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BeitragVerfasst: Do, 22 Sep, 2016 22:25 
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Registriert: 16.10.2015
Beiträge: 123
Jetzt bereiten wir uns bereits über ein Jahr auf die Auswanderung vor - die ja auch erst in 2-3, vielleicht 4 Jahren stattfinden wird. Keinen einzigen Tag hatte ich nur den geringsten Zweifel.
Heute dann plötzlich doch. Heute Mittag hatte ich plötzlich wahnsinnig "kalte Füße" bekommen. Plötzlich waren alle Zweifel auf einmal da.
"Es geht uns hier so gut, hier kennen wir jeden, Schule der Kinder, Freunde Nachbarn. Arbeitstechnisch bekomme ich hier jeden Job in meinem Bereich den ich will, wir sind integriert in SPielegruppe, Tauschkreis, Selbstversorgernetzwerk usw. WIr wissen wo wir was für welchen Preis einkaufen können und die Witze der Bayern weiß ich auch zu nehmen. - Tja und wenn wir Auswandern, ist das alles erst einmal weg. Auf einen Schlag fangen wir bei Null an. Ob wir was in der Nähe unserer schwedischen Freunde zum wohnen finden? Keine Ahnung. Also schlimmsten Falls fangen wir ganz von vorne an. Alles wird neu und mühsam aufgebaut. Nachbarschaft, Freundeskreis, Arbeitsleben, Sprache. Wir brauchen lange, bevor wir wissen, was wir wo finden und bevor wir die Untertöne in den Sätzen der Schweden verstehen...
Heute Nachmittag hatte ich mich echt gefragt, was uns da geritