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BeitragVerfasst: Di, 11 Aug, 2015 20:48 
Hallo liebe Forengemeinde, :D ich bin der Stein und neu hier. :YYBP: und habe 1001 Fragen...

Seit einem Jahr lebe -alleine- auf einer sehr steinigen und relativ "einsamen" Insel in Mittelnorwegen (Sör-Tröndelag), wo ich als Lenkradhalter (Bus) arbeite, und habe, da ich mich nicht wohlfühle hier, beschlossen, dette landet wieder zu verlassen. Die Gründe dafür sind vielfältig (später evtl mehr, wenn ihr es wissen wollt). Der Arbeitsmarkt in Norddeutschland (Heimat) ist für mich jedoch eher schwierig und die Gründe, warum ich ausgewandert bin, sind größtenteils auch immer noch gültig. Da es jedoch massenweise freie Stellen für Busfahrer in Schweden zu geben scheint, heißt

PLAN B

:sflagge:

Schweden!

Nun werdet ihr sicherlich einwenden mögen, warum ich nach Schweden will, wenn ich mich in Norwegen nicht wohlfühle, das kann ich auch gerne beantworten, falls es hier jemanden interessiert. Aber der Reihe nach.

1. Immobilienpreise scheinen in Schweden ja wirklich sehr niedrig zu sein (im Vergleich zu dette landet paradiesisch) so dass es möglich wäre, dass auch ich mir meinen Traum vom eigenen Häuschen verwirklichen kann. Das wäre aber eine mittelfristige Perpektive, wichtiger ist erstmal der Mietmarkt. Ich habe noch nicht recht kapiert, wie das läuft. Ist es schwierig oder eher leicht, in einer Stadt wie Karlstad oder im Umland eine passable Mietwohnung zu ergattern? Nach meinen Recherchen sind die Mieten echt günstig, im Vergleich zu Norwegen paradisisch, also müsste das doch nicht so schwer sein, oder? Spielt es eine Rolle, wenn man Ausländer ist und noch keine Personennummer hat? Es gibt anscheinend kommunale Vermieter, die haben Wartelisten? Was bedeutet das und wie geht das? Dann habe ich noch von einer Form der Vermietung gelesen, da bin ich aber noch nicht schlau draus geworden, ich meine es war so etwas wie borettslag. Alle Informationen. links osv. hierüber sind von Interesse!

2. Grundvoraussetzung ist natürlich die schwedische Sprache. Da ich gut Bokmål kann, ist das Problem gering. Nachrichten im Radio und Interviews kann ich einigermaßen verstehen, und ich werde auch verstanden, wenn ich norwegisch rede. Erste Lektionen bin ich durchgegangen und es scheint mir machbar. Was meint ihr dazu?

3. Wie sieht es mit dem kulturellen und sozialen Leben in Schweden in den kleinen oder großen Städten und wie im ländlichen Schweden aus (viel nördlicher als Oslo-Stockholm möchte ich eigentlich nicht, ich weiß was das bedeutet)? Kneipen? Restaurants? Discos? In Norwegen ist nichts davon bezahlbar, aber ich hatte den Eindruck, dass es verglichen mit Norwegen bezahlbar ist (nur unwesentlich teurer als in D, 0,4 l Bier z.B. 50 SEK?) und deshalb sehr dünn gesäht, dvs. auf dem Lande ist NICHTS. Ich sag das ganz klar, Leben wie ein Hund will ich nicht aber ich bin auch kein Partylöwe sondern will nur ab und zu auch mal Abwechslung und nicht immer nur die selben 5 Nasen sehen.

4. Nach meinen Recherchen sind die Kleinstädte gut mit Hallenbädern versorgt (mutet vielleicht wie ne Kleinigkeit an, aber ich habe eine gewisse Krankheit und muss deswegen regelmäßig schwimmen) (oder?) ... aus dem selben Grunde: Radfahren - gut möglich?

5. Einkaufen: Was kosten frische Sachen Obst, Gemüse, Fleisch und was kostet Alkohol im Supermarkt (oder systembolaget)? Ist das okay oder so welk wie hier?

6. Gesundheitswesen, wegen chronischer Krankheit: Welche Grenzen gibt es für den egenandel? Ich habe mal was von 1000 SEK/Jahr gelesen, das wäre ein Viertel von dem in Norwegen.

