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BeitragVerfasst: Sa, 26 Mär, 2022 12:32 
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war schon mal hier
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Beiträge: 2
Hallo liebe Forum-Mitglieder,
mein Thema ist: Worauf es bei der Entscheidung für ein eigenes Ferienhaus ankommt.
Vor 10 Jahren haben wir uns ein Haus in Dalsland gekauft. Die Corona-Zeit habe ich genutzt, um einen Ratgeber zu schreiben, für alle, denen auch ein Ferienhaus in Schweden im Kopf rumgeistert (mehr dazu unter www.dein-ferienhaus-in-schweden.de).
Hier im Forum möchte ich einige Gedanken teilen, die mir beim Schreiben klar wurden. Ich denke, dass jeder der mit dem Gedanken um ein eigenes Haus in Schweden kreist, irgendwann auf diese Fragen stoßen wird. Also habe ich mich hingesetzt und die Fragen der Reihe nach definiert und abgearbeitet. Das Buch sah hinterher komplett anders aus, weil sehr grundsätzliche Kapitel hinzukamen zu den Fragen, auf die es genauso ankommt wie auf die praktische Umsetzung.

1. Motivation: Ein eigenes Ferienhaus ist eine zeitliche, finanzielle und emotionale Investition. Am Anfang stand daher die Frage nach der Motivation (welche Motive gibt es? / wie nachhaltig sind diese? / wie finde ich das heraus?). Wir haben sieben verschiedene Motive für uns entdeckt: Begeisterung für Schweden als Land, Hausbesitz als Wert an sich, Kaufen statt Mieten, Kapitalanlage, Projekt mit positiven Nebenwirkungen, Altersvorsorge und nachhaltiger Leben und Reisen. Wir haben diese Motive erst mal genauer definiert und dann gewertet. Am Ende war es ein bisschen von mehreren, aber jetzt wussten wir ziemlich genau, welche es waren und wie nachhaltig sie sind. Die Übung in der Familie zu machen hat alle Mitglieder für die Idee angesteckt und unsere Kinder (mittlerweile in den späten Zwanzigern) sind immer noch motivierte Teilhaber des Projektes.

2. Strategie 50+: Uns wurde schnell klar, dass wir nicht nur ein Haus kauften, sondern eine Strategie für einen neuen Lebensabschnitt 50+ umsetzten. Dazu gehörten eine neue Priorisierung von Zielen, Zeit und Ressourcen, die Entscheidung regelmäßig mehr Lebenszeit an einem weitestgehend unbekannten Ort zu verbringen, die eigene Veränderungsbereitschaft zu mobilisieren und neue Risiken einzugehen. Wie viele andere hatten wir unsere Strategie für die Phase bis Mitte 50 abgearbeitet: Bildung, Beruf, Familie, Kapital, Gesundheit, Vorsorge, soziales Leben, etc. Aber die wenigsten haben eine solche Strategie für die Zeit von Mitte 50 bis Mitte 70. Also für eine Zeitspanne, wenn wir hoffentlich noch rüstig genug sind Spannendes zu unternehmen und auch die Ressourcen dafür haben. Die Themen bleiben, aber die Ziele und die Rahmenbedingungen ändern sich.

