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BeitragVerfasst: Mi, 26 Feb, 2014 18:26 
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Am Mittwochmorgen betrug die Außentemperatur -25°C und der Himmel war wieder klarer. Um 8:20 Uhr stapfte ich mich Sack und Pack los und es wurde auch schon so langsam hell. Am Rica Hotel kam der finnische Bus ziemlich pünktlich um 9:15 Uhr an und lud mich ein, das im Bus angebrachte Außenthermometer zeigte nun -19°C an. Während der Fahrt war die meiste Zeit die tiefstehende Sonne am Horizont zu sehen. Auf finnischer Seite zeigte das Thermometer erst -16 Grad an, dann -15 und am Ende -14°C.

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BeitragVerfasst: Mi, 26 Feb, 2014 18:40 
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In Jokitörmä (eigentlich Campingplatz + Hüttendorf mit diversen Unterkünften, aber im Winter ist nur das Haupthaus offen) kam ich kurz vor 12 an. Den Hostelteil (ganze Etage mit 3 unterschiedlich großen Zimmer + großer Aufenthaltsraum, kleine Küche + Bad) hatte ich ganz für mich allein.

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In einem anderen Teil des Hauptgebäudesm it separater Tür, einer Art Ferienwohnung wohnte ein älteres deutsches Ehepaar, das hier insgesamt 4 Wochen verbrachte. Ich hatte die Unterkunft für die 5 Nächte gewählt, die ich nun in der Zeit des Filmfestivals Skábmagovat verbringen würde, das in Inari statt fand, aber dort gibt es im Winter nur so teure Unterkünfte, dass ich selbst mit den täglichen Busfahrten hin und her immer noch viel günstiger kam als mit einem Hotelzimmer direkt vor Ort. Am selben Tag lief ich nur noch zum 1,5 km entfernten „Zentrum“ von Kaamanen, dem Kaamasen Kievari mit Tankstelle, Resto, Laden usw.

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Abends ging ich nochmal nach draußen, diesmal richtig warm eingepackt, um zu sehen, ob zufällig Nordlicht am Himmel zu sehen sein würde. Der Rest des Geländes war nicht beleuchtet, der Himmel war voller Sterne und ich lief etwas weiter in die Dunkelheit. Nur wenige Minuten später sah ich in nördlicher Richtung zunächst ein undefinierbares Licht, das sich dann bald zu einem richtigen, wenn auch etwas blassen Nordlicht entwickelte. Das Ehepaar von nebenan kam auch bald heraus, um die Aurora zu bewundern. Aufgrund der Kälte blieb ich jedoch nicht allzu lange am Stück draußen, sondern begab mich bald wieder ins Haus, um nun doch noch die Digicam zu holen, die es allerdings nicht schaffte, das Nordlicht überhaupt zu erkennen. Das Thermometer zeigte mittlerweile -25°C, so dass ich dann doch wieder nach innen ging, wo ich dem Licht jedoch vom Fenster des gegenüberliegenden Zimmers noch zusehen konnte. Um ca. 22 Uhr ging ich dann aber doch schlafen.

Noch ein paar Bilder von dem Gelände:

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Fortsetzung folgt später.

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BeitragVerfasst: Do, 27 Feb, 2014 16:46 
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Märchenhafte Schneeaufnahmen, ich hoffe, mir gelingt das auch. Ich liebe auch dieses diffuse Licht. Ich habe mal in Iso Syöte nachgesehen, da ist es zur Zeit nicht so kalt. Ich bin sehr gespannt.
Ich freue mich auf Deine Fortsetzungen - lese ich, wenn ich wieder zurück bin.
Ich finde es so toll, dass Du das alles alleine machst. Habe ich früher auch gemacht, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Jetzt geht es nicht mehr so rustikal wegen der Schlepperei.

