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BeitragVerfasst: Di, 26 Jul, 2022 19:06 
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Hier beschreibt Gunther Dueck typische Denkmuster von Entscheidern im hiesigen Gesundheitssystem:
https://youtu.be/rc37ov1iVFQ

//M

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„Drei Dinge sind unwiederbringlich: der vom Bogen abgeschossene Pfeil, das in Eile gesprochene Wort und die verpaßte Gelegenheit.“
ʿAlī ibn Abī Tālib


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BeitragVerfasst: Mi, 27 Jul, 2022 18:58 
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Genau so entstehen Entscheidungen im schwedischen System. Die Auslastung, egal ob in der Akutmottagning bei den barnmorskor oder den Zahnarztterminen in Dalarna oder Norrbotten muss bei 100% liegen, und die Schlangen werden immer länger. Diese Logik können und wollen Regionpolitiker und Leitungsebenen in den Klinken nicht erkennen. Man benötigt immer mehr Administrations- und Leitungspersonal. Wurde ja auch in den letzten Jahren mit den zusätzlichen Millionen SEK kaum Ärztestelle oder Pflegestellen geschaffen, aber hunderte neue Verwaltungs- und Leitungsposten erschaffen. Man zwingt die Ärzte und Pfleger 40 bis 50% ihrer Arbeitszeit mit Listen und Qualitätssicherungsprogrammen zu verbringen, die zeit am Patienten interessiert nur wenn die Umsatzzahlen mal abweichen sollten. Und die wurden dann im Sozialraum für alle sichtbar von der Abteilungsleitung ausgehängt. Habe das selbst so erlebt, und war dann der Grund dem schwedischen System den Rücken zu kehren. BWLer an der Macht, (siehe auch das neue Karolinska Krankenhaus Management System der Boston Consulting Group) haben das schwedische Gesundheitssystem an die Wand gefahren, so dass man heute tatsächlich sagen muss, in Deustchland funktioniert es im Vergleich dazu, noch richtig gut. Es war wohltuend wieder in Deutschland zu arbeiten, hier wird der Patient noch ernst genommen. Obwohl auch hier die Verwaltungen ebenfalls feuchte Träume entwickeln was die Effektivisierung angeht, Effektivisierung wie es halt nur die NichtMediziner definieren.


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BeitragVerfasst: Fr, 29 Jul, 2022 15:48 
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unknown hat geschrieben:
BWLer an der Macht, (siehe auch das neue Karolinska Krankenhaus Management System der Boston Consulting Group) haben das schwedische Gesundheitssystem an die Wand gefahren, so dass man heute tatsächlich sagen muss, in Deutschland funktioniert es im Vergleich dazu, noch richtig gut. Es war wohltuend wieder in Deutschland zu arbeiten, hier wird der Patient noch ernst genommen. Obwohl auch hier die Verwaltungen ebenfalls feuchte Träume entwickeln was die Effektivisierung angeht, Effektivisierung wie es halt nur die NichtMediziner definieren.

Du bist also nicht mehr hier?
Dann drück ich die Daumen, dass man in D nicht das Gesundheitssystem genauso kaputtmacht.
:dflagge:

//M

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BeitragVerfasst: Sa, 30 Jul, 2022 16:56 
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Hallo,
also ich bin noch in Schweden und finde das Gesundheitssystem sehr gut,Termine in der Vardcentrale noch am gleichen Tag ohne Wartezeit.
Akutmontagning wenn es wirklich akut ist sofortige Behandlung und Op sofort.
Genügend Personal im Krankenhaus und in der Vardzentrale ohne Stress und immer freundlich.
Ich bin noch in D Krankenversichert und habe auch Erfahrung mit dem D Krankensystem und Krankenhäusern
es geht mir in D zusehr um das Geld und dann erst um der Patienten,und wenn ein Pfleger für 10 Intensivpatienten zuständig ist ,besonders Nachts dann wunder es mich nicht das so viele sich einen anderen Beruf suchen.
Haben wir selber in der Familie.
mvh Werner


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BeitragVerfasst: So, 31 Jul, 2022 7:02 
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Wernersvensk hat geschrieben:
Hallo,
also ich bin noch in Schweden und finde das Gesundheitssystem sehr gut

