte, obwohl das offenbar "påkallat" war. Ein Tip: wenn Ärzte über die beste Art, eine Betonbrücke zu bauen, forschen, lohnt es sich prinzipiell, genauer hinzuschauen, darüber ist vermutlich leicht Einigkeit zu erreichen. Wenn Physiker und Ingenieure sich über ein Infektionsgeschehen äussern, sollte vielleicht das Gleiche gelten?

Auch wenn nicht alle, die diese Schwierigkeiten mit dem kritischen Lesen haben, deswegen gleich zu Impfgegnern werden, denke ich doch, dass das ein Problem ist. Aus folgendem Grunde:
Die Wirklichkeit ist kompliziert und häufiger als nicht anders, als unsere Intuition (lies: unser "gesunder Menschenverstand") uns glauben lässt.

Warum ist das so?
Das, was wir "gesunden Menschenverstand" nennen, ist das Ergebnis einer Optimierung des Denkens für ein in der (vermutlich ost-) afrikanischen Steppe lebendes soziales Wesen, das für naturwissenschaftliche Zusammenhänge wenig Bedarf hatte, aber in scheinbaren oder wirklichen Bedrohungssituationen oft schnelle Entscheidungen treffen musste, und für das der soziale Kontext einen hohen Stellenwert hatte.

Und in dieser jahrtausendelangen Lotterie gewannen die Populationen, in denen am häufigsten schnell die richtigsten (im Sinne des Überlebens) Entscheidungen getroffen wurden. Deshalb gibt es Feiglinge, Helden, umsichtige und schnelle Entscheider, handlungsorientierte und nachdenkliche, vorsichtige und kicksuchende, ....; die Vielfalt stabilisierte die Population und verhinderte, dass eine einzige Bedingung die Population auslöscht.

Das Problem ist: wir waren zu erfolgreich. Dieses Wesen ist nie dafür optimiert worden, über (Natur-)Wissenschaft nachzudenken, oder jedenfalls nur ein kleiner Teil der Population.

Heute aber leben wir in einer Situation, in der genau das Nachdenken über (natur)wissenschaftliche Zusammenhänge und die Fähigkeit, mit ihnen umzugehen, entscheidend geworden ist für unser Überleben. Nur noch selten ist tatsächlich die Frage, ob man die fremde Menschengruppe, die sich da am Rande unseres Reviers bewegt, lieber befreunden oder attackieren soll (oder ob man sich noch besser zurückzieht), die wichtigste Frage.

Dass das aber in unseren Gehirnen immer noch die dominante Frage ist, sieht man an mehreren Beispielen; ein Blick in eine beliebige Nachrichtenquelle oder noch besser in einschlägige soziale Zusammenhänge ("Querdenker", Rechstpopulisten, Islamisten, eigentlich alle -isten) hilft einem da schnell. Oder Entscheidungen wie die Wahl eines Donald Trump oder für den Brexit; in beiden Fällen waren es scheinbar feindlich gesonnene Andere, mit denen argumentiert wurde und wird.

Viel häufiger stellen sich viel kompliziertere Fragen, bei denen naturwissenschaftliche Zusammenhänge inklusive der dazugehörigen Unsicherheit korrekt erfasst, bewertet und gedeutet werden müssen.
Oder aber, was etwas näher an dem sozialen Regelwerk liegt, wirtschaftliche Zusammenhänge, in denen sich Naturwissenschaft, soziale Regeln und Psychologie zu einem bunten Mischmasch vereinigen, das sich nicht selten nur noch mit Wahrscheinlichkeiten (und manchmal nicht einmal mehr das, siehe Börsenkurse) beschreiben lässt.

Das überfordert die meisten von uns, und je nach Fähigkeit zu abstraktem Denken, Vorbildung, Sozialisation und Intelligenz mehr in dem einen als dem anderen Teilbereich.

Keiner ist also fähig, die Welt, in der wir leben, ganz zu erfassen. Ironisch genug versetzt uns das in die selbe Lage wie unsere Vorväter und -mütter in der afrikanischen Steppe, aller Forschung und technischen und sonstigen Entwicklung zum Trotz.

In dieser Situation kommt nun eine (scheinbare oder wirkliche, aber jedenfalls als solche aufgefasste) Bedrohung auf uns zu.
Und wir reagieren genau, wie wir immer reagiert haben: wir suchen und identifizieren die uns bedrohenden Menschen (dass es sich hier nicht um Tiere handelt ist den meisten in der Regel klar) oder zumindest menschenähnlichen Wesen (hierhin rechne ich Ausserirdische und Echsenmenschen) und passen unser Verhalten an diese Form der Bedrohung an.