7. Transport, Rundfunkgebühren, Strom, Telefon/Internet und weitere Kosten: Was muss man sonst noch beachten? Gibt es irgendwo noch was fieses, was gerne vom Einwanderer übersehen wird?

8. Last but not least: Lebenshaltungskosten. Wo gibt es zahlen dazu und was muss man dabei noch beachten? Ein durchschnittlicher Busfahrerlohn ist nach meinen Kenntnissen ca. 25.000 SEK/Monat, da dürften etwa 19.000 Netto bleiben, oder? Bei mir wäre es wohl etwas weniger, ich gehe mal davon aus, dass das zu Leben reicht, aber reicht es "gerade so wenn man immer zu hause in einer billigen zwei-Zimmer-Wohnung hockt und nie nach D fährt", reicht es "gut" oder "sehr gut"

Ich bin mir wohl bewusst, dass es an sich nicht empfehlenswert ist, in ein Land auszuwandern, was man eigentlich nicht wirklich kennt. Ich bin also bislang zweimal durchgefahren mit Übernachtungen (sorry... :oops: ) ...aber das Värmland hat es mir wirklich angetan! und von Kindheitserinnerungen (Urlaub) mal abgesehen habe ich keine Vorkenntnisse. So what? Irgendwie und irgendwann muss man ja anfangen. Ich behaupte aber mal, dass - nach allem, was ich gehört habe - die Skandinavier sich in einigen Punkten ähnlich sind und ich da nicht mehr so blauäugig rangehe.

Tusen takk på forhånd! Danke im Voraus für eure Antworten, Anregungen und Kommentare, Links usw.

Tut mir leid, dass es so viel geworden ist.... :oops:

Liebe Grüße vom Stein


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BeitragVerfasst: Di, 11 Aug, 2015 22:55 
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Beiträge: 406
Stein hat geschrieben:
Die Gründe dafür sind vielfältig (später evtl mehr, wenn ihr es wissen wollt). Der Arbeitsmarkt in Norddeutschland (Heimat) ist für mich jedoch eher schwierig und die Gründe, warum ich ausgewandert bin, sind größtenteils auch immer noch gültig.
Und Du meinst, Du lässt diese Gründe hinter Dir wenn Du das Land wechselst?


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BeitragVerfasst: Di, 11 Aug, 2015 23:52 
gudrun1 hat geschrieben:
Stein hat geschrieben:
Die Gründe dafür sind vielfältig (später evtl mehr, wenn ihr es wissen wollt). Der Arbeitsmarkt in Norddeutschland (Heimat) ist für mich jedoch eher schwierig und die Gründe, warum ich ausgewandert bin, sind größtenteils auch immer noch gültig.
Und Du meinst, Du lässt diese Gründe hinter Dir wenn Du das Land wechselst?


Hallo Gudrun, Du spielst darauf an, dass es Gründe in mir gäben könnte, weswegen ich mich nicht in Norwegen wohlfühle. Die o.g. "vielfältigen Gründe" sind wirklich vielfältig und was mir im Leben wichtig erscheint und was ich hier vermisse, geht aus den Fragen hervor. Den Immobilienmarkt ist z.B. für meine Vorstellungen und finanziellen Mittel zu schwierig und ich möchte nicht jahrelang in einer Kellerwohnung wohnen, die kulturelle/soziale Abgeschiedenheit hier vertrage ich auch nicht. Gesundheitlich bedingt habe ich leider auch meine Ansprüche, z.B. ist der nächste Facharzt hier 150 km (= eine Tagesreise, also einen Tag Urlaub/permisjon) weit weg. Auch was die Ernährung und Einkaufsmöglichkeiten angeht, so ist das durch die geogtrafische Lage bzw. wirtschaftl. Gegebenheiten hier bedingt. Das sind Gründe, die ich hier lasse, wenn ich z.B. wieder nach Deutschland gehen würde. Das hieße Kompromisse machen. Oder sich eben umgucken und vorher herausfinden, ob das, was einem (jetzt erst festgestellt) wichtig ist, in Schweden vielleicht auch besser sein könnte.

