Vorab, ich will nichts jagen, nichts töten oder ähnliches. Nur Urlaub machen, im gemieteten Haus!
Ich habe bei NORMA (wie Lidl, Aldi etc) ein Langmesser gekauft und will dies zum Schutz bzw zur Verteidigung nutzen, da ich ich auch einfach abends und nachts mal durch die Wälder streifen will. Und wenn mir ein Vielfrass, Wolf oder Bär plötzlich auf die Schulter klopft, das ich dann mal auf die Finger hauen kann.
Oder habt ihr andere Ideen, wie man sich verteidigen oder verschrecken kann, im Falle des Falles?!

LG Jörg

Hmmmm...also wenn du durch den Wald streifst und dir einer der 3 genannten so nahe kommt, dass du ein Messer einsetzen könntest, dann ist schon mal was komplett schief gelaufen,
da die Fluchtdistanz maximal unterschritten wurde. IdR. werden dir alle 3 aus dem Weg gehen, noch bevor du sie zu Gesicht bekommst.
Solltest du natürlich in eine Bärenhöhle einsteigen, dann könntest du einem Bären so nahe kommen. Nur Greift dann das Prinzip von Aktion und Reaktion...d.h.
die kitzelst den Bären mit deinem Messer (einen direkt tötlichen Stich wirst du ihm nicht versetzen können) und dann kitzelt der Bär dich...nix für ungut...aber ich behaupte mal
dass es danach 1:0 für den Bären steht...oder den Wolf...oder den Vielfraß

Also ernsthaft: mach dir ein Glöckchen an den Gürtel, wenn du dir Sorgen machst und denk nicht über Nahkampf mit Großräubern nach...

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Ja, lass den Quatsch!

Ich hatte vor 1 Monat bei bereits eingesetzter Dunkelheit eine Begegnung mit einem Elch. Erst war ich selbst unsicher, was da auf den Weg trat, dann erkannte ich einen ziemlich großen Elch. Ich stand gerade verdeckt unter Bäumen bei einer Teepause. Der Wind stand günstig, er konnte mich nicht wittern- dachte ich zuerst. Dann kam er direkt auf mich zu, die sehen ja schlecht, auch schneite es leicht.
Der Wind stand also ungünstig
Als ich mich auf den Weg stellte und ´nen Hampelmann machte, reagierte er immer noch nicht, bei ca. 20 Meter.
Kurz danach holte ich die Trillerpfeife hervor und verwies ihn des Feldes - sicher ist sicher.

Ich hatte immer nur "näheren Kontakt", wenn ich ganz allein und leise an einem Ort verharrte.
Alle Tiere hören oder wittern dich bei normaler Bewegung im Gelände lange bevor du sie zu Gesicht bekommst.Glöckchen hilft.
Gefährlich kann es allerdings mit Hund werden, wenn der unangeleint ist oder sich zu angriffslustig verhälllt.
Solltest du dich dann nicht zurückziehen, kann es bei Elch, Wildschwein, Bär, Wolf und Vielfraß gefährlich werden.
Da gibt es auch Berichte über entsprechende Zwischenfälle.

Generell, Einfuhrbestimmungen und Waffengesetze beachten! Dänemark ist noch strenger als Schweden.

Michael

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Ich raten allen, kleine, laute Glöckchen an der Kleidung zu tragen, damit Bären nicht aufgeschreckt werden, wenn man sich ihnen nähert. Ich raten weiter, eine Pfefferspray-Dose mit sich zu tragen, um den Bären damit abzuwehren. Vor allem sollte man immer nach Bärenaktivitäten Ausschau halten. Dazu ist es wichtig, dass man den Kot von Schwarzbären und Braunbären unterscheiden kann. Schwarzbären-Kot ist kleiner und es befinden sich viele Beeren und Eichhörnchenfell darin. Braunbären-Kot hat kleine Glöckchen darin und riecht nach Pfeffer.

Ich glaube, es hat niemand etwas dagegen, wenn man im Wald ein Messer mit sich führt.
In Ortschaften ist das Mitführen von Messern ab ?? cm Klingenlänge verboten.

Vor ein paar Jahren wurden wir beim CheckIn Kiel-Göteborg gefragt, ob wir Messer dabei haben. Ich habe immer meine Küchenmesser dabei und antwortete mit Ja.
"Bitte lassen Sie die Messer im Fahrzeug, wenn sie an Bord sind!", wurde mir gesagt.
Ich antwortete: "Na klar! Wenn ich jedoch Lust verspüre irgend jemanden auf der Fähre abzuschlachten, kann ich mir ja das Messer vom Frühstücksbuffet bei der Brot-Station klauen."
Der Mitarbeiter von Stena Line fand meine Bemerkung wohl nicht so lustig und schaute mich böse an. An Bord durften wir aber trotzdem fahren.

Värmi

Das würde ich schön sein lassen in Schweden (und Norwegen, ...) Tränengas darf nicht importiert werden und wenn man das doch macht und erwischt wird,
wird es sehr unschön, da Pfefferspay in Schweden unter das Waffenrecht fällt!
Pfefferspray darf in Schweden nur mit Waffenschein geführt werden (!).
u.a.: https://sv.wikipedia.org/wiki/Pepparsprej


Wichtig noch zum Thema Pfefferspray. Auf Wikipedia heisst es in einem deutschen Artikel, das man in Schweden Pfefferspray mit Waffenbesitzerlaubnis führen darf.
Diese wird aber NICHT für Ausländer erteilt.