3. Mehr Freie Zeit: Mit dem Haus kam schnell der Wunsch viel mehr Zeit dort zu verbringen, aber wie schafft man das? Für viele bedeutet mehr freie Zeit auch weniger Geld, weil die Zeit in irgendeiner Form durch Arbeit gebunden ist. Ich kenne mehrere Konzepte der Geld-Zeit-Falle zu entkommen, von denen ich jeweils Teile umgesetzt habe. Dahinter stehen verschiedene Überlegungen. z.B. Wie vermeide ich einen der häufigsten strategischen Fehler, nicht vom Ziel ausgehend zu denken und unvoreingenommen und kreativ nach Optionen zu suchen, sondern vom Geld-/Zeit-Engpass und anderen Ideenkillern? Wie schaffe ich mir ein Portfolio zeit- und ortsunabhängiger Einkünfte? Ist mein zukünftiges Ausgabenniveau das Ergebnis eines reflektierten Bedarfs oder nur eingeübtes Verhalten? Welche Einnahmen und Ausgaben habe ich, wenn ich früher aufhöre zu arbeiten oder weniger arbeite? Wenn die meisten später in der Rente mit weniger auskommen können, warum nicht schon jetzt? Wie sieht konkret mein Finanzplan aus, der mich aus der Geld-Zeit-Falle befreit? Wieviel Vorlauf brauche ich für eine nachhaltige Finanzierung? Das war mühsam, hat sich aber gelohnt, denn die Antworten führen zu kreativen Konzepten und Entscheidungen, die aus der Geld-/Zeit-Falle führen. Unser eigener neuer Plan hat dann gut funktioniert, war aber nicht ohne Veränderungen möglich.

4: Fernbeziehung Ferienhaus: Trotz der freigeschaufelten Zeit verbindet uns mit dem Haus eine Fernbeziehung, denn wir wollen nicht auswandern. Wie geht man damit um, dass das Haus einen großen Teil des Jahres für sich allein ist? Wir haben uns genauer angeschaut, welche Sorgen wir insgeheim hatten, sind die durchgegangen und überlegten welche Maßnahmen wir ergreifen könnten. Das reicht von externer Unterstützung, technischen Möglichkeiten bis hin zur Umgestaltung von Haus und Grund. Aber am Ende mussten wir eingestehen, auch wenn uns unser Haus im Grunde nicht immer braucht, ist ein bisschen Sorge wohl ein ständiger Begleiter jedes Ferienhausbesitzers.

5. Nachhaltigkeit kann heute aus keiner Entscheidung mehr ausgeblendet werden. Sie umfasst ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Aspekte. Ökologisch sind es Eingriffe in die Natur. Das kann auch positiv sein, z.B. biologische Vielfalt schaffen, Renaturierung, Rückbau von versiegelter Fläche, etc. Andere Aspekte sind: Anfahrt, Umweltbewusstes Handeln vor Ort (Mobilität, Heizen, Gartenanlage), Effiziente Nutzung von Ressourcen, z.B. nachhaltige Materialien beim Bauen und erneuerbare Energien. Gesellschaftlich sind es z.B. Veränderungen im Einklang mit dem Umfeld, Normen und Regeln, keine Umwidmung von Land und Gebäuden, Akzeptanz durch soziale Kontakte und Spracherwerb, öffentliche Zugänglichkeit. Ökonomisch sind es z.B. Stärkung der regionalen Wirtschaft und Infrastruktur, hohe Auslastung, keine Verdrängung von Nachfrage nach dauerhaft bewohntem Wohnraum, einem Ferienhaus angemessene Ausstattung. Nachhaltigkeit kann sogar das treibende Motiv sein, wenn es z.B. darum geht ein vernachlässigtes Objekt zu erhalten oder eine ökologisch und sozial reichhaltige Umgebung zu schaffen. Wir haben bewusst erste Maßnahmen umgesetzt, um unseren Fußabdruck zu verbessern.

6. Gemeinsam kaufen: Wir zögerten anfangs mit dem Kauf, auch weil die Investition in Kombination mit der damals noch knappen freien Zeit uns doch abschreckte. Zusammen mit einer Familie aus der Verwandtschaft sah das Ganze gleich viel besser aus. Die Finanzierung wurde einfacher, die Nebenkosten sanken, die Auslastung passte besser, mehr Hände fürs Kümmern. Flexibler muss man aber sein und etwas auf Privatsphäre verzichten. Es hat gut geklappt, trotzdem sollte man vorbereitet sein, dass man irgendwann auch alleine das Haus besitzen wird, aber so hat es uns geholfen den Sprung zu wagen.