Ich kann dir versichern, dass ich darüber auch nachdenke, welche Gründe in mir liegen, was ich hätte anders machen sollen usw., nur hier im Forum erhoffe ich mir Erfahrungswerte der harten Fakten und ich finde nicht dass es sinn macht, private Dinge mit Fremden öffentlich zu diskutieren. Die Entscheidung wird dann erst anstehen, wenn ich konkrete Zusagen auf einen Arbeitsplatz habe.

Gruß


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BeitragVerfasst: Mi, 12 Aug, 2015 12:51 
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Registriert: 27.10.2008
Beiträge: 406
Stein hat geschrieben:
... und ich finde nicht dass es sinn macht, private Dinge mit Fremden öffentlich zu diskutieren.
Absolut, nur wie soll Dir jemand sagen, ob es Dir in Schweden besser geht, wenn man nicht weiß, was Dir in Norwegen nicht gefällt.

Als Touri kann ich Dir keine eigenen Erfahrungen zum Immobilienmarkt und zum Gesundheitssystem vermitteln.
Zur Ernährung: das Angebot außerhalb der Städte ist ähnlich wie das Angebot im ländlichen Norwegen. Die Preise sind nicht so hoch wie in Norwegen, aber höher als in D.
Ich fahre nach Schweden wegen der gesellschaftlichen Abgeschiedenheit, die ich so in D nicht mehr finde. In Schweden ist das wesentlich leichter. Kulturelle Angebote sind im ländlichen Raum mit denen in Norwegen vergleichbar: es gibt in jedem Ort mal ein Event. Aber nicht jede Woche. Das ist so wie bei uns in Deutschland.

Du hast ja Erfahrung mit dem Leben im Ausland. Da muss ich Dir sicher nicht sagen, dass es nicht nur auf die niedrigeren Preise bei einzelnen Positionen ankommt, sondern auf die gesamten wirtschaftlichen Verhältnisse wie Einkommen, Steuern und Abgaben, Mieten,...

Viel Erfolg und Grüße Gudrun


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BeitragVerfasst: Mi, 12 Aug, 2015 14:18 
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Beiträge: 370
Nun versuche ich mal einige Fragen zu beantworten. Ich wohne seit 35 1/2 Jahren in Schweden und finde hier auch nicht alles gut aber ich fühle mich wohl.

Wohnst du jetzt fernab von a<llem Gutem und Bösem? Ich habe noch nie die Ab geschiedenheit gesucht denn die kann einem sehr schnell auf den Deckel fallen. Bin aber auch kein Grosstadtmensch.

Das Leben ist schon billiger in Schweden als in Norwegen. Auch die Wohnungen sind etwas billiger hier als in Norwegen (wenn man die Leute hört die dort leben und wohnen) aber ich finde die sind auch hier sehr im Preis gestiegen.
Allerdings sind auch die Löhne/Gehälter in Norwegen um einiges höhre als hier weshalb auch viele Schweden in Norwegen arbeiten.

Immobilien, der Preis kommt darauf an wo du was suchst. Umso weiter nördlich du gehst umso billiger wird es. Und umso näher du einer Stadt kommst umso teurer wird es.

Mietwohnung sind in Städten sehr schwer zu bekommen. Ich will hier auch mein Bostadsrätt verkaufen und mir eine normale Mietwohnung suchen aber gibt ja nichts hier. Man stellt ja vielleicht auch einige Ansprüche an die Umgebung.......

Ja Systembolaget ist hier um einiges billiger als in Norwegen deswegen hat ja Bola<get in Ströstad so viele Käufer.....

Um ein reiches Kulturleben zu haben und auch ein gewisses Remmi Demmi dann musst du in die Nähe eine rStadt.

Habe total das Gesundheitswesen vergessen. Ich finde es schlecht und wird immer schlechter. Ich brauche das leider auch......
Wenn du einen bestimmten Facharzt brauchst dann erkundige dich ob es den in deiner Gegend gibt die dir gefällt. Und vor allen Dingen auch wie lange die Wartezeiten sind.

Högkostnadssjyddet in Schweden sind 1100 SEK für Arzt und ärztliche Behandlung und 2200 SEK für Medizin a<n Selbstbeteiligung für eine Periode von einem Jahr

Übrigens mag ich auch Värmla<nd sehr gerne, die Mentalität der Leute dort und auch den Dialekt. Der Dialekt kann aber schwierig sein in manchen Gegenden dort.

framsidan


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BeitragVerfasst: Mi, 12 Aug, 2015 18:04 
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Hej!
Stein hat geschrieben:
Karlstad oder im Umland eine passable Mietwohnung zu ergattern? Nach meinen Recherchen sind die Mieten echt günstig, im Vergleich zu Norwegen paradisisch, also müsste das doch nicht so schwer sein, oder? Spielt es eine Rolle, wenn man Ausländer ist und noch keine Personennummer hat? Es gibt anscheinend kommunale Vermieter, die haben Wartelisten?