Bis demnächst wieder! :YYAC: :YYAC: :YYAC:
HeRu

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BeitragVerfasst: Do, 27 Feb, 2014 18:26 
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BeitragVerfasst: Do, 27 Feb, 2014 18:54 
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@HeRu: Nochmals gute Reise. :D

Hier geht's noch ein Stück weiter:

Am Donnerstag stand ich gegen halb 10 auf und maß draußen nach wie vor -25 Grad. Heute sollte das Festival in Inari erst um 18 Uhr offiziell eröffnet werden, so dass ich eigentlich keine Eile hatte. Allerdings wollte ich den Tag auch dazu nutzen, mir das winterliche Inari schon mal etwas näher bei Tageslicht anzusehen. Also nahm ich den 11:45 Uhr-Bus, der mich eine knappe halbe Stunde später in Inari raus ließ. Im „Siida“ fragte ich schon mal nach diesem und jenem und lief dann schon mal kurz zum Schneekino, um mir schon mal den Weg dorthin und die Örtlichkeiten anzusehen. Anschließend stapfte durch‘s Zentrum, erkundigte mich u. a. schon mal nachSchneeschuhen, lief ein Stück am Fluss entlang, stöberte in den Läden usw. und lief dann wieder zum Siida, wo ich eine CD kaufte und draußen kurz ein Stück auf den See stapfte.

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inari.tif [ 238.15 KiB | 1966-mal betrachtet ]


Als es schon längst dunkel war, begab ich mich zum „Nordlichttheater“, wo nun so nach und nach die Zuschauer eintrafen.

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Die Veranstaltung war kostenlos und jeder Gast bekam am Eingang eine Papptasse mit heißem Saft. Die Stufen mit den Rentierfellen waren am Ende quasi voll besetzt und um 18 Uhr wurde das Festival mit einer Ansprache eröffnet, auf die dann diverse samische Kurzfilme folgten. Danach wurden noch einige der in den Filmen vorgekommenen Künstler auf der Bühne vorgestellt.

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Winter 2014 137.JPG [ 1.52 MiB | 1966-mal betrachtet ]


Um 18:45 Uhr war das Ganze bereits vorbei und alles stapfte zum Siida zurück, wo das Thermometer milde -13°C anzeigte. Während der Veranstaltung hatte es die ganze Zeit etwas Schnee gerieselt. Im Museumsgebäude wärmte ich mich noch etwas auf, dann lief ich nochmals zum Hotelli Inari, wo ich um 19:15 Uhr ankam und in der Kneipe eine Pizza bestellte. Am Tisch hinter mir saßen diverse „Promis“, u. a. der Rapper Áilu Valle, von dem ich mir gerade die CD gekauft hatte, außerdem Niillas Holmberg und die Schriftstellerin „Ima“ Inger-Mari Aikio-Arianaick, die auch an der Produktion einiger Kurzfilme mitgewirkt hatte.
Um ca. halb 10 packte ich meine Sachen und ging nach draußen, um auf den Bus zu warten. Über dem See war etwas leichtes Nordlicht zu sehen. Das Thermometer zeigte -14°C, so dass es eigentlich nicht wirklich zu kalt war, aber ich ging dennoch ab und zu kurz in den Vorraum zum Aufwärmen. Kurz nach 22 Uhr kam der Bus, mit dem ich nach Kaamanen fuhr. Dort betrug die Temperatur -16°C.

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BeitragVerfasst: Do, 27 Feb, 2014 19:09 
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Am Freitag las ich morgens am Außenthermometer -10 oder -11 Grad ab. Der Himmel war komplett bedeckt. Nach dem üblichen Frühstück aus Zimtschnecken und reichlich Tee lief ich zur Haltestelle, um in den 10:30 Uhr-Bus nach Inari zu steigen. Im Sajos-Kulturzentrum sah ich mir die 11 Uhr-Vorstellung an, bei der diverse samische Kurzfilme gezeigt wurden. Auch hier wurden wieder Filmemacher auf der Bühne vorgestellt.
Danach lief ich noch etwas draußen herum und um 15 Uhr sah ich mir den alaskanischen Film „On the Ice“ im Sajos an. Ich hatte das Werk bereits einige Zeit zuvor online gesehen gehabt und wollte ihn hier nun nochmals auf der großen Leinwand sehen. Nachdem ich anschließend noch etwas im Dunkeln herum gestapft war, traf ich mich um 17 Uhr im Siida mit einem älteren samischen Bekannten namens Hánsa, mit dem ich dann den Rest des Abends noch abhing; zunächst im Café Sarrit im ersten Stock, um dort eine ganze Weile zu plaudern und eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken. Nach einiger Zeit sprach uns eine Finnin an, die schon die ganze Zeit allein an einem der Nebentische gesessen hatte. Sie hatte gehört, dass wir samisch sprachen, und bat uns, ihr ein paar samische Postkartengrüße aufzuschreiben. Danach gingen wir bald wieder nach unten und fuhren zum Restaurant des Hotelli Inari. Die Außentemperaturanzeige meldete nur noch schlappe -5°C und im Laufe des Abends waren vermehrt Leute an den Terrassentischen sitzend zu sehen. Ab 22 Uhr sollte hier der inarisamische Rapper AMOC auftreten und Hánsa hatte tatsächlich Lust, sich das Konzert auch noch zu geben, das dann allerdings doch erst um halb 12 anfing, obwohl AMOC schon die ganze Zeit da war, in Ruhe Bier trank und eine Runde am Spielautomaten spielen ging usw. Anscheinend fehlte noch ein gewisser DJ Stuorraguoika, der eben erst so spät eintraf. Derweil wurde Hánsa regelmäßig von Bekannten angesprochen und ich von irgendwelchen zunehmend betrunkenen Typen, die Hánsa jedoch alle souverän und in aller Seelenruhe von dannen schickte.
Als das Konzert endlich anfing, überraschte Amoc gleich mit der Ankündigung, dass es einen Special Guest gebe: Áilu Valle! (er singt wirklich viel besser als er in dem grausligen Jogginganzug aussieht :YYAI: )