Das ist bei einer tatsächlichen Invasion durch Ausserirdische wahrscheinlich auch die sinnvollste Strategie, selbst wenn zu erwarten ist, dass Ausserirdische, die eine Technik haben um nicht nur unseren Planeten in den Weiten des Alls zu identifizieren, sondern ausserdem noch intergalaktische Reisen zu unternehmen und zu überleben, uns etwas überlegen sind.
Nun sind allerdings die spektakuläreren ausserirdischen Invasionen in den letzten Jahren etwas rar gesät...

Stattdessen haben wir uns zu Herrschern über das Leben auf der Erde gemacht, in einem Maße, so dass unsere Entscheidungen nicht mehr nur noch über unser eigenes oder das Überleben unserer Familie, sondern im Zweifelsfall das Leben oder Sterben von Menschen auf anderen Kontinenten und in letzter Konsequenz über das Eintreffen oder Nichteintreffen potentieller globaler Naturkatastrophen entscheiden.

Das ist ein massives Incitament, kombiniert mit der fraglos (und hoffentlich, denn da liegt unsere einzige Rettung) von den meisten erlebten Unfähigkeit, die Komplexität der Wirklichkeit oder auch nur dieser Frage zu erfassen.
Dass das Angst machen kann, vor allem, in Angesicht der Tatsache, dass wir so eine Katastrophe hervorgerufen zu haben scheinen, ist mehr als verständlich.

Für diese Situation hat unser Gehirn eine Reihe Programme zur Verfügung, die ich hier in einer Reinform darstelle, im Bewusstsein, dass die meisten eine Mischung und unterschiedliche Varianten zu unterschiedlichen Zeiten verwenden:
  • Man kann versuchen, die Situation dennoch zu erfassen. Ob man das versucht, hängt von der erlebten (nicht der tatsächlichen) Wahrscheinlichkeit ab, dass das gelingt, wie gut einem das gelingt dagegen von den tatsächlichen Voraussetzungen. Auch das kann man sehen: im Forum und in unserer Umgebung wimmelt es von "Experten", sowohl was das SARS-CoV-2 als auch die Pharmakologie der Impfung betrifft, aber nur ein kleiner Teil des Gesagten stimmt mit dem überein, was man tatsächlich über das Virus oder seine Verwandten weiss. Das ist ein mehr oder weniger (je nachdem, wie gründlich man ist) dorniger Weg, der eventuell mit sich führt, Unsicherheiten und widersprüchliche Informationen zu entdecken und auszuhalten und keine weiteren Schlüsse zu ziehen als man Unterlage hat.
  • Man kann schlicht annehmen, dass sich die Warner im Irrtum befinden und Informationen suchen, die dagegen sprechen. Aufgrund der schon oben genannten Variation wird man diese zwangsläufig finden, egal, wie korrekt die Warnung ist. Im Gegensatz zur ersten Strategie wird in der zweiten der Widerspruch nicht ausgehalten, man bleibt nicht im intellektuellen Schwebezustand zwischen den alternativen Antworten mit einer höheren Tendenz in eine Richtung, sondern man "reinigt" den Informationsfluss von Widersprüchen, begibt sich in sogenannte "Echokammern" getreu dem Schluss "dass nicht sein kann, was nicht sein darf". Ist man dort, kann intellektueller Widerspruch als Bedrohung empfunden werden, um so mehr, je mehr diese Strategie der Kontrolle der eigenen Angst dient.
  • Wird primär eine Bedrohung erlebt oder stehen die beiden anderen Strategien nicht zur Verfügung, dann geschieht im Gehirn eine Umverteilung von Aktivität zu Gunsten älterer Gehirnteile (Mandelkern bspw) und zu Ungunsten der sogenannten Grosshirnrinde und des Systems, das für die Kodierung und Reaktivierung von Informationen als Erinnerungen zuständig ist ("Hippocampus"). Erlebt wird diese Situation als eine Bedrohung, und einkommende Stimuli werden jetzt im Sinne dieser Bedrohung sowohl wahrgenommen als auch gedeutet. Da zudem wesentliche Teile der intellektuellen Kapazität der Person nicht mehr zur Verfügung stehen, ist es für Menschen in dieser Situation schwerer, komplexe Zusammenhänge zu erfassen. Dazu kommt eine selektive Wahrnehmung, die jeder von uns kennt: es ist schwer, in einer angstauslösenden Situation die Aufmerksamkeit von dem wild bellenden und knurrendem Rottweiler vor uns weg und auf die Leine, die den Rottweiler sicher mit seinem mehr als fähigen Hundeführer verbindet oder den Zaun, der uns von dem Hund trennt, zu lenken. Menschen, die schon einmal ein traumatisches Erlebnis hatten, können nicht selten nur sehr fragmentarisch über die exakten Umstände die ausserhalb der konkreten Bedrohung lagen berichten. Wird dieses System, das in einer faktischen "fight-or-flight"-Situation sinnvoll für das Überleben ist, in einer Situation aktiviert, in der es nicht darum geht, den anderen zu besiegen oder zu fliehen (wer schon einmal einen Blackout in einer mündlichen Prüfung erlebt hat, weiss, wovon die Rede ist) kann es ausgesprochen behindernd sein, ohne dass der/die Betroffene ohne weiteres in der Lage ist, sich daraus zu lösen. Es ist also nicht ganz unverständlich, dass manche "Querdenker" sich als im Kampf befindlich und eventuell als "Widerstandskämpfer" empfinden (auch wenn dabei sicher ein Teil unanständiges politisches Kalkül ist).
  • In Situationen, in denen sowohl eine Bedrohung als auch als vertrauenswürdig erlebte Anführer existieren, kann die eigene erlebte Unfähigkeit, diese Situation zu erfassen dennoch ausgehalten werden, wenn man davon ausgeht, dass der/die Anführer wissen, was sie tun; die Aussicht, dass "det ordnar sig" ist in hohem Masse angstreduzierend.
    Je nachdem, wen man da zu(m) Anführer(n) ausersieht, ist diese Strategie unterschiedlich funktionell.

