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BeitragVerfasst: Do, 30 Mai, 2019 1:20 
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Hej!
Jetzt haben wir doch tatsächlich nach 23 Jahren das erste Mal ein Problem mit einem Nachbarn...

Was ist geschehen? Hhmm, wir haben uns wegen Müll geärgert und gemeckert - das war ein Fehler!

Wir hatten 1996 ein Haus gekauft, dessen Grundstück für den Kauf vom großen Bauernhofgrundstück abgestückt wurde. Der Kauf lief problemlos und es wurde ein utfartservitut durch den Hof zur allgemeinen Straße in die Köpeavtal und eine Karte eingetragen. Nach gestriger, aktueller Nachfrage bei der Lantmäteriet besteht dieses servitut nach wie vor. Die damaligen Verkäufer waren super nett und wir hatten auch nie Probleme. Leider verkauften sie ein Jahr später den ganzen Hof und es gab einen neuen Eigentümer. Auch mit diesem gab es nie Probleme. Dieser wiederum verkaufte dann nach einigen Jahren den Hof an den aktuellen Eigentümer, der den Hof aber nicht bewohnt, sondern nur bewirtschaftet. Auch hier gab es zwar nie ernsthafte Probleme, aber er war schon immer ein komischer Kauz und ist auch als solcher im Dorf bekannt...

Dann kam irgendwann die Kommune auf die Idee, alle Ferienhäuser zu erfassen, die noch keine Mülltonnen haben und so bekamen wir irgendwann die ersten Tonnen.... Obwohl ein ca 800m langer Feldweg vom Hof zu unserem Haus führt kam das sopbil bis fast an unser Haus und leerte dort die Tonnen. Alles gut bis dahin. Dann wurden die Einzeltonnen erneuert gegen die zwei großen mit je vier Fächern... Ab da konnten die Tonnen dort nicht mehr geholt werden, weil die sopbilar zu lang waren, um dort zu wenden und so fragten wir den Eigentümer des Hofes, ob wir die Tonnen zu denen seines Mieters (seines Bauernhauses) stellen könnten, was für ihn ok war...

Ab da fingen jedoch unsere Probleme an, den sowohl die polnischen Arbeiter des Hofes, als auch die Mieter des Bauernhauses benutzten ständig unsere Tonnen mit... Wir haben Helårstömning, sind aber von Okt/Nov bis März/April nie da, sodass uns eine Nutzung da nicht wirklich gestört hat. Aber sie benutzten sie auch, wenn wir dann ab Frühjahr da waren...Es hat uns oft geärgert, besonders, wenn wir gesehen haben, daß sie zt stinkende, mit Maden übersähte Tüten reingeschmissen haben und noch nicht mal sortierungsgerecht, wie es jetzt aktuell im Mai geschehen war...Ich rede aber nicht über eine oder zwei Tüten - nein, randvoll, sodass wir bereits am Tömningsdag keinen eigenen Müll mehr entsorgen konnten.

Den Eigentümer wollten wir damit nicht belämmern, also haben wir den polnischen Arbeiter sowie die Mieter des Bauernhauses angesprochen und gesagt, dass das so nicht geht und sie ihren Müll nicht in unsere Tonne werfen sollen...

Damit haben wir uns jetzt einen richtigen Bock geschossen, denn am nächsten Morgen klopfte um 08.30h ein total aggressiver, schreiender Eigentümer an unsere Tür und "stellte uns zur Rede", wie wir denn seine Arbeiter anschreien könnten usw.. Ich blieb ruhig und erklärte ihm, was war, wir definitiv niemanden angeschrien hätten und was uns gestört hatte, aber das schien ihn überhaupt nicht zu interessieren und er war nicht zu beruhigen und in der Rage, in der er war, habe ich auch nicht jedes Wort verstanden, aber es war definitiv nichts Nettes.... "typiskt tysk" und "vägunderhåll" sind aber hängengeblieben... Wütend machte er sich von dannen...