Hallo Werner!
Du redest von deinen Erfahrungen mit Leuten die im Gesundheitssystem arbeiten, nicht vom Gesundheitssystem.
Ich versuche es mal an einem Besipiel zu erklären:
Das ist derselbe Unterschied wie bspw. zwischen Wetter und Klima.
Dass es in der letzten Woche oder Jahr an einem Ort kalt war, sagt nicht notwendigerweise etwas über die Klimaveränderungen im Grossen.
Oder derselbe Unterschied wie zwischen Erfahrung eines Arztes und der Wissenschaft über dieselben Erkrankungen.
Glückwunsch, dass du tüchtige Mitarbeiter hast in deiner VC und dass du gute Erfahrungen machst.
Das ist nicht das System; das System ist, wie man deren Arbeit organisiert, steuert, was sie für Vorgaben haben etc.
Das ist für Patienten in der Regel schwer zu sehen, weil wir natürlich mit Menschen, denen wir helfen sollen, nicht erstmal über unsere Probleme reden; das wäre grob unangemessen.
Sondern natürlich helfen wir diesen Menschen, so gut wir können, in Deutschland und in Schweden (ich habe in beiden Ländern gearbeitet und Kontakte zu Kollegen in beiden Ländern).
Verantwortlich für die konkrete Behandlung ist in der Regel der/diejenige der/die sie ausführt oder anordnet.
Verantwortlich für das System sind Entscheidungsträger, in Schweden oft sogenannte tjänstemän und Regionpolitiker (früher hiessen die landstingspolitiker).
Und wie gut ein System funktioniert betrachtet man dann auf der Makroebene, also wie schnell ein Durchschnittspatient die richtige Behandlung bekommt, mit welchem Ausgang etc.
Es gibt immer ein Rauschen um diese Durchschnittswerte, teilweise zufällig, teilweise weil unterschiedliche Einheiten unterschiedliche Voraussetzungen haben. Auch das kann interessant sein, wenn man Teile des Systems betrachtet. Wie aber ein einzelner Patient die Behandlung an einem Ort erlebt (was ja auch noch mal was anderes ist als wie gut oder schnell sie ist) geht in der Regel in diesem Rauschen unter, weil es nur ein 10 Millionstel ausmacht.
Ich verstehe, dass das für jemanden, der nur von aussen schaut und nur Zugang zu einzelnen Erfahrungen hat, schwierig zu unterscheiden ist, aber ich hoffe, ich habe den Unterschied verständlich gemacht?
Frag sonst gerne.

//M

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BeitragVerfasst: So, 31 Jul, 2022 8:58 
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Beiträge: 123
vibackup hat geschrieben:
Wernersvensk hat geschrieben:
Hallo,
also ich bin noch in Schweden und finde das Gesundheitssystem sehr gut

Hallo Werner!
Du redest von deinen Erfahrungen mit Leuten die im Gesundheitssystem arbeiten, nicht vom Gesundheitssystem.
Ich versuche es mal an einem Besipiel zu erklären:
Das ist derselbe Unterschied wie bspw. zwischen Wetter und Klima.
Dass es in der letzten Woche oder Jahr an einem Ort kalt war, sagt nicht notwendigerweise etwas über die Klimaveränderungen im Grossen.
Oder derselbe Unterschied wie zwischen Erfahrung eines Arztes und der Wissenschaft über dieselben Erkrankungen.
Glückwunsch, dass du tüchtige Mitarbeiter hast in deiner VC und dass du gute Erfahrungen machst.
Das ist nicht das System; das System ist, wie man deren Arbeit organisiert, steuert, was sie für Vorgaben haben etc.
Das ist für Patienten in der Regel schwer zu sehen, weil wir natürlich mit Menschen, denen wir helfen sollen, nicht erstmal über unsere Probleme reden; das wäre grob unangemessen.
Sondern natürlich helfen wir diesen Menschen, so gut wir können, in Deutschland und in Schweden (ich habe in beiden Ländern gearbeitet und Kontakte zu Kollegen in beiden Ländern).
Verantwortlich für die konkrete Behandlung ist in der Regel der/diejenige der/die sie ausführt oder anordnet.
Verantwortlich für das System sind Entscheidungsträger, in Schweden oft sogenannte tjänstemän und Regionpolitiker (früher hiessen die landstingspolitiker).
Und wie gut ein System funktioniert betrachtet man dann auf der Makroebene, also wie schnell ein Durchschnittspatient die richtige Behandlung bekommt, mit welchem Ausgang etc.
Es gibt immer ein Rauschen um diese Durchschnittswerte, teilweise zufällig, teilweise weil unterschiedliche Einheiten unterschiedliche Voraussetzungen haben. Auch das kann interessant sein, wenn man Teile des Systems betrachtet. Wie aber ein einzelner Patient die Behandlung an einem Ort erlebt (was ja auch noch mal was anderes ist als wie gut oder schnell sie ist) geht in der Regel in diesem Rauschen unter, weil es nur ein 10 Millionstel ausmacht.
Ich verstehe, dass das für jemanden, der nur von aussen schaut und nur Zugang zu einzelnen Erfahrungen hat, schwierig zu unterscheiden ist, aber ich hoffe, ich habe den Unterschied verständlich gemacht?
Frag sonst gerne.