7. Ausstiegsszenarien: Eine andere Sorge war, dass wir irgendwann feststellen, dass es nicht mehr die richtige Entscheidung sei. Verkaufen ist die spontan naheliegende Option, aber es gibt auch andere. Wir sind das Ausstiegsszenario schon am Anfang durchgegangen und haben dabei wieder etwas gelernt. Die zu Beginn definierte Motivation kann wieder als Richtschnur herangezogen werden. Nicht nur zur Entscheidung, sondern vor allem für die Entwicklung neuer Optionen. Zur Illustration, wie sich dieser Prozess auswirken kann: Abgeleitet aus dem Motiv "Schweden als Land" haben wir uns jetzt nach 10 Jahren, damit es uns nicht "langweilig" wird, ein Dachzelt zugelegt. So erweitern wir unseren spontanen Wirkungsradius. Auch zu anderen Motiven haben wir Ideen, wie diese wiederbelebt werden könnten. Momentan haben wir aber noch keinen Bedarf dafür. Wenn wir irgendwann aussteigen werden, steht dahinter sicherlich wieder ein Prozess, der sich mit mehr auseinandersetzt als nur mit der Frage ums Haus. Unsere Vorbesitzer haben das auch durchgemacht und wir merkten wie schwer ihnen die altersbedingte Trennung fiel. Wie gesagt, ein eigenes Ferienhaus ist nicht nur eine finanzielle und zeitliche Investition, sondern auch eine emotionale.

Ich hoffe meine persönlichen Einsichten, wenn auch in gekürzter Fassung, waren hilfreich. Jetzt warte ich neugierig auf Eure Erfahrungen und Ideen zu diesen etwas grundsätzlicheren Gedanken zum eigenen Ferienhaus.
Mehr zum Buch findet Ihr unter: www.dein-ferienhaus-in-schweden.de. Da sind diese Gedanken ausführlicher beschrieben, aber auch alles was Euch sonst beim Hauskauf und Hausbesitz helfen könnte.
Liebe Grüße
Ralf


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BeitragVerfasst: Sa, 26 Mär, 2022 12:55 
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ralfkalten hat geschrieben:
Hallo liebe Forum-Mitglieder,
mein Thema ist: Worauf es bei der Entscheidung für ein eigenes Ferienhaus ankommt.
Vor 10 Jahren haben wir uns ein Haus in Dalsland gekauft. Die Corona-Zeit habe ich genutzt, um einen Ratgeber zu schreiben, für alle, denen auch ein Ferienhaus in Schweden im Kopf rumgeistert (mehr dazu unter http://www.dein-ferienhaus-in-schweden.de).
Hier im Forum möchte ich einige Gedanken teilen, die mir beim Schreiben klar wurden. Ich denke, dass jeder der mit dem Gedanken um ein eigenes Haus in Schweden kreist, irgendwann auf diese Fragen stoßen wird. Also habe ich mich hingesetzt und die Fragen der Reihe nach definiert und abgearbeitet. Das Buch sah hinterher komplett anders aus, weil sehr grundsätzliche Kapitel hinzukamen zu den Fragen, auf die es genauso ankommt wie auf die praktische Umsetzung.

1. Motivation: Ein eigenes Ferienhaus ist eine zeitliche, finanzielle und emotionale Investition. Am Anfang stand daher die Frage nach der Motivation (welche Motive gibt es? / wie nachhaltig sind diese? / wie finde ich das heraus?). Wir haben sieben verschiedene Motive für uns entdeckt: Begeisterung für Schweden als Land, Hausbesitz als Wert an sich, Kaufen statt Mieten, Kapitalanlage, Projekt mit positiven Nebenwirkungen, Altersvorsorge und nachhaltiger Leben und Reisen. Wir haben diese Motive erst mal genauer definiert und dann gewertet. Am Ende war es ein bisschen von mehreren, aber jetzt wussten wir ziemlich genau, welche es waren und wie nachhaltig sie sind. Die Übung in der Familie zu machen hat alle Mitglieder für die Idee angesteckt und unsere Kinder (mittlerweile in den späten Zwanzigern) sind immer noch motivierte Teilhaber des Projektes.