Da mir diese Situation nun überhaupt nicht gefallen hat, haben wir uns überlegt, ihm und seiner Frau einen Brief zu schreiben. (Ich kann mich auf schwedisch schriftlich etwas besser äußern, als mündlich in einer Konfliktsituation mit einem rasenden schwedischen Bauern)
Es war ein in unseren Augen aufklärender und auch besänftigender Brief...

Zwei Tage später hatten wir schriftliche Antwort...
Sinngemäß:
Um weiteren Streit um Müll zu vermeiden, sollen wir unsere Tonnen von seinen Grundstück entfernen. Wir dürfen sie nur noch am Leerungstag dort hinstellen...

Das heißt für uns jetzt, dass wir den Müll zwar bezahlen, aber nicht mehr nutzen können, denn wir sind fast nie zeitgleich in Schweden, wenn sie geleert werden... Außerdem, volle schwere Mülltonnen 800m weit über einen Feldweg zu holpern macht nicht wirklich Spaß, wenn überhaupt möglich...

Aber es kommt noch schlimmer...

Weiter schreibt er, dass er einen Beweis unseres Wegerechts sehen will und falls wir das nicht haben würden, er uns die Durchfahrt durch seinen Hof verweigert. Gott sei Dank haben wir das wenigstens... Falls wir es aber nachweisen können, müssen wir uns künftig am Unterhalt des Weges beteiligen....

Gaaaaanz toll!! Hätten wir doch bloss die Klappe gehalten und uns zumüllen lassen! Das ist natürlich jetzt pure Retourkutsche....

Jetzt meine Frage: In der Köpeavtal wurde das utfartservitut genau beschrieben, aber keine Kostenbeteiligung ...
Ferner wird der Hof durch den Eigentümer intensiv landwirtschaftlich genutzt mit schweren Maschinen, weswegen besonders der Rangierbereich vor den Ställen öfter mit Makadam ausgebessert wird. Der Mieter wiederum ist LKW Fahrer und parkt seinen 40t LKW auf dem Hofgelände und befährt dieses auch damit. Dann ist noch eine Viehweide verpachtet und der Pächter befährt ebenfalls mehrmals die Woche die Wege...Es ist also reger Betrieb auf dem Hof... Wir hingegen fahren drei bis viermal im Jahr für jeweils zwei Wochen mit PKW nach Schweden. Letztes Jahr sogar nur 2x....Die letzten 20m des Feldweges (zu unserem Häuschen) ist reine Wiese und die wird von uns immer gemäht und auch zwischendurch mit Makadam ausgebessert, falls nötig, denn auch diesen letzten Teil befährt der Eigentümer selber mit schwerem Gerät, weil er quasi vor unserem Haus ein Feld bewirtschaftet.

Kann er jetzt plötzlich Beteiligung am Unterhalt des Weges fordern und hatten wir nur 20 Jahre Glück? Und wenn ja, gibt es Bestimmungen, in welchen Mass er das dann kann? Muss diese Beteiligung dann nicht irgendwie nutzungsabhängig geregelt werden, bzw. eine angemessene Höhe haben?

Bevor wir im Juli wieder hinfahren, würde ich gerne wissen, worauf ich mich einlassen MUSS und wo ich unter Umständen aber sagen kann "stop"...

Ich hoffe, jemand liest meinen Roman und hat eine Ahnung, was da auf uns zukommt...

Frustrierte Grüße
Stephan

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Liebe Grüße
Stephan
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BeitragVerfasst: Do, 30 Mai, 2019 11:59 
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Killepitsch hat geschrieben:
Hej!
Jetzt haben wir doch tatsächlich nach 23 Jahren das erste Mal ein Problem mit einem Nachbarn...

...

Ich hoffe, jemand liest meinen Roman und hat eine Ahnung, was da auf uns zukommt...

Frustrierte Grüße
Stephan


Hej Stephan,
sei sicher, einige haben oder werden das lesen.