Ja, die kommunalen Vermieter haben in der Regel lange Wartelisten, auf die man sich setzt und dann Punkte sammelt; der am längsten wartet, wählt zuerst.
Stein hat geschrieben:
Dann habe ich noch von einer Form der Vermietung gelesen, da bin ich aber noch nicht schlau draus geworden, ich meine es war so etwas wie borettslag. Alle Informationen. links osv. hierüber sind von Interesse!

Du meinst vermutlich bostadsrätt: du kaufst einen Anteil an einer Genossenschaft, der das Haus gehört und damit das Wohnrecht. Dann zahlst du einen monatlichen Beitrag, hier oft als "hyra" bezeichnet.
Stein hat geschrieben:
2. Grundvoraussetzung ist natürlich die schwedische Sprache. Da ich gut Bokmål kann, ist das Problem gering. Nachrichten im Radio und Interviews kann ich einigermaßen verstehen, und ich werde auch verstanden, wenn ich norwegisch rede. Erste Lektionen bin ich durchgegangen und es scheint mir machbar. Was meint ihr dazu?

Sollte klappen. Versuch, schwedisch zu lernen, manche Norweger tun das nicht sondern reden und schreiben weiter norwegisch...
Stein hat geschrieben:

3. Wie sieht es mit dem kulturellen und sozialen Leben in Schweden in den kleinen oder großen Städten und wie im ländlichen Schweden aus (viel nördlicher als Oslo-Stockholm möchte ich eigentlich nicht, ich weiß was das bedeutet)? Kneipen? Restaurants? Discos?

Tja, nun bin ich definitiv nicht der Fachmann in diesem Gebiet, mein letzter Discobesuch liegt jetzt schon ein paar Jahrzehnte zurück, aber ich denke: je Norden, desto wenig, und je Land, desto wenig.
Karlstad ist ja immerhin eine kleine (und sehr schöne, wie ich finde) Stadt, aber ob es da Discos gibt?
Hab ich nie nach geschaut... :YYAK:
Stein hat geschrieben:
Radfahren - gut möglich?

Ja.
Stein hat geschrieben:
5. Einkaufen: Was kosten frische Sachen Obst, Gemüse, Fleisch und was kostet Alkohol im Supermarkt (oder systembolaget)? Ist das okay oder so welk wie hier?

https://www.willys.se/
http://www.lidl.se/sv/index.htm
https://www.coop.se/
Gemüse ist in der Regel ok... und sonst nimmt man es halt nicht. Brot ist oft mit Zucker versetzt, da musst du gucken.
Stein hat geschrieben:
6. Gesundheitswesen, wegen chronischer Krankheit: Welche Grenzen gibt es für den egenandel? Ich habe mal was von 1000 SEK/Jahr gelesen, das wäre ein Viertel von dem in Norwegen.

Preise hast du ja schon bekommen; ansonsten haben wir das dokumentiert zweitschlechteste Gesundheitssystem in der OECD, was die Zugänglichkeit betrifft. Ein großes Stück hinter Norwegen. Aber das gilt auf Gruppenniveau; wenn du von einer norwegischen Insel in Karlstads Innenstadt ziehst, kannst du ev trotzdem gewinnen, wenn du Glück hast.
Stein hat geschrieben:
8. Last but not least: Lebenshaltungskosten. Wo gibt es zahlen dazu und was muss man dabei noch beachten? Ein durchschnittlicher Busfahrerlohn ist nach meinen Kenntnissen ca. 25.000 SEK/Monat, da dürften etwa 19.000 Netto bleiben, oder?

19000 alleine... davon sollte man leben können, denke ich. 6-7000 skr scheint eine nicht ganz untypische Miete zu sein, so 12-13000 nur für dich?
Edit: Bei dem kommunalen bostadsbolag gibt es allerdings derzeit nur zwei Wohnungen, beide liegen über 10000, wie ich gerade sehe... das klingt weniger gut.