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Winter 2014 165.JPG [ 1.63 MiB | 1965-mal betrachtet ]


Die beiden legten auch bald los, wobei Áilu nur ein paar Rapeinlagen übernahm, das meiste wurde vom Meister selbst gemeistert.

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amoc.tif [ 282.63 KiB | 1965-mal betrachtet ]


Insgesamt ging das Konzert leider nur eine knappe Stunde, aber es war ja sowieso schon viel später geworden als geplant und nach dem letzten Lied fuhren wir auch zügig los und Hánsa setzte mich gegen 1 Uhr in Kaamanen ab, bevor er nach Karigasniemi weiterfuhr. Auch in Kaamanen war es noch mild, ca. -6°C, wie bei der Abfahrt in Inari.

Fortsetzung folgt später.

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BeitragVerfasst: Fr, 28 Feb, 2014 16:58 
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In der Nacht träumte ich davon, die Sonne über’m Horizont zu sehen. Das kam mit Sicherheit daher, dass ich am Vortag im Siida im Internet gelesen hatte, dass es die letzten Tage meiner Reise in ganz Lappland nur noch grau und bewölkt sein sollte. Als ich um ca. 10 Uhr endlich aufstand und durch die Fenster des größeren Zimmers nach draußen blickte, stellte ich fest, dass der Himmel wieder aufgeklart hatte und somit tatsächlich Sonnenschein zu erwarten sein würde. :D Ich sah dann auch bald unten vor der Tür nach, wo das Thermometer nun auch wieder -21°C anzeigte. Am heutigen Samstag fuhren nicht alle Busse, so dass ich es nicht zu den frühen Veranstaltungen nach Inari schaffen würde. Stattdessen hatte ich beschlossen, an diesem Tag ganz auf das Festival zu verzichten und mir stattdessen ein paar Schneeschuhe auszuleihen. Das gute Wetter passte dazu nun ganz besonders gut. Die Tage waren ohnehin schon kurz genug, da musste ich die wenigen hellen Stunden nicht auch noch in dunklen Kinosälen verbringen. Ich stellte mich also um 11.45 Uhr an die Haltestelle und fuhr mit dem Bus bis ins Zentrum von Inari, wo ich mich gleich zu „Visit Inari“ begab, um die Schneeschuhe zu holen. Vermutlich da es schon nach 12 Uhr war, sagte mir die Angestellte, ich könne das Schneeschuhpaar umsonst haben, wenn ich es noch am selben Tag vor 17 Uhr zurückbringen werde. Für den Tagespreis von 15 Euro könnte ich die Schuhe bis zum nächsten Tag um 17 Uhr behalten. Das klang natürlich verlockend, allerdings war ich ja mit dem Bus unterwegs und wollte am nächsten Tag gleich als erstes ins Kino gehen, so dass mich die Schneeschuhe dann doch gestört hätten. Aber ich sagte, ich würde es mir noch überlegen. Sie gab mir ein passendes Paar und notierte nur meinen Vornamen und die Handy-Nummer, dann zog ich von dannen. Vorher hatte ich mir noch die Überhosen angezogen, die ich zunächst wie am Vortag im Rucksack mitgebracht hatte. Aber am Hotelli Inari hatte das Thermometer nun auch -21°C angezeigt, so dass nun doch wieder wärmere Bekleidung angebracht war.

