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 Betreff des Beitrags: König Carl Gustaf
BeitragVerfasst: Sa, 29 Apr, 2006 11:07 
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König Carl Gustaf

Sechzig Jahre, ein bisschen weise

VON HANNES GAMILLSCHEG (STOCKHOLM)





Der König (dpa)
"Die Bernadottes reifen langsam", sagen die Schweden über ihre Königsfamilie. So ist es nicht verwunderlich, dass der jetzige Throninhaber Carl XVI. Gustaf mehr als drei Jahrzehnte brauchte, bis er nicht nur König von Schweden war, sondern auch der König der Schweden. Im Vorjahr, bei der Gedenkfeier für die mehr als 500 schwedischen Opfer der Tsunami-Katastrophe, durchbrach Carl Gustaf plötzlich die steife Schale, hinter der er sich in seiner Unsicherheit so lange verborgen hatte. Da sprach er zu den Trauernden ganz persönlich von seiner eigenen Trauer, wie es war, ohne "tröstenden Vater" aufgewachsen zu sein. "Lasst uns wagen, einander zu helfen. Lasst uns wagen, die Masken abzulegen und Menschen zu sein." Das waren die richtigen Worte zum richtigen Zeitpunkt, und sie taten den Schweden gut. "Jetzt ist Carl Gustaf der König des Volks geworden", lobten ihn anschließend auch die, die ihn sonst kritisierten.

Wenn er am Sonntag seinen 60. Geburtstag feiert, dann tut er es mit der Gelassenheit eines Menschen, der seine Rolle gefunden hat. "Er ist älter geworden, und da wird man persönlicher und ruht mehr in sich selbst", sagt sein Reichsmarschall Ingemar Eliasson. Jetzt, in seinen reifen Jahren, ist Carl Gustaf endlich zum sammelnden Symbol geworden. Das schönste Kompliment machte ihm Nalin Pekgul, die Vorsitzende des sozialdemokratischen Frauenverbandes, eine gebürtige Kurdin. Sie forderte ihre Partei auf, den seit 1911 im Grundsatzprogramm verankerten Paragrafen zu streichen, der die Abschaffung der Monarchie fordert. Der König sei wichtig als Identifikationsfigur für alle, die nicht in Schweden geboren sind, schrieb Pekgul. "Schön, dass sie das so sieht wie ich", lautete Carl Gustafs milder Kommentar.

So etwas ist Balsam auf die Seele eines Mannes, der lange genug Probleme hatte, den Lebensweg zu gehen, den er nicht wählte, sondern erbte. Ein "unsicherer Jüngling" war er in seiner Selbsteinschätzung, als er 1973 den Thron bestieg, 27 Jahre alt. "Wie würde das Volk mich annehmen? Ich war so jung, und mein Großvater war 90, als er starb." Carl Gustaf war nur neun Monate alt gewesen, als sein Vater, der der nächste König hätte werden sollen, bei einem Flugzeugunglück ums Leben kam. Der kleine Prinz wuchs mit Mutter, Gouvernante und vier größeren Schwestern auf, und erst als er in der Schule andere Kinder traf, verstand er, dass auch er einen Vater gehabt haben musste. "Darüber hatten wir zu Hause nie gesprochen."

Dem Großvater, dem populären Gustaf VI. Adolf, kam er nicht nahe. "Er interessierte sich für Archäologie und Geschichte, ich mich für Boote und Autos." Der Kronprinz galt als Playboy, durch Europa wehten antiautoritäre Winde, und die Monarchie erschien als Staatsform, die sich überlebt hatte. 1971 beschlossen die Parteien im Hafenstädtchen Torekov eine Verfassungsreform, die zwar den König als Staatsoberhaupt bewahrte, ihm jedoch jeglichen politischen Einfluss nahm. Die Einführung der "königlich schwedischen Republik", wie die Schweden ihre Staatsform spöttisch nannten, war nicht gerade ein Vertrauensbeweis für den jungen Thronfolger. Doch der "Torekov-Kompromiss" schuf die Rahmenbedingungen, in denen Carl Gustaf wachsen konnte. In einem von Wohlfahrtsreformen, Wirtschaftskrisen, Globalisierung, Einwanderung und technischen Revolutionen durchrüttelten Land ist die apolitische Monarchie das Bindeglied. Da mag der Monarch ruhig manchmal einfältig wirken und, ungeachtet seines Wahlspruchs "für Schweden in der Zeit", geradezu unfassbar unzeitgemäß. Carl Gustaf sagt, er habe noch nie einen Computer benutzt, und auch mit dem Telefonieren tue er sich schwer.