//M

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„Drei Dinge sind unwiederbringlich: der vom Bogen abgeschossene Pfeil, das in Eile gesprochene Wort und die verpaßte Gelegenheit.“
ʿAlī ibn Abī Tālib


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BeitragVerfasst: Fr, 14 Aug, 2015 15:31 
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Hallo Stein,
nun will ich auch noch mal meinen Senf dazu geben, da ich beide Länder gut kenne und erst lange Jahre in N gewohnt hab. Bevor ich mir jetzt ein Häuschen in S gekauft habe, auch in Värmland. Zu einem Preis, von dem man in N nur träumen kann. Obgleich zur Grenze hin,was Konkurrenz von den Norwegern bedeutet.
S ist billiger, die Lebensmittel oft besser (hat sich gerade bei Fleisch in denletzten Jahren geändert, vorher war N besser) mehr Gemüse- und überhaupt Warenauswahl, und billiger alles. Was die hohen Löhne in N angeht werden Ausländer oft geblendet. Alles ist soviel teurer (z.B. Autos, Steuern, Versicherungen und vor allem Häuser natürlich und Miete, bis auf Strom) so dass man von dem höheren Lohn wenig hat.
Karlstad kenn ich nicht gut, scheint mir aber eine nette Stadt. Allerdings wirken diese Genossenschaftswohnungen (wie auch in N) auf mich als eine sehr teure Angelegenheit. Erst zahlst du relativ viel für die Wohnung, und dann nochmal monatlich etwas wie eine normale Miete in meinen Augen. Bei älteren Wohnungen sind diese monatlichen Kosten erschwinglicher. Um an günstige Häuser zum Kaufen zu kommen, empfiehlt es sich ein bisschen raus aus der Stadt zu gehen. Wobei dir dann vielleicht wieder die Decke auf den Kopf fällt.

Ich kann fließend Norwegisch, hab es auch unterrichtet, aber ich finde SChwedisch doch ziemlich anders, (auch wenn das gerne von Schweden wie Norwegern verleugnet wird). Vor allem, wenn man in die Feinheiten der Sprache einsteigen will. Aber es stimmt, viele schwedische Arbeitnehmer sprechen in Norwegen unentwegt schwedisch, und ebenso ist es umgekehrt.
Ach, und übrigens, last not least: Es gibt eine ganze Reihe wichtiger Unterschiede in Kultur und Mentalität der Leute, wobei sich das hier wie dort auch nochmal nach Region seeehr unterscheidet. Schwierig mit Verallgemeinerungen. Aber die Norweger ticken in vieler Hinsicht anders als Mitteleuropäer. Und Schweden ist Deutschland in dieser Hinsicht näher, weil insgesamt schon seit Generationen mehr urban als die Norweger.
Wie auch immer: Lykke til!


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BeitragVerfasst: Fr, 14 Aug, 2015 17:06 
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eine Viertel Autostunde nördlich raus aus Karlstad gibt es typische Einfamilienhäuser schon ab 50 tsd €.

Wobei im Centrum von Karlstad ist natürlich reichlich was los.

Eishockey, tolle Pubs, tolle Konzerte und sonstige Kultur. Alles leicht erreichbar und das Wasser vor der Tür.
Kostet natürlich auch entsprechend.

Es entstehen auch reichlich Neubauten. Die Stadt wächst zur Zeit ganz gut.

Viel Glück auf jeden Fall

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BeitragVerfasst: Sa, 15 Aug, 2015 14:10 
Hallo! Erstmal tausend Dank für die Antworten :perfekt: , das ist bereits sehr hilfreich und auch für die Wünsche :YYBP: Das ist inzwischen schon recht viel, was es zu bedenken gibt und ich greife deshalb nur punktuell Zitate raus. Wohnen und Gesundheitssystem scheinen mir derzeit noch problematisch....

ronja hat geschrieben:
Aber die Norweger ticken in vieler Hinsicht anders als Mitteleuropäer. Und Schweden ist Deutschland in dieser Hinsicht näher, weil insgesamt schon seit Generationen mehr urban als die Norweger.