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Winter 2014 199.JPG [ 1.5 MiB | 1951-mal betrachtet ]


Etwa um halb 1 lief ich los in Richtung Oi Juutua Polku, wobei ich einen Teil der Strecke am Seeufer entlang lief, um mehr Schnee unter die Schuhe zu bekommen. An einer steilen Stelle stieg ich problemlos zur Straße hoch und überquerte diese ein Stück weiter nördlich, um dann gleich in den Pfad einzubiegen. Ich hatte mir vorgenommen, aufgrund der begrenzten Zeit nur bis zur neuen Brücke und zurück zu laufen und somit nur ca. 2,5 km einfache Strecke. Ich stapfte dann die meiste Zeit auf dem ausgetretenen Weg, um überhaupt einmal auszuprobieren, wie es sich mit Schneeschuhen läuft. Natürlich lief ich auch immer mal wieder in den tieferen Schnee daneben, doch dieser war so pulvrig, dass die Schneeschuhe quasi genauso weit einsanken wie normale Schuhe. Nach insgesamt ca. 2,2 km erreichte ich das Akselin Laavu, wo am flackernden Lagerfeuer ein Paar mit einem Hund saß. Die drei sagten, sie wollen über die Brücke und auf der Otsamo-Seite zurück nach Inari laufen. Ich hielt mich nicht lange auf, nutzte allerdings noch das WC-Häuschen, was mit Schneeschuhen etwas merkwürdig war. Danach lief ich noch das letzte Stück bis zur Bücke, wo ich nur ein paar Meter auf den Stahlsteg stapfte, danach drehte ich bald wieder um. Hier draußen war es etwas kälter als im Ort, schätzungsweise -25°C. Die helle Zeit war ja auch begrenzt.


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Nach ca. 2,5 Std. zurück in Inari ging ich in der Neste-Tankstelle noch etwas essen und mich dabei gleich einigermaßen aufwärmen. Mein linker Fuß war besonders kalt, so dass ich zumindest auf dieser Seite Stiefel und Socken ganz auszog, um durch Reiben allmählich wieder Wärme und Gefühl in die Zehen zu bekommen. Eine Cremetube, die ich im Außenfach des Rucksacks hatte, ließ auch mit größerem Druck erst mal gar nichts aus sich heraus drücken und meine Trinkflasche enthielt schon den einen oder anderen Eiswürfel. In der Zwischenzeit hatte ich mir eine kleine Pizza bestellt, die dann auch bald kam, und am Ende waren so einige Teile meines Körpers und meiner Ausrüstung schon wieder ein bisschen aufgetaut. Ich schnallte mir an der Tür nochmals die Schneeschuhe an und stapfte nun, wieder über die Seepromenade, zurück zum „Visit Inari“, um die Gestelle abzugeben; am Hotelli nebenan wurden -24°C angezeigt. Da samstags der spätere Bus nicht fuhr, musste ich den 17 Uhr-Bus nehmen, um zurück nach Kaamanen zu kommen. Somit hatte ich also an diesem Tag gar nichts vom Festival mitbekommen und sowieso auch das Konzert von Niillas Holmberg im Hotelli Kultahovi verpasst, aber immerhin blieb mir dann wieder etwas mehr Zeit zum Rumlungern im Hostel. Bei meiner Ankunft um ca. halb 6 zeigte das Thermometer neben der Tür schon -30°C. Der Himmel war wieder sternklar, aber Nordlicht gab es diesmal keines. Nach dem Essen und Kartenschreiben sah ich noch etwas fern und las später -31°C am Thermometer ab.
Am Sonntag betrug die Außentemperatur -15°C und der Himmel war mal wieder völlig bewölkt. Nach dem Frühstück lief ich kurz zum Fluss, danach nahm ich wieder den Bus um 11:45 Uhr, da dies leider auch sonntags der erste Bus auf dieser Strecke war. In Inari stieg ich am Sajos aus und rannte gleich hinein, um noch den Film „Uvanga“ sehen zu können. Es handelte sich um einen kanadischen Film aus derselben Reihe des mir bereits bekannten, sehr langen Films „Atanarjuat“ und wurde fast ausschließlich von Ureinwohnern gespielt. Am Ende traten 2 der Schauspieler auf die Bühne, wobei die Frau nur Inuktikut sprach und der Mann daher zwischen ihr und der Moderatorin (und dem Publikum) dolmetschen musste. Zwischendurch ging ich eine Weile nach draußen und um 24 Uhr sah ich mir nochmal eine Reihe samischer Kurzfilme an. Im 17 Uhr fuhr ich schon wieder zurück, bei -14°C, für den letzten Abend in Kaamanen, wo ich dann sogar nur noch -12 Grad vom Thermometer ablas. Später wurde es noch wärmer, bei -10°C schneite es leicht vor sich hin.