2. Strategie 50+: Uns wurde schnell klar, dass wir nicht nur ein Haus kauften, sondern eine Strategie für einen neuen Lebensabschnitt 50+ umsetzten. Dazu gehörten eine neue Priorisierung von Zielen, Zeit und Ressourcen, die Entscheidung regelmäßig mehr Lebenszeit an einem weitestgehend unbekannten Ort zu verbringen, die eigene Veränderungsbereitschaft zu mobilisieren und neue Risiken einzugehen. Wie viele andere hatten wir unsere Strategie für die Phase bis Mitte 50 abgearbeitet: Bildung, Beruf, Familie, Kapital, Gesundheit, Vorsorge, soziales Leben, etc. Aber die wenigsten haben eine solche Strategie für die Zeit von Mitte 50 bis Mitte 70. Also für eine Zeitspanne, wenn wir hoffentlich noch rüstig genug sind Spannendes zu unternehmen und auch die Ressourcen dafür haben. Die Themen bleiben, aber die Ziele und die Rahmenbedingungen ändern sich.

3. Mehr Freie Zeit: Mit dem Haus kam schnell der Wunsch viel mehr Zeit dort zu verbringen, aber wie schafft man das? Für viele bedeutet mehr freie Zeit auch weniger Geld, weil die Zeit in irgendeiner Form durch Arbeit gebunden ist. Ich kenne mehrere Konzepte der Geld-Zeit-Falle zu entkommen, von denen ich jeweils Teile umgesetzt habe. Dahinter stehen verschiedene Überlegungen. z.B. Wie vermeide ich einen der häufigsten strategischen Fehler, nicht vom Ziel ausgehend zu denken und unvoreingenommen und kreativ nach Optionen zu suchen, sondern vom Geld-/Zeit-Engpass und anderen Ideenkillern? Wie schaffe ich mir ein Portfolio zeit- und ortsunabhängiger Einkünfte? Ist mein zukünftiges Ausgabenniveau das Ergebnis eines reflektierten Bedarfs oder nur eingeübtes Verhalten? Welche Einnahmen und Ausgaben habe ich, wenn ich früher aufhöre zu arbeiten oder weniger arbeite? Wenn die meisten später in der Rente mit weniger auskommen können, warum nicht schon jetzt? Wie sieht konkret mein Finanzplan aus, der mich aus der Geld-Zeit-Falle befreit? Wieviel Vorlauf brauche ich für eine nachhaltige Finanzierung? Das war mühsam, hat sich aber gelohnt, denn die Antworten führen zu kreativen Konzepten und Entscheidungen, die aus der Geld-/Zeit-Falle führen. Unser eigener neuer Plan hat dann gut funktioniert, war aber nicht ohne Veränderungen möglich.

4: Fernbeziehung Ferienhaus: Trotz der freigeschaufelten Zeit verbindet uns mit dem Haus eine Fernbeziehung, denn wir wollen nicht auswandern. Wie geht man damit um, dass das Haus einen großen Teil des Jahres für sich allein ist? Wir haben uns genauer angeschaut, welche Sorgen wir insgeheim hatten, sind die durchgegangen und überlegten welche Maßnahmen wir ergreifen könnten. Das reicht von externer Unterstützung, technischen Möglichkeiten bis hin zur Umgestaltung von Haus und Grund. Aber am Ende mussten wir eingestehen, auch wenn uns unser Haus im Grunde nicht immer braucht, ist ein bisschen Sorge wohl ein ständiger Begleiter jedes Ferienhausbesitzers.

