Wir schreiben Dienstag, den 5. Februar. Nun endlich ist es soweit. Unser Ferienhaus soll einen Wasser- und Abwasseranschluss bekommen. Eigentlich war mit der Gemeinde vereinbart, das die Arbeiten am 31.1. abgeschlossen sein sollten, aber man glaubte wohl nicht richtig dran das ich dies wirklich erst meinte und so schaute man mich auch etwas verwundert an als ich am 30.1. auf dem Rathaus auftauchte und mal nachfragte, was denn nun aus der Angelegenheit werden wuerde.

Aber man versprach mir nun einen zuegigen Arbeitsbeginn und so wurde gestern bereits der Bagger geliefert.

Fuer heute war der Beginn fuer 7.30 angesetzt. Wie sich das gehört, habe ich meinen Wecker extra zeitig gestellt und war bereits 7 Uhr vor Ort. Man will ja niemanden warten lassen. Ich fräste also noch Schnee und legte alle Unterlagen bereit. Punkt 7.30 Uhr stand ich immernoch mutterseelenalleine am Ferienhaus. Langsam wurde es kalt und so fräste ich gleich noch unseren gesamten Hof. Ich glaubte schon nicht mehr an ein Auftauchen des Bautrupps, als 8.10 Uhr der Baggerfahrer auftauchte. Noch bevor er mich begruesste, liess er ersteinmal den Bagger an. Welch ein Arbeitseifer. Ich sagte ihm, das die zweitwichtigste Person des Tages, nämlich derjenige der bestimmen sollte, wo genau der Anschluss hin soll, halb 8 da sein wollte, aber noch nicht angekommen sei. Kein Problem, der käme gleich und tatsächlich, 5 Minuten später tauchte er auf. Nun wurde also ersteinmal diskutiert, wo der Anschluss hin soll. Man wurde sich auch nach einer Weile einig, der Planer verschwand, der Rest der Bautruppe tauchte auf. Die hatten natuerlich die vorhergehende Besprechung nicht mitbekommen, also wurde kurzerhand eine erneute Besprechung anberaumt, in welcher der Baggerfahrer seinen Gefolgsleuten erklärte, wo und wie es geschehen soll. Danach ging es erstmal in die wohlverdiente Fruehstueckspause, der Bagger lief immernoch und wartete auf seinen Einsatz.

Nach einer knappen Stunde Fruehstueckspause, die Uhr zeigte mittlerweile 10.30, kamen alle wieder und die Arbeiten konnten beginnen. Was die Rohrverleger ueberhaupt schon hier machten war mir ein Rätsel, immerhin musste sich doch der Bagger ersteinmal durch den hart gefrorenen Boden arbeiten. Wahrscheinlich wollte der Baggerfahrer einfach etwas Gesellschaft. Und diese Gesellschaft rueckte mit ihm zusammen dann auch 11 Uhr zum Mittagessen aus. Der Bagger stand mal wieder fuehrerlos aber mit laufendem Motor da, ich muss sagen, zumindestens in Gedanken kam ich mal kurz in Versuchung, wer will nicht mal so ein grosses Spielzeug fahren. Eine Stunde später war die Mannschaft wieder vor Ort und es wurde wieder gearbeitet (oder was auch immer). 13.30 Uhr: Zeit fuer die Fika. Wieder ruhte die Baustelle eine volle Stunde. Halb drei beschäftigten sich die Leute dann noch einmal mit der Baustelle, bevor es 15.30 Uhr in den wohlverdienten Feierabend ging. Fuer eine Baustellensicherung blieb scheinbar keine Zeit mehr, aber ist ja auch nicht sooo wichtig, immerhin war der Graben 3 Meter tief und 2 Meter breit, den konnte man ja nicht uebersehen.

Der nächste Tag: heute war tatsächlich schon 7.30 Uhr Arbeitsbeginn. Da gestern die Hälfte der geplanten Strecke geschafft wurde, ging ich davon aus, das es heute schon fertig wird. Die Bauarbeiter uebrigens auch.
Dann kam plötzlich unerwarteter Besuch, ein Fahrzeug der Stromwerke tauchte auf. Mir schwante nichts Gutes. Als ich in der Mittagspause mal kurz einen Blick auf die Baustelle riskierte, sah ich sogleich den Grund. Wenn ein Stromkabel in halber Höhe durch den offenen Graben verläuft, das Mittelstueck aber blitzeblank ist ohne auch nur die geringste Spur einer Erdanhaftung, jedoch beidseitig mit Tape fixiert ist, dann weiss man auch als Laie sofort Bescheid.
Aufgrund des zeitigen Arbeitsbeginnes wurden dann auch sämtliche Pausen und der Feierabend eine halbes Stunde vorverlegt, so dass bereits 15 Uhr nur noch eine verlassene aber immerhin provisorisch gesicherte Baugrube vorzufinden war.