Auch Waffenimporte sind ein komplexes Thema in Schweden, da nach wie vor nicht voll mit EU-Recht harmonisiert.
Tlw. muss man sich erst eine Erlaubnis bei der Polizei holen.
Es gilt beispielsweise auch: Manche Messer, die ein Schwede zum Beispiel für die Jad im Wald nutzen darf, darf ein Ausländer nicht nutzen / tragen.

Das gilt natürlich nicht für Kochutensilien etc.

Aber insgesamt würde ich Messer etc., bei denen ich mir in nicht ganz sicher wäre erst recht nicht nach einführen.

Mehr Infos z.B.:
http://knife-blog.com/2016/07/messernrecht-schweden/

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Michael

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Mein neuestes Bild auf meiner Fotoseite

Weiß ich doch!
Aber ohne Pfefferspray hätte der Witz doch nicht funktioniert.
Und Schwarzbären gibt es in Skandinavien doch auch nicht!

Värmi

MIR ist das schon bewusst...aber vlt. nicht jedem der hier mitliest...

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Ein Messer, um einen Bären abzuwehren - auf so eine Idee war ich auch noch nicht gekommen.
Auch die etwas kleineren Geschöpfe wie Wolf oder Vielfraß werden Dir ganz sicher nicht auf die Schulter klopfen.
Aber auch wenn sie sonst zu nahe kommen würden, würde wohl ein Messer nicht viel bringen.
In Nordamerika gibt es spezielles Pfefferspray, das man in Bärengebieten mit sich tragen sollte, auch wenn einen das immer noch nicht leichtsinnig werden lassen soll.
In Nordeuropa hingegen haben die allermeisten Wanderer überhaupt nie das Glück, mal eines der großen Raubtiere zu Gesicht zu bekommen. Man braucht noch nicht mal Krach zu machen, wenn man in unübersichtlichem Gelände unterwegs ist, und kann auch getrost Lebensmittel und andere duftende Sachen (Zahnpasta usw.) mit ins Zelt nehmen, der nordeuropäische Petz ist einfach viel zu scheu. Ich war z. B. schon mehrfach im nordfinnischen Gebiet Kaldoaivi unterwegs, wo es Braunbären gibt und immer mal wieder welche von Einheimischen gesichtet werden, aber ich habe nie einen gesehen (aber vielleicht hat einer MICH gesehen und ist dann lieber geflüchtet ).

Was das Messer angeht: Natürlich ist es allgemein sinnvoll, ein Messer dabeizuhaben. Falls Du mit den Flugzeug anreist, darf es halt nicht ins Handgepäck.

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Allen ist das Denken erlaubt, vielen bleibt es erspart. (Curt Goetz)

Dazu, wie sinnvoll so etwas ist, ist ja schon einiges geschrieben worden, und das ist ganz korrekt: wenn du so ein Tier verletzt, dann hast du eine gute Chance, daß du damit dein Leben verwirkst. Auch Tiere haben einen Selbsterhaltungsinstinkt, und keines der Tiere hat uns als typisches Beutetier, weshalb sie uns meist aus dem Weg gehen. Es sei denn, du verletzt sie, gerätst zwischen sie und ihre Jungen etc.
Wir wohnen auf dem Land in einer recht wolfdichten Gegend und haben, wenn ich das richtig erinnere, zwei Wolfspaare in hinreichender Nähe.
Was wir davon mitbekommen? Morgens Spuren im Schnee, das ist es. Der Wolf will mit uns keinen Streit, und wir mit ihm nicht.
Auch die Ausnahmen sind genannt worden: unangeleinte Hunde.
Die mir bekannten Bären- und Wolfsunfälle haben ein und dasselbe Schema: ein freilaufender Hund legt sich vor allem mit Wölfen an und flieht dann zu seinem Rudel (Herrchen)... mit dem Wolf im Gefolge...

Das alles hast du schon zu hören bekommen, deshalb ein Aspekt, der auf Värmis Beitrag aufbaut:

Das "knivlagen" (korrekt: Lag (1988:254) om förbud beträffande knivar och andra farliga föremål) ist nicht lang, man kann es problemlos lesen.
Die Intention des Gesetzes ist es, die Verwendung von auch (aber nicht nur) Messern als Waffen und damit die Gefahr für Gewalt
zu verringern. Darunter fällt ausdrücklich auch das Mitführen zum eigenen Schutz:
https://lagen.nu/dom/nja/2011s556
Wie aus dem Urteil (und dem Gesetz) hervorgeht, darf so ein Gegenstand auch nicht im Auto mitgeführt werden, die selben Regeln gelten hier.
Dagegen darf man bspw.ein Messer mit sich führen, wenn " föremålet enligt särskilda föreskrifter ingår i utrustning för viss tjänst eller visst uppdrag eller om innehavet annars med hänsyn till föremålets art, innehavarens behov och övriga omständigheter är att anse som befogat." (1§ 2:a st), also wenn man das Messer bspw. im Beruf, zum Angeln, Essen etc. braucht und es dafür seiner Art und der gedachten Verwendung nach geeignet ist.
Damit entfällt die Frage der Klingenlänge, auf die kommt es nämlich primär nicht an. Allerdings ist es mit wachsender Klingenlänge immer schwieriger, einen sinnvollen Gebrauch (im Sinne des Gesetzes) glaubhaft zu verteidigen.
Also lass es:

1. Du machst die gefürchtete Situation gefährlicher
2. Du machst dich strafbar

Gibt es in der Gegend, in der du das Haus gemietet hast, überhaupt Bären?
Willkommen in Schweden und viel Spaß im Urlaub.

//M

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„Drei Dinge sind unwiederbringlich: der vom Bogen abgeschossene Pfeil, das in Eile gesprochene Wort und die verpaßte Gelegenheit.“
ʿAlī ibn Abī Tālib