Hallo liebes Schwedenforum,

ich spiele seit einiger Zeit mit dem Gedanken (wie vermutlich alle hier zumindest 1 mal )später nach Schweden auszuwandern und bin daher hier auch immer mal wieder am mitlesen.
Auf jeden Fall schon einmal ein riesiges Danke für all die gesammelten Infos :)

Ich studiere Psychologie und mache hoffentlich in 2 Jahren meinen Master in Klinischer Psychologie und Psychotherapie und würde danach gerne die Ausbildung zum Psychotherapeuten machen. Habe aber gelesen, dass in Schweden Psychotherapie noch nicht so anerkannt/verbreitet ist, Schweden in dieser Belange 10 Jahre hinter DE hängt und erstmal fast alles somatisch behandelt wird, während die Psychotherapie Deutschland mit dem neuen Gesetz und dem Studiengang+Weiterbildung ja anscheinend auf nem guten Weg ist.

Nun zu meinen Fragen ^^
1.Stimmt das ?/ Wie "schlimm" ist es wirklich ?
2.Wird die deutsche Psychotherapieausbildung oder der Master in Schweden anerkannt ?
3.Wie sieht die Arbeitsmarkt-Situation und das Gehalt aus ?
4.Ist ein Wandel in der Einstellung spürbar und wie schnell geht er voran ?
5.Wie sieht das mit Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten für Psychologen/Psychotherapeuten aus ?
6.Gibt es auch Förderprogramme mit Sprachkursen für Psychotherapeuten oder nur für Ärzte+Pflege ?

Die Hälfte davon könnte ich mir vermutlich selbst beantworten wenn ich Schwedisch könnte ^^", was deswegen auch Oberste Priorität hat!

Vielen Dank im Voraus und beste Grüße

Alex

1. Das Problem ist nicht, das alles somatisch behandelt wird, sondern dass es schwer ist, überhaupt behandelt zu werden. Das schwedische Gesundheitssystem ist politisch, dh von Leuten, die nichts davon verstehen, gesteuert. Was die Psychotherapie und das Wissen darum betrifft, so fehlt hier die kritische Masse. Hier diskutiert man immer noch Methoden und KBT ist alleine seligmachend, von Common factors haben die meisten nie etwas gehört. Das gilt aber ffa für die Entscheider und Administratoren, es gibt einige (aber wenige) tüchtige Psychotherapeuten hier; leider fehlen Ärzte komplett in der Psychotherapie, was das Fach erheblich ausarmt.
2. Gute Frage. Ich weiss es nicht, aber das Soalstyrelsen. Dem schickst du den Antrag auf Zulassung als Psychotherapeut
3. Pass
4. Nicht, dass ich sehen könnte.
5. Pass
6. Pass

//M *der in D selber mal mit Psychotherapie/Psychosomatik gearbeitet hat*

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„Drei Dinge sind unwiederbringlich: der vom Bogen abgeschossene Pfeil, das in Eile gesprochene Wort und die verpaßte Gelegenheit.“
ʿAlī ibn Abī Tālib

Vielen Dank für die Antwort :)

Das klingt ja erstmal nicht so berauschend, dann orientier ich mich mal eher Richtung Norwegen/Finnland vielleicht ist die Situation da ja besser ^^"

LG Alex

In N gibt es jedenfalls mehr Wissen um diesen Bereich, soviel weiss ich und die Mentalität ist der deutschen ähnlicher.
In N suchst du die "autorisasjon" beim helsedirektoratet:
http://www.sak.no/sites/SAK/slik-soker- ... -DKRON_tyU<
Finnland weiss ich tatsächlich nichts, da ich da nie gearbeitet habe.
Mein (sehr unbegründetes) Gefühl von den finnischen Bekannten, die ich habe, ist, dass man in dieser Volksgruppe auch eher praktisch und konkret veranlagt ist, auch hier näher an der deutschen Mentalität; von Menschen aus beiden Ländern habe ich oft erstaunte Reaktionen über die schwedische Art, Probleme (nicht) zu lösen, gehört; "mycket snack och ingen verkstad" war der Tenor.
Umgekehrt ist das Konzept der persönlichen (im Gegensatz zur kollektiven) Verantwortung in den beiden Ländern eher akzeptiert, was höhere Forderungen an den Arbeitnehmer mit sich bringt.

//M

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