Tag 3 der Aktion. Etwas verwundert beobachte ich, wie der Bagger sich tiefer und tiefer ins Nachbargrundstueck hineinfrisst. An der geplanten Anschlussstelle ist er mittlerweile längst vorbei. Ich dachte mir also, ich könnte mal nachfragen gehen, nach was fuer einem Schatz sie denn eigentlich noch suchen. Jaaa……. Nach der Hauptwasserleitung. Die ist nämlich irgendwie weg. Oder zumindest nicht mehr dort wo sie auf der Karte eingezeichnet ist. Aber da die Leitung definitiv von Harads her kommt, hat man beschlossen, einfach Richtung Harads zu graben in der Hoffnung auf die Leitung zu treffen. Nachdem dann 15 Uhr wieder Feierabend war, ging ich mir das ganze Ausmass mal anschauen. Und war heilfroh das ich einen Festpreis fuer diese Aktion habe. Der Graben war mittlerweile doppelt so lang wie geplant, Erdhaufen tuermten sich um die Aushubstelle.

Am Freitag erschien dann gleich gar niemand mehr auf der Baustelle, entweder hat die Gemeinde einen Betriebsausflug auf den Wintermarkt in Jokkmokk gemacht oder sie mussten ersteinmal darueber diskutieren, wohin die Wasserleitung verschwunden sein könnte.

Aber am Montag ging die lustige Suche weiter. Und gegen Nachmittag waren dann auch ein paar Erdhaufen verschwunden so das ich von einer erfolgreichen Suche ausging. Doch weit gefehlt. Gestern frueh stattete ich den Herrschaften nochmal einen Besuch ab. Man empfing mich mit den Worten: es sieht schlecht fuer uns aus. Ja, dachte ich wieder, aber nur fuer euch, ich habe nen Festpreis. Da man aber wohl keine Lust mehr hatte, weiter den gefrorenen Boden umzuackern, hatte man auch schon einen Plan B entwickelt. Die Suche nach der Leitung wurde aufgegeben, statt dessen will man nun die Wasserleitung direkt an das Pumpenhäuschen anschliessen und dies soll auch gleich noch heute abgeschlossen sein. Das Häuschen wurde dann auf einer Seite auch grosszuegig von Dämmung und jeglichem Erdreich befreit. Ich aber konnte mir dieses Theater nicht länger mit anschauen. Ich bewunderte noch schnell die umfangreiche Sammlung allerlei Zeugs, die man bei den Grabungen so zu Tage befördert hatte und ging meiner Wege.

Da der Bagger auch heute Nachmittag nach Feierabend noch da stand und ich auch von hier aus noch einige Erdhaufen erblicken konnte gehe ich davon aus, das entweder Plan B auch gescheitert ist oder man einfach das hohe Tempo nicht halten konnte. Oder aber man war heute nicht vor Ort, was ich nicht pruefen konnte da ich selber den ganzen Tag unterwegs war. Ich werde morgen also erneut nach dem Rechten schauen, sollte es noch neue Erkenntnisse geben, werde ich berichten.

Und hier noch was buntes zum anschauen:


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noch ist die Welt in Ordnung

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Tagwerk des ersten Tages

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auf der Suche....

Darf man fragen was dich das ganze kostet?
Hoffe du hast das Haus nicht schon mit Wasseranschluss vermietet:-)

31.000 Kronen fuer den Teil den die Gemeinde macht, inkl. Moms

man ist uebrigens fertig, heute haben sie den Bagger geholt. Auf der Baustelle sieht es aus wie Kraut und Rueben, man erklärte mir, man bekäme das jetzt nicht besser hin, man käme nochmal wieder wenn es getaut ist. Ich mach Morgen mal ein Foto, das muss man einfach gesehen haben.

haha...das kommt mir irgendwie bekannt vor, dieses Spielchen. Zum Glück habe ich Wasser, aber als die Nachbarschaft Fernwärme bekommen sollte (zum Glück habe ich Bergwärme) oder die Telia den Telefonstolpen versetzt hat und vergessen mein Kabel anzuschliessen...da hatte ich fast ein Jahr ein "auf der Erde-Kabel" quer über die Einfahrt....

Jaja..und die Anfangszeiten, da sollte man schon ne Stunde Toleranz einrechnen....nach abzug der Toleranzwochen bis zum Start..

aber...es gibt auch Handwerker die mich schon aus dem Bett geworfen haben...aber dann private

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liebe Grüsse

Heike

meine Homepage: http://figeholm.jimdo.com/

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Heike

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Herrlich...also zu lesen

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Eine schöne Beschreibung.

Und du hast meine Bewunderung, dass du so cool bleiben kannst.

//M

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„Drei Dinge sind unwiederbringlich: der vom Bogen abgeschossene Pfeil, das in Eile gesprochene Wort und die verpaßte Gelegenheit.“
ʿAlī ibn Abī Tālib

Wir hatten mal einen Termin zum *Weg schottern*.
Sind extra nach Schweden gefahren.

Warten warten warten. Bis ein Nachbar meinte...in Västervik ist doch Speedway !!!!
Der kommt erst morgen.

Ich weiß ja...wenn Elchjagd ist kannste alle Termine kippen.

Unsere Fenster hatten wir ein Jahr vorher bestellt...das klappte dann.

Man muß lernen mit der schwedischen Gelassenheit umzugehen.

Wir haben jetzt für Schweizer in Schweden Möbel aus Deutschland geliefert.
Der war erschrocken...so schnell.

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Gruß !
Andrea

Was für ein herrlicher Bericht... wenn man nicht selbst betroffen ist

Was die ( deutsche) Annahme über schwedische Betriebsamkeit, auch langsam kommt man ans Ziel, bestätigt.

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Dein Herz sagt dir alles, was du wissen musst! - Deine Gedanken, Worte und Taten erschaffen die Realität!