Wie unschwer zu erkennen ist, halte ich die genannten Strategien im Umgang mit der Pandemie und der Impfung für unterschiedlich funktionell. Und hier kommt die am Anfang genannte Medienkompetenz zur Geltung; je mehr man an die Komplexität der Wirklichkeit im kleinen gewohnt ist, desto weniger wird sie bedrohlich, wenn es um grosse Fragen geht. Man hat sozusagen "trainiert", damit umzugehen.

Einschub mehr genereller Natur, kann übersprungen werden
Das ist auch vermutlich ein Hintergrund, warum Demokratie gelernt werden muss und Populationen, die lange unter totalitären Regimes gelebt haben, sich zunächst damit schwer tun.
Demokratie ist laut, umständlich, Widersprüche müssen ausgehalten werden, die Diskussion ist komplex und sie fordert, dass man das politische Geschehen zu seinem eigenen macht, also diese Komplexität und die mit ihr kommende Frustration und Unsicherheit aushält. Anders in einer Oligarchie oder anderen ähnlich gelagerten Regimes: hier gibt es öfter vorgegebene, einfache Antworten und es wird von einem vor allem dann ein höheres Engagement erwartet, wenn man eine höhere Position anstrebt, und auch dann gibt es öfter vorgegebene Wege. Ansonsten kann man sich in einem totalitären Regime über "die da oben" aufregen und im übrigen "Seins" machen, so lange man nicht aktiv kollidiert oder das Pech hat, zu der von dem Regime ausersehenen feindlichen Gruppe zu gehören (die es aber leider in der Regel gibt, weil sie notwendig dazugehört).
Daher kann ein solches Regime manchmal als "besser" empfunden werden, was ja auch ab und an gesagt wird/wurde ("...es war nicht alles schlecht [im dritten Reich/in der DDR]" "...man sollte die Mauer wieder aufbauen..."), vor allem, wenn mit der Veränderung eine grundsätzliche Veränderung der Werte kommt, die unbekannt und nicht gleichermassen konkret sind und/oder die Veränderung zu erhöhter ökonomischer Unsicherheit führt.
Ende des Einschubs

Ausserdem wird das unkritische Übernehmen von Neuigkeiten zwangsläufig zu Ent-Täuschungen (im Wortsinne) führen. Warum, weiss ich nicht, aber unsere Welt ist scheinbar wirklich inherent unsicher und komplex und die meisten einfachen Antworten sind oft mindestens in unzulässiger Weise vereinfacht; das gilt natürlich auch für das von mir hier Beschriebene. Noch mehr aber gilt es, wenn Zeitungsartikel über wissenschaftliche Ergebnisse berichten. Journalisten sind oft eben keine Wissenschaftler. Wenn man sich dessen nicht bewusst ist, führt das unkritische Hinnehmen nicht nur zu einer positiven Ent-Täuschung sondern eben auch zu einer gefühlten Enttäuschung darüber, scheinbar "belogen" worden zu sein. Und auch das haben wir hier ja gehabt, obwohl die Informationen, die man glaubte, nicht zu haben, nicht nur prinzipiell verfügbar, sondern sogar hier im Forum mit den dazugehörigen Quellen vorher standen.
Ich glaube, dass das der Boden ist, auf dem Querdenkertum und Strategien wie FUD (Fear, Uncertainty and Desinformation/Doubts) ihren Nährboden finden.
Meine (ein bisschen mehr als, Entschuldigung dafür) fünf Öre,

//M

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ʿAlī ibn Abī Tālib


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