Da habt ihr ein bedauerliches Problem am Hals, aber wenn Menschen erst mal so richtig aus dem Hemd springen und vor Wut jedes Maß und ihren gesunden Menschenverstand verlieren wird ein Miteinanderreden und Einigen sehr schwierig.
Vielleicht kann jemand vermitteln?

Ich bin kein Jurist, und meinen Schwedischkenntmissen traue ich noch nicht so richtig, aber du wartest wahrscheinlich auf Antwort, also fange ich mal an.
Ich habe ein wenig nachgelesen.
Es wird wohl generell in "Wartung" und "Instandsetzung" des Weges unterschieden, beides muss aber m.E. im der abgeschlossenen Vereinbarung beschrieben sein.
So, wie du es beschreibst, bist du einer " Wartungspflicht", ob vereinbart oder nicht, ja anscheinend freiwillig nachgekommen.
Mehr kann er nicht verlangen, jedenfalls habe ich nichts Anderslautendes dazu gefunden.

Aber dazu kommen noch Antworten, da bin ich mir sicher.

Zum Müll:

In Dalarna gibt es Miljöstationen, wo man wirklich alles loswerden kann. Es gibt "brennbar" und "Grünabfall" und das übliche Angebot, Restabfall entsteht praktisch keiner und ab und an bringen wir was nach Falun zur Återvinningscentral.

Vorausgesetzt man muss keine Speisereste entsorgen, weil sie einfach erst gar nicht enttstehen, braucht man eigentlich keine eigene Tonne und auch keine Leerung - muss aber natürlich zahlen.

Das sollte in eurem Fall das einzige Problem sein.
Vielleicht findet ihr einen Nachbarn, wo ihr alles, was nicht auf den Kompost darf, entsorgen könnt.

Tarif schnellstmöglich ändern (Ferienhaus mit Sommerleerung), denn ganz ohne Tarif geht es rechtlich wohl nicht.

Ihr bezahlt ja für euren Müll und könntet euren Restmüll auch mit gutem Gewissen auf dem nächsten Rastplatz einwerfen. :wink: und damit erst mal in diesem Punkt weiterem Streit ausweichen - den Ball flach halten.
Müll vermeiden und ab und zu auf dem Weg mal an der Återvinningscentral vorbei fahren.

Michael

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BeitragVerfasst: Do, 30 Mai, 2019 13:04 
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Danke Michael!

Ja, so haben wir es früher gehandhabt... Bei uns sehen die Tonnen mittlerweile aus, wie eine kleine Återvinningscentral mit jeweils vier Behältern... War eigentlich ganz praktisch, aber ich sehe es wie du schreibst - der Müll lässt sich irgendwie klären... Schlimmstenfalls switchen wir auf fritidshus tömning und zahlen dann knapp 900skr weniger pro Jahr und müssen schauen, wie wir den (geringen) Restmüll loswerden.

Viel mehr Sorgen machen uns halt diese unkalkulierbaren "Wartungskosten" und deren eventuell möglichen Aufteilung oder Begrenzung .... Aber mal schauen, ob da noch jemand was erhellendes zu weiß.

Morgen muss ich in Schweden sowieso bei der Lantmäteriet anrufen und bitten mir das im Chat nur kurz bestätigte Servitut schriftlich zukommen zu lassen und dann werde ich die mal fragen, ob sie mir schon mal Hinweise geben können...

Vermitteln ist bei diesem Menschen eher schwierig.... Vielleicht hilft ja auch einfach die Zeit, die wir jetzt nicht dort sind, dass er etwas runterfährt mit seinem Groll...

Danke dir für deinen Kommentar!
Hej så länge
Stephan

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Stephan
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BeitragVerfasst: Do, 30 Mai, 2019 15:10 
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Hej Stephan,

hab grade nicht viel Zeit, deshalb nur kurz gegoogled.

Wenn du der Nutzer des Servitut bist, bist du auch für den Unterhalt des Weges verantwortlich.

