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BeitragVerfasst: Do, 05 Okt, 2017 12:09 
Hallo zusammen!

Mein Freund ist Schwede, seit 2014 mit Wohnsitz in Deutschland; seit 2015 angestellt (Jahresgehalt ca. 48.000 EUR). Er wohnt in Deutschland zur Miete.

Er ist Eigentümer einer Wohnung in Schweden. Bis 2014 hat er dort selbst gewohnt, seit dem Umzug nach Deutschland vermietet er sie unter. Er will (bzw. muss) diese Wohnung nun verkaufen.

Ursprünglich hat mein Freund die Wohnung in 2010 für ca. 1,7 Mio. SEK gekauft. (Damals: ca. 189 TEUR; nach heutigem Wechselkurs 179 TEUR.)
Der laut Makler erzielbare Verkaufspreis könnte zwischen 2,5 und 3,0 Mio. SEK liegen, also ca. 262 TEUR bis 314 TEUR.
Es gab noch kleinere Ausgaben für Arbeiten an der Wohnung, allerdings nicht mehr als 5 TEUR.
D.h. der womöglich zu versteuernde Gewinn könnte zwischen 800 TSEK und 1,3 Mio. SEK liegen (also ca. 84 TEUR bis 136 TEUR).

Womöglich relevant: Nach schwedischem Recht ist man ja nicht Eigentümer einer Wohnung, sondern Mitglied der Bostadsrättföreningen, d.h. eigentlich werden Anteile verkauft, und die Brf erteilt dann das Wohnrecht für die jeweilige Einheit dem Käufer.

Ihm (und mir) ist nun erstmal ziemlich unklar, welche Steuereffekte da auf ihn zukommen.

  1. Wo muss Steuer gezahlt werden?
  2. Wenn in Schweden, wie wirkt sich das auf die Abgaben in Deutschland aus?
  3. Welche Optimierungspotentiale gibt es?
  4. Hörensagen: Angeblich fällt in Schweden keine Steuer an, wenn der Gewinn in eine neue Wohnung investiert wird. Wenn das stimmt, und das nicht auf neue Wohnungen in Schweden beschränkt ist, würde er erwägen, das Geld für eine Wohnung in Deutschland auszugeben. Weiß jemand dazu mehr? (Klang für mich etwas kurios, aber könnte ja sein.)
  5. Lohnt sich womöglich der Gang zum Steuerberater und wie/wo findet man einen zuverlässigen Experten für diese Konstellation? Vielleicht kann da jemand auch einen speziellen Makler in Schweden empfehlen - bisherige Kontakte waren durchweg unprofessionell in Bezug auf die Steuerproblematik.

Für jeden Hinweis vielen Dank! :YYBP:


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BeitragVerfasst: Do, 05 Okt, 2017 12:49 
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Hallo und willkommen im Forum.

Zumindest zu dieser Frage:

helferlein2017 hat geschrieben:
[*]Lohnt sich womöglich der Gang zum Steuerberater



kann ich mit einem klaren JA(!!!) antworten. Es stehen 250-300TEUR Umsatz im Raum. Bei solchen Summen sollte man tunlichst
einen Experten hinzu ziehen.
Leider kann ich dir auf Anhieb jedoch keinen entsprechenden benennen.

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BeitragVerfasst: Fr, 06 Okt, 2017 11:46 
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Hallo,

helferlein2017 hat geschrieben:
D.h. der womöglich zu versteuernde Gewinn könnte zwischen 800 TSEK und 1,3 Mio. SEK liegen


Das ist doch erst einmal schön, dass überhaupt Gewinn anfällt :wink:

helferlein2017 hat geschrieben:
Ihm (und mir) ist nun erstmal ziemlich unklar, welche Steuereffekte da auf ihn zukommen.

1. Wo muss Steuer gezahlt werden?

Da wo der Gewinn anfällt, also in S.
helferlein2017 hat geschrieben:
2. Wenn in Schweden, wie wirkt sich das auf die Abgaben in Deutschland aus?

Dank Doppelbesteuerungsabkommen, das da sagt, dass Gewinne innerhalb der EU nur einmal versteuert werden dürfen,
gar nicht.
helferlein2017 hat geschrieben:
Welche Optimierungspotentiale gibt es?

Legale? so viel wie gar keine. In meinen Augen ja das sympatische an der Schwedischen Steuer. Sie ist recht einfach.
Dafür gibt es für Ottonormalverbraucher kaum Einsparpotenziale.
helferlein2017 hat geschrieben:
4. Hörensagen: Angeblich fällt in Schweden keine Steuer an, wenn der Gewinn in eine neue Wohnung investiert wird. Wenn das stimmt, und das nicht auf neue Wohnungen in Schweden beschränkt ist, würde er erwägen, das Geld für eine Wohnung in Deutschland auszugeben. Weiß jemand dazu mehr? (Klang für mich etwas kurios, aber könnte ja sein.)