//M



eine sehr präzise Beschreibung des Problems. Problematisch ist die viel zu grosse Bedeutug der Regionpolitiker. ein grausames System Politiker, die ja gewählt werden wollen, in die medizinischen Entscheidungsprozesse eingreifen zu lassen, ohne dass das betroffene Personal auch nur ansatzweise gefragt wird. Das ist Herrschen nach Gutsherrenart. Und die Kontrollettis zwingen den Behanlder vor Ort zu immer mehr administrativer Arbeit, die dann am Patienten fehlt. Hier sollten die Behandler mal in Schweden, wie die Piloten letzt, in Streik treten. Die Behandler in Schweden ziehen es aber vor, zu kündigen, die Stelle wechseln in der Hoffnung auf eine bessere Region, oder dann gleich zu bemanningsförtag zu wechseln. Das bekommt der gemeine Patient in Schweden gar nicht mit. Manchmal ja, wenn immer wieder ein anderer Behandler die Arbeit übernimmt. Innerhalb der Belegschaft ist die Unzufriedenheit gross, vor allem wenn sich das New Public Managment durchsetzen sollte, außer in Solna, dann wirds sehr eng. Die OP Wartezeiten sind ja eh schon gigantisch.


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BeitragVerfasst: So, 28 Aug, 2022 16:46 
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war schon mal hier
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Ich dachte, das Gesundheitssystem in Schweden sei eins der besten der Welt. Da gibt es schon so einige schlechtere und das deutsche ist hier und da auch nicht besser?!


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BeitragVerfasst: So, 28 Aug, 2022 21:27 
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Danke für die interessante Stellungnahme!
Ich sehe es nur aus Patientensicht und bin mit meiner vårdcentral (privat) sehr zufrieden. Aber das was hier momentan an Wartezeiten sind, das ist echt gigantisch! Und Lebensgefährlich! Gerade was die Krebsbehandlung angeht! Da sterben Patienten in der väntekö.
Aber auch weniger gefährliche Sachen, mein Freund musste mit akuten Zahnschmerzen 2 Monate auf einen Termin warten, als er drann war, war der Arzt krank (corona?) und er durfte nochmal 1 Monat warten. Akute Zahnschmerzen sag ich nur! Det Mensch hat nurnoch aus Schmerztabletten bestanden, konnte fast nur flüssige Nahtung zu sich nehmen.
Dann die Unterschiede im Land, meine Mutter, durch hemsjukvård in eine vårdcentral gezwungen, konnte in 8 Wochen keinen Arzttermin trotz starker Schmerzen bekommen. Dann hab ich sie in einer anderen vårdcentral in einer anderen Region angemeldet, Innerhalb einer Woche Termin plus Behandlung und schnelle Besserung…Problem, meine Mutter ist aus dem hemtjänst rausgeflogen!
Momentan hat sie auf beiden Augen starken grauen Starr, innerhalb von 3 Monaten kann kein Untersuchungstermin beim Augenarzt angeboten werden. Termin zur Operation würde dann vermutlich weitere 3 Monate dauern….Zustand meiner Mutter verschlechtert sich schnell, so das sie vald blind sein wird…kein hemtjänst, da sie nicht einer vårdcentral angehören möchte, in der sie keinen Termin bekommt.

Leute, werdet nicht alt in diesem Land und auch nicht schwer krank…

Wie gesagt, nur meine Erfahrungen momentan…

_________________
liebe Grüsse

Heike

meine Homepage: http://figeholm.jimdo.com/


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BeitragVerfasst: Mi, 14 Feb, 2024 12:15 
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Hej,
und das deutsche Gesundheitssystem ist besser?
Mvh Werner


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BeitragVerfasst: Mi, 14 Feb, 2024 13:28 
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Sofern jemand in Blekinge wohnt oder Urlaub macht und in der Sprache noch nicht sicher ist muss jetzt eine Dolmetschergebühr bezahlt werden (war vorher gratis).
Blekinge nimmt damit als erster Län eine Dolmetschergebühr bei der Vårdcentral.

https://sverigesradio.se/artikel/blekin ... t-beslutad

Es werden 300 kr wenn ein Dolmetscher vor Ort ist und 50 kr bei einem Online Dolmetscher berechnet.

https://sverigesradio.se/artikel/protes ... sjukvarden


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