Puh, ich bin echt erleichtert das zu hören.... Schweden ist urbaner als Norwegen, ist das vielleicht eine charmante und dipolmatische Umschreibung für das, was ich vermisse? Außer einer gewissen Provinzialität (oh...jetzt ich hab's doch gesagt :triller: ) etwas zu entfliehen hoffe ich auch, dass ich den Spagat hinkriege zwischen ruhigem (und preisgünstigem) Wohnen ohne auf zu viel Kultur-, Gesundheitsangebote oder Einkaufsmöglichkeiten zu verzichten. Was das Pendeln angeht: Die Kollegen wohnen 20, 30 oder 50 km hier vom Arbeitsort entfernt (grundsätzlich aber nicht weniger ländlich!) und bei geteilten Schichten sind sie doppelt angeschmiert.

Remmi-Demmi: Natürlich sind auf dem Lande sind die Angebote spärlicher, aber sie sind außerdem auch noch unerschwinglich hier. Was sind denn so die Preise in der schwedischen Gastronomie? Es gibt also auch ein ß/- vielfältiges Vergnügungs-Leben in schwedischen Städten, oder machen da die Restaurants um 18:00 zu? (hat auch schon mal einer behauptet).

Mietwohnungen:
vibackup hat geschrieben:
Ja, die kommunalen Vermieter haben in der Regel lange Wartelisten, auf die man sich setzt und dann Punkte sammelt; der am längsten wartet, wählt zuerst. (...) Du meinst vermutlich bostadsrätt: du kaufst einen Anteil an einer Genossenschaft, der das Haus gehört und damit das Wohnrecht. Dann zahlst du einen monatlichen Beitrag, hier oft als "hyra" bezeichnet.


Ich meinte hyresrätt .... Ich dachte "mieten" wäre vielleicht "att hyre"? oder wie das auf schwedisch heißt... Ist hyresrätt so etwas wie eine Genossenschaft in Deutschland?

Was ist mit den Angeboten z.B. (kleine Auswahl auf bostadsportal.se) oder blocket.de? Die sind in Karlstad selber doch nicht sooo günstig, aber im Vergleich zu Norwegen immer noch günstig. Das sind doch private Angebote, dafür gibt es doch bestimmt keine Wartelisten. Dennoch, wie schätzt ihr den Wohnungsmarkt ein, hibt es da dutzendweise Bewerber für eine Wohnung in Grums, wäre man gegenüber Ausländern vorsichtiog, wie hoch ist das Deponat üblicherweise, wie lange sind übliche Kündigungsfristen?

Immobilen:
scotty62 hat geschrieben:
eine Viertel Autostunde nördlich raus aus Karlstad gibt es typische Einfamilienhäuser schon ab 50 tsd €.

So etwas habe ich auch gesehen, z.B. http://www.hemnet.se/salda/resultat. Teilweise aber mehr oder weniger baufällig, wobei ich aber realistisch sein möchte angesichts meiner Finanzen und auch nicht überzogene Ansprüche stelle - bewohnbar muss es sein, wenn die Aussicht auf finanzierbare Ausbesserung nach und nach besteht - Jedoch: Gehen die zum annoncierten Preis weg oder muss man mehr bieten? So wie ich es verstanden habe, ist das wohl so ähnlich wie in Norwegen; dort handelt es sich um Auktionen, bei denen die Gebote aber nicht öffentlich sind. Wie geht das in Schweden vor sich?

Und welche sonstige Kosten kommen auf den Hausbestizer zu? Septik tank/avlöp, frosikring, eiendomskatt? Fastighet/tomteskatt? Und gibt es veilag oder andere Anliegervereine, bei denen man quasi Zwangsmitglied werden muss (Also Anliegervereine vergleichbar mit den borettslag, die auf gemeinsame Kosten Gemeinschaftseinrichtungen errichten und Instandhalten und dann eben auch den allseits beliebten dugnad durchführen?)

Danke schon mal für die nächsten Beiträge :YYAC: .... ich bin zwar noch nicht fertig, aber sonst wird das wieder so lang....

Schöne grüße von dem (heute blauen) "norske havet!"

Stein


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BeitragVerfasst: Sa, 15 Aug, 2015 14:45 
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Registriert: 17.04.2015
Beiträge: 1956
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Hab bei Hemnet.se mal nach Deje gesucht......

7 Häuser von 35 tsd bis 80 tsd €

bist du nicht weit weg von Karlstad und wohnt recht günstig.

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