Na ja, ganz so ist es nicht. Du kannst die Zahlung der Steuerauf den Gewinn "aufschieben" wenn du ein neues Objekt kaufst in dem du wohnst. Dann werden pro Jahr ca. 0,5% Zinsen auf die Steuerschuld fällig.
Kaufst Du ca alle 2 Jahre neu, kannst du das Zahlen der eigentlichen Steuerschuld also fast unendlich aufschieben.
Aber wer will schon alle 2 Jahre umziehen? Und dann entstehen ja auch weitere Kosten für z.B. lagfart etc.

Guckst du hier: http://privatapengar.sevenday.se/2016/0 ... stadsratt/
und natürlich auf den Seiten des skatteverk.
Ich meine, dass Schweden das auch nutzen um ihren Wohnsitz ins Ausland zu verlegen. Da bin ich mir aber nicht sicher.
helferlein2017 hat geschrieben:
Lohnt sich womöglich der Gang zum Steuerberater und wie/wo findet man einen zuverlässigen Experten.......

Beim skatteverket!
Ansonsten hat Herr Jeh schon alles dazu geschrieben.

helferlein2017 hat geschrieben:
Womöglich relevant: Nach schwedischem Recht ist man ja nicht Eigentümer einer Wohnung, sondern Mitglied der Bostadsrättföreningen,.....

...und meines Wissens wird es gar nicht gern gesehen wenn man andrahandskontrakte abschliesst.
Hat er denn die Mieteinnahmen versteuert?

Gruß

Rüdiger


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BeitragVerfasst: Fr, 06 Okt, 2017 13:28 
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Ich habe noch einmal nachgelesen und meinen obigen Beitrag geändert.

Man bekommt keinen uppskov auf die Steuerschuld sondern der Zeitpunkt wann der Gewinn versteuert wird wird verschoben.

Und die 0,5 % jährlicher Zinsen sind auch nicht auf die Steuerschuld fällig, sondern auf den Gewinn!

Das Risiko besteht also darin, dass sich die Steuern erhöht haben, wenn der Gewinn dann versteuert werden soll.

Rechenbeispiele:

22% Steuer auf 1,3 Mio SEK Gewinn = 286.000 SEK.

0,5% jährlich auf 1,3 Mio SEK = 6500 SEK
Das entspricht 2,27 % jährlich auf die Steuerschuld.

Und ja, man kann den uppskov auch beantragen, wenn man ein Objekt im EU-Ausland kauft, in dem man dann dauerhaft wohnt.

Gruß

Rüdiger


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BeitragVerfasst: Sa, 07 Okt, 2017 13:42 
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Värmdöbo hat geschrieben:
Ich habe noch einmal nachgelesen und meinen obigen Beitrag geändert.

Man bekommt keinen uppskov auf die Steuerschuld sondern der Zeitpunkt wann der Gewinn versteuert wird wird verschoben.

Und die 0,5 % jährlicher Zinsen sind auch nicht auf die Steuerschuld fällig, sondern auf den Gewinn!

Das heisst: es gibt ein Einsparpotential, und das liegt darin, direkt zu zahlen?

//M

_________________
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„Drei Dinge sind unwiederbringlich: der vom Bogen abgeschossene Pfeil, das in Eile gesprochene Wort und die verpaßte Gelegenheit.“
ʿAlī ibn Abī Tālib


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BeitragVerfasst: Sa, 07 Okt, 2017 14:52 
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vibackup hat geschrieben:
Das heisst: es gibt ein Einsparpotential, und das liegt darin, direkt zu zahlen?


Ich weiß nicht Michael.
Ich hab nicht gerne Schulden, das sieht aber bei den Schweden offensichtlich anders aus :-P

Und wenn einem die 1,3 Mio fehlen um das neue Haus zu kaufen, sind 2,27% vielleicht kein schlechtes Angebot.
Bin grad nicht so fit, was die aktuellen Zinsen in S. angeht.

Zudem besteht meines Wissens die Möglichkeit immer mal was abzubezahlen und somit die jährlichen Zinsen zu senken.

Gruß

Rüdiger


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BeitragVerfasst: So, 08 Okt, 2017 8:15 
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Hallo evtl kann dir meine Steuerberaterin helfen. Sie ist deutsche und selbstständig in Schweden. Telefonnummer per PN.
Gruß Michael

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Der späte Wurm überlebt den frühen Vogel.
Also lieber nochmal umdrehen. ;-)


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