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Winter 2014 225.JPG [ 1.24 MiB | 1951-mal betrachtet ]



Rest folgt demnächst.

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BeitragVerfasst: Fr, 28 Feb, 2014 17:23 
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DANKE! Das du uns mit in den "echten" Winter nimmst! :YYBP: :perfekt:

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Carpe noctem!

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BeitragVerfasst: So, 02 Mär, 2014 11:17 
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So, und hier nun noch der Rest:

Am nächsten Morgen war bei abermals milden -10°C schon stärkerer Schneefall im Gange. Ich lief noch ein letztes Mal etwas auf dem Gelände herum, traf nochmals kurz die Deutschen von nebenan und machte mich dann mit Sack und Pack auf den Weg zur Straße, wo die Haltestellenbucht z. T. zugeschneit war. Kurz nach 11:45 Uhr stieg ich in den Bus, mit dem ich nun die ganze Strecke zurück nach Rovaniemi fuhr. Nach der letzten Rast in Sodankylä begann es allmählich dunkel zu werden, so ab 16 Uhr. Als ich gegen halb 6 in Rovaniemi ausstieg, war es dort nicht sonderlich kalt und ich stapfte in 15 Minuten zu meiner Unterkunft. Ich ging bald nach draußen mit offener Jacke und zunächst ohne Kapuze, da es sich so warm anfühlte, dass ich noch nicht mal mehr sicher war, ob es überhaupt noch unter null war, und zum Test in die Luft hauchte. Später las ich beim Gasthaus Outa dennoch -8°C ab.

Am nächsten Morgen war es draußen immer noch -8°C mild. Im Zimmer hatte ich am Ende der Nacht+10°C. Ich lief dann nach 11 Uhr zum Busbahnhof und fuhr mit einem der Linienbusse zum Flughafen. Dort war es bei -10°C immer noch sehr grau, schneite aber nicht mehr. Der Flieger startete um kurz nach 14 Uhr und sowohl auf diesem als auch auf dem Anschlussflug nach Frankfurt hatte ich jeweils eine ganze Sitzreihe für mich.

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So, das war’s. Der Abschied war wie immer schwer, aber mittlerweile habe ich ja auch schon die Sommerflüge (diesmal wieder nach Rovaniemi) gebucht, siehe Ticker in der Signatur. Bild


Das eine oder andere weitere Foto wird dann noch im Fotoquiz folgen. :mrgreen:

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BeitragVerfasst: Do, 20 Mär, 2014 22:35 
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Hallo Sapmi, heute habe ich Deine Reise mal auf der Karte verfolgt. Ich hatte Deinen Bericht ja noch nicht zu Ende gelesen. Ich kann nur sagen: Kompliment :hey: :hey: :hey: und das bei der Kälte. Ich habe es mit großem Interesse gelesen. Ich kenne die Ecke Tana Bru und Polmak, wo ich mal bei einer Samin gewohnt habe. In Karasjok haben wir einmal in einer Hüttenanlage übernachtet, als wir von Vadsø, vom Schiff kommend mit dem Bus nach Polmak gefahren sind. Wir sollten das Schiff in Vardø wieder erreichen. Durch einen Schneesturm waren alle Strassen gesperrt und der Busfahrer konnte nur noch über Karasjok in Hammerfest das Schiff erreichen. Das war auch ein Abenteuer. Wir haben tolle Landschaften gesehen. Habe ich das richtig verstanden, Du sprichst Samisch? Wie kommt es dazu?
Also vielen Dank für Deine interessante Erzählung!
Gruß HeRu :YYAC:

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