Das hat seiner wachsenden Popularität ebenso wenig geschadet wie die Fehltritte, für die er immer wieder öffentliche Schelte einstecken musste: ob er sich gegen die Einführung der weiblichen Thronfolge aussprach, weil "der Job zu hart für ein Mädchen" sei, oder ob er den autoritären Sultan von Brunei wegen seiner beispiellosen "Nähe zum Volk" pries. Wenn so etwas vorkommt, sehen erregte Kommentatoren stets die Zukunft der Monarchie in Gefahr und erwägen, ob man dem König auch noch die letzten Reste seiner politischen Rolle nehmen solle: Muss er wirklich das Parlament eröffnen? Ist der Außenpolitische Rat, in dem der König den Vorsitz führt, nicht ein Anachronismus, der abgeschafft gehört? Die Schweden fechten solche Debatten kaum an: Drei von vier sind für die Bewahrung der Monarchie.

Dazu hat die ehemalige Olympiahostess Silvia Sommerlath ihren Beitrag geleistet, die sich Carl Gustaf, damals noch Kronprinz, 1972 in München anlachte. Vier Jahre später führte er sie als König zum Altar. Die "hübsche, sozial kompetente Mittelklassefrau aus der PR-Branche" sei ein "Glückstreffer für die Monarchie" gewesen, denn diese werde von der "persönlichen Beliebtheit der Königsfamilie" getragen, meint die Publizistin Ingrid Hedström. Das gilt auch für die drei Kinder, von denen sich zumindest die Älteste, Kronprinzessin Victoria, pflichtbewusst und skandalfrei auf ihre künftige Rolle vorbereitet. Überhaupt sei das "Skandalniveau" am schwedischen Hof "nach europäischem Maßstab niedrig", meint Hedström. Carl Gustaf als Raser geblitzt, Silvias Falten gestrafft, der royale Nachwuchs in feucht-fröhlicher Partysause: wilder wird es bei Königs in Stockholm nicht.

Die Schweden mögen, wenn einer ohne auszuklinken seinen Job tut, auch wenn er ihm nicht immer leicht fällt. So hat sich Carl Gustaf langsam die Sympathien seines Volks erworben; gemerkt hat er selbst es erstmals bei seinem Fünfzigsten. "Das war ein Wendepunkt", sagt seine damalige Hofsprecherin Elisabeth Tarras-Wahlberg, und die alten Fernsehbilder enthüllen einen vor Freude fast hüpfenden König, als er auf der Schlossterrasse die Huldigung Zehntausender entgegennahm. Unter Anleitung des politisch erfahrenen Reichsmarschall Eliasson wagt sich Carl Gustaf nun in die Offensive. Nicht nur nach der Tsunami-Katastrophe, auch nach dem Orkan "Gudrun", der viele Waldbesitzer ihres Lebenswerks beraubte, war der König als Tröster zur Stelle und mahnte rasche Hilfe an. Das ist die Rolle, die er gefunden hat, und die er nicht so schnell aufzugeben gedenkt. Er hoffe, noch zahlreiche Jubiläen zu erleben, sagt er zu seinem Sechzigsten, und: "König ist man auf Lebenszeit."

entnommen : www.fr-aktuell.de

Gruß Kalle

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BeitragVerfasst: So, 30 Apr, 2006 8:30 
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Martin

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Dem König ein dreifach kräftiges


[center]Hurra Hurra Hurra[/center]


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BeitragVerfasst: So, 30 Apr, 2006 12:46 
@Rudi:
Ich habe eben während der Live-Übertragung im Fernsehen mitbekommen, dass die Schweden dem König viermal "Hurra" zurufen. Du hast also ein "Hurra" vergessen. :lol:


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BeitragVerfasst: So, 30 Apr, 2006 19:43 
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Hej :YYAC:

ich habe mir heute mittag auch einen Teil der Übertragung im ZDF angesehen. Da haben die ja allerhand auf die Beine gestellt für den König, aber man wird ja auch nur einmal 60.