5. Nachhaltigkeit kann heute aus keiner Entscheidung mehr ausgeblendet werden. Sie umfasst ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Aspekte. Ökologisch sind es Eingriffe in die Natur. Das kann auch positiv sein, z.B. biologische Vielfalt schaffen, Renaturierung, Rückbau von versiegelter Fläche, etc. Andere Aspekte sind: Anfahrt, Umweltbewusstes Handeln vor Ort (Mobilität, Heizen, Gartenanlage), Effiziente Nutzung von Ressourcen, z.B. nachhaltige Materialien beim Bauen und erneuerbare Energien. Gesellschaftlich sind es z.B. Veränderungen im Einklang mit dem Umfeld, Normen und Regeln, keine Umwidmung von Land und Gebäuden, Akzeptanz durch soziale Kontakte und Spracherwerb, öffentliche Zugänglichkeit. Ökonomisch sind es z.B. Stärkung der regionalen Wirtschaft und Infrastruktur, hohe Auslastung, keine Verdrängung von Nachfrage nach dauerhaft bewohntem Wohnraum, einem Ferienhaus angemessene Ausstattung. Nachhaltigkeit kann sogar das treibende Motiv sein, wenn es z.B. darum geht ein vernachlässigtes Objekt zu erhalten oder eine ökologisch und sozial reichhaltige Umgebung zu schaffen. Wir haben bewusst erste Maßnahmen umgesetzt, um unseren Fußabdruck zu verbessern.

6. Gemeinsam kaufen: Wir zögerten anfangs mit dem Kauf, auch weil die Investition in Kombination mit der damals noch knappen freien Zeit uns doch abschreckte. Zusammen mit einer Familie aus der Verwandtschaft sah das Ganze gleich viel besser aus. Die Finanzierung wurde einfacher, die Nebenkosten sanken, die Auslastung passte besser, mehr Hände fürs Kümmern. Flexibler muss man aber sein und etwas auf Privatsphäre verzichten. Es hat gut geklappt, trotzdem sollte man vorbereitet sein, dass man irgendwann auch alleine das Haus besitzen wird, aber so hat es uns geholfen den Sprung zu wagen.

7. Ausstiegsszenarien: Eine andere Sorge war, dass wir irgendwann feststellen, dass es nicht mehr die richtige Entscheidung sei. Verkaufen ist die spontan naheliegende Option, aber es gibt auch andere. Wir sind das Ausstiegsszenario schon am Anfang durchgegangen und haben dabei wieder etwas gelernt. Die zu Beginn definierte Motivation kann wieder als Richtschnur herangezogen werden. Nicht nur zur Entscheidung, sondern vor allem für die Entwicklung neuer Optionen. Zur Illustration, wie sich dieser Prozess auswirken kann: Abgeleitet aus dem Motiv "Schweden als Land" haben wir uns jetzt nach 10 Jahren, damit es uns nicht "langweilig" wird, ein Dachzelt zugelegt. So erweitern wir unseren spontanen Wirkungsradius. Auch zu anderen Motiven haben wir Ideen, wie diese wiederbelebt werden könnten. Momentan haben wir aber noch keinen Bedarf dafür. Wenn wir irgendwann aussteigen werden, steht dahinter sicherlich wieder ein Prozess, der sich mit mehr auseinandersetzt als nur mit der Frage ums Haus. Unsere Vorbesitzer haben das auch durchgemacht und wir merkten wie schwer ihnen die altersbedingte Trennung fiel. Wie gesagt, ein eigenes Ferienhaus ist nicht nur eine finanzielle und zeitliche Investition, sondern auch eine emotionale.

Ich hoffe meine persönlichen Einsichten, wenn auch in gekürzter Fassung, waren hilfreich. Jetzt warte ich neugierig auf Eure Erfahrungen und Ideen zu diesen etwas grundsätzlicheren Gedanken zum eigenen Ferienhaus.
Mehr zum Buch findet Ihr unter: http://www.dein-ferienhaus-in-schweden.de. Da sind diese Gedanken ausführlicher beschrieben, aber auch alles was Euch sonst beim Hauskauf und Hausbesitz helfen könnte.
Liebe Grüße
Ralf



Sehr viel Text, um Werbung zu machen. Viel Erfolg


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BeitragVerfasst: Sa, 26 Mär, 2022 20:36 
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Registriert: 28.10.2007
Beiträge: 690
Wenn einer ein Buch schreibt ist das nicht viel Text um dieses Buch zu bewerben!

Wenn wir uns damals und in der Zeit vor dem Hauskauf solche Gedanken gemacht hätten dann würden wir immer noch kein Haus in Schweden besitzen.