Aaaaber,
da ihr beide den Weg benutzt seid ihr per Gesetz zum bilden einer "gemensamhetsanläggning enligt anläggningslagen" aufgerufen.

Und da wird es dann natürlich spannend, weil dein Nachbar ja die größeren Schäden verursacht mit seinen schweren Maschinen.
Das wird ihm nicht schmecken, da sein Anteil an Unterhalt sicherlich wesentlich höher ist als eurer.

Das muss also alles schriftlich festgelegt werden.

Lies mal hier:

https://lawline.se/answers/vem-ansvarar ... v-servitut

Da ist es zwar das umgekehrte Problem aber die Regeln gelten ja auch für euch.

Notfalls mal an "lawline" schreiben.

Gruß

Rüdiger


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BeitragVerfasst: Do, 30 Mai, 2019 16:43 
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Värmdöbo hat geschrieben:
Hej Stephan,


Lies mal hier:

https://lawline.se/answers/vem-ansvarar ... v-servitut

Da ist es zwar das umgekehrte Problem aber die Regeln gelten ja auch für euch.

Notfalls mal an "lawline" schreiben.

Gruß

Rüdiger


Hej Rüdiger!

Oh, vielen Dank für den Link... Das werde ich mir mal anschauen!!

Ja, spannend wird das auf jeden Fall!

Viele Grüße
Stephan

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Stephan
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BeitragVerfasst: Mo, 03 Jun, 2019 12:46 
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Hejsan!

Kleines Update!

Der Link zu Lawline war super und hat mir einige Neuigkeiten gebracht. Habe mir dann ein Herz gefasst und bei der Lantmäteriet angerufen, nachdem eine schwedische Freundin bereits per Chat eine erste kurze Bestätigung erhielt: "fastighet xxx har förmån att använda vägen xxx...". Erste Eleichterung, obwohl ich ja wusste, dass wir eins haben MÜSSTEN. Es ist auch aktuell... Beim Telefonat dann mit dem Kundenservice der Lantmäteriet erhielt ich dann per Email die kompletten Unterlagen von der damaligen Avstyckning und sehr interessant war - und das Papier hatten wir gar nicht - dass unser servitut "von wesentlicher Bedeutung" für unser Grundstück ist. Also OK, den Weg verweigern kann er uns also nicht.

Dann habe ich die Gelegenheit genutzt, auch gleich danach zu fragen, ob es Bestimmungen gibt, die den Umfang der geforderten Unterhaltsbeteiligung des Weges regeln und ja! Es gibt sie. Allerdings konnten wir näheres nicht bei diesem Telefonat klären. Da ich im Moment irre viel um die Ohren habe, werde ich dies aber natürlich noch tun! Ich erfuhr aber, das es eine sogenannte "kiloton" Regelung gibt... Dies hat hoffentlich zu bedeuten, dass er als gewerblich Nutzender seines Hofes mit schwerem Gerät von mir als Fritidshusägare mit PKW nicht übermaßen Beteiligung verlangen kann. Zumal er uns ja künftig verwehrt, die Mülltonnen auf seinem Grundstück abzustellen. Zwar mit der Erlaubnis, sie am Leerungstag doch dorthin zu bringen, aber das werden wir nicht tun (können), da wir dann ja meist nie das sind. Will heißen, dass für uns künftig noch nicht mal die sopbilar auf sein Grundstück rollen.... Für die Schlammtömning haben wir eine Ausnahmegenehmigung und so wird unser 3-Kammer-System nur alle zwei Jahre geleert...

Also, wir sind nach wie vor gespannt, was der Bauer sich an Unterhalt vorstellt, aber der Weg ist zumindest sicher!

Vielleicht hat ja jemand hier eine ähnliche Situation, bei der er diesen Unterhalt bezahlen muss... Ich werde auf jeden Fall mal hier die Ohren, bzw Augen aufhalten, was Antworten betrifft.

Liebe Grüße
Stephan

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Liebe Grüße
Stephan
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