Nette Grüße
Anja :YY: die total k.o. vom Fußballspielen ist

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BeitragVerfasst: So, 30 Apr, 2006 21:59 
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Genießt den Jubel der Menge: König Carl XVI Gustav

Sonntag, 30. April 2006
"Was für ein wunderbarer Tag"
Schweden feiert seinen König

Mit vielfachen "Hurra"-Rufen haben am Sonntag zehntausende Schweden ihrem König Carl XVI. Gustaf zum 60. Geburtstag gratuliert. Begleitet von Königin Silvia (62) fuhr der Regent im offenen Sechsspänner durch die Stockholmer Innenstadt und freute sich sichtlich über den Jubel der Menge.

"Was für ein wunderbarer Tag heute!" rief der Jubilar aus, als die Menge ihn vor dem Schloss hochleben ließ. Die Stimmung zum runden Königsgeburtstag in Stockholm sei vor allem freundlich und auch unkomplizierter und volksnäher gewesen als eine Woche zuvor beim 80. Geburtstag der britischen Königin Elizabeth II., meinten Hofbeobachter.

Auf der Löwenterrasse des Schlosses hörte sich der König entspannt von 1.400 Kindern gesungene Geburtstagsständchen an. Zuvor hatte er in Generalsuniform mit durchaus strenger Miene den traditionellen Wachwechsel zu den doch recht kriegerischen Klängen des "Pappenheimer-Marsches" abgenommen.

Zur guten Stimmung beigetragen hatten am Samstagabend auch die drei Königskinder Kronprinzessin Victoria (28), Prinz Carl Philip (26) und Prinzessin Madeleine (23) mit einer kleinen, kecken Kabarett-Vorführung über den royalen Vater auf Schloss Drottningholm vor den 500 Gästen eines Galafestes. Zu diesem privaten Fest waren auch die festen Freunde der beiden Prinzessinnen sowie die Freundin von Prinz Carl Philip zugelassen. Sie fehlten aber bei den offiziellen Feiern am Sonntag.

Auf Schloss Drottningholm feierten und tanzten Angehörige aller europäischen Königshäuser in den Geburtstag hinein. Für alle Schweden ist dieser 30. April in jedem Jahr vor allem deshalb ein besonderer Festtag, weil am "Valborg-Abend" im ganzen Land der Einbruch des Frühlings gefeiert wird. Dass es dabei mitunter noch recht kühl sein kann, spürten auch die Zehntausende, die zum Fest stundenlang auf den Straßen der Innenstadt und vor allem vor dem Königsschloss am Rande von Stockholms Altstadt ausgeharrt hatten. Immerhin aber blieb der befürchtete Regen aus.

König Carl Gustaf war am 30. April 1946 in Stockholm als einziger Sohn nach vier Töchtern des damaligen Kronprinzen Gustaf Adolf zur Welt gekommen. Sein Vater starb 1948 bei einem Flugzeugabsturz in Kastrup bei Kopenhagen. 1973 folgte der jetzige König seinem Großvater Gustaf VI. Adolf nach dessen Tod auf dem Thron. Drei Jahre später heiratete er die gebürtige Heidelbergerin Silvia Sommerlath, die er bei den Olympischen Spielen 1972 kennen und lieben gelernt hatte. Gedanken an eine etwaige Abdankung mit Blick auf das näher kommende Pensionsalter hat Carl Gustaf in einem TV-Interview zu seinem 60. entschieden zurückgewiesen: "Nein, ich bleibe bis zum bitteren Ende."

... aus : www.n-tv.de


Gruß Kalle

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