Wir haben uns 1982 spontan in ein Haus in Schweden verliebt und innerhalb eines Tages beschlossen wenn es möglich ist dieses Haus kaufen zu können dann machen wir es.
Damals war es noch nicht so einfach ein Haus in Schweden zu kaufen aber man wächst an seinen Aufgaben und letztendlich war es doch einfacher als am Anfang befürchtet.

Wir haben auch nie daran gedacht das Haus an jemanden zu Vermieten denn man muss es sich eben auch leisten können sowas zu besitzen.

Und was mit dem Haus wird wenn ich einmal in einer Blechdose unter einem Baum liege kümmert mich das auch nicht mehr. Und bis dahin hoffe ich noch eine schöne Zeit in meinem Sommerhaus in Schweden und die Überwinterung in Deutschland geniessen zu können.


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BeitragVerfasst: Sa, 26 Mär, 2022 21:37 
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ralfkalten hat geschrieben:
5. Nachhaltigkeit kann heute aus keiner Entscheidung mehr ausgeblendet werden. Sie umfasst ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Aspekte. Ökologisch sind es Eingriffe in die Natur. Das kann auch positiv sein, z.B. biologische Vielfalt schaffen, Renaturierung, Rückbau von versiegelter Fläche, etc. Andere Aspekte sind: Anfahrt, Umweltbewusstes Handeln vor Ort (Mobilität, Heizen, Gartenanlage), Effiziente Nutzung von Ressourcen, z.B. nachhaltige Materialien beim Bauen und erneuerbare Energien. Gesellschaftlich sind es z.B. Veränderungen im Einklang mit dem Umfeld, Normen und Regeln, keine Umwidmung von Land und Gebäuden, Akzeptanz durch soziale Kontakte und Spracherwerb, öffentliche Zugänglichkeit. Ökonomisch sind es z.B. Stärkung der regionalen Wirtschaft und Infrastruktur, hohe Auslastung, keine Verdrängung von Nachfrage nach dauerhaft bewohntem Wohnraum, einem Ferienhaus angemessene Ausstattung. Nachhaltigkeit kann sogar das treibende Motiv sein, wenn es z.B. darum geht ein vernachlässigtes Objekt zu erhalten oder eine ökologisch und sozial reichhaltige Umgebung zu schaffen. Wir haben bewusst erste Maßnahmen umgesetzt, um unseren Fußabdruck zu verbessern.

Ein Kommentar zu diesem Thema:
Natürlich muß man sich ehrlicherweise eingestehen, daß man, wenn man sich eine Struktur schafft, die dafür sorgt, daß man seinen Urlaub immer mit einer längeren Reise mit einem Auto starten muß, oder noch schlimmer, mit dem Flugzeug, daß dann zumindest die ökologische Nachhaltigkeit nicht beachtet wurde.
Daher nehme ich an, daß ihr euer Ferienhaus so gewählt habt, daß ihr es mit Bus und Bahn erreichen könnt und das auch regelmäßig tut?
Generell ist es schwer, ein Ferienhaus als nachhaltig anzusehen in einer Zeit, in der wir irgend etwas zwischen 6 und 9 Jahre Zeit haben, den CO2-Ausstoss auf Netto Null zu bringen, falls und nur falls wir uns auf dem Level des ersten Coronajahres halten. Steigern wir den Ausstoß, z.B. durch zusätzliche Autofahrten, dann verkürzt sich die Zeit, weil es um ein CO2-Budget geht.
Und wenn wir dieses Ziel einhalten, haben wir eine 70%ige Wahrscheinlichkeit (keine Sicherheit), daß die Zunahme der Durchschnittstemperatur unter 1,5 Grad bleibt und wir die unumkehrbaren Runaway-effekte vermeiden.

//M

_________________
--
„Drei Dinge sind unwiederbringlich: der vom Bogen abgeschossene Pfeil, das in Eile gesprochene Wort und die verpaßte Gelegenheit.“
ʿAlī ibn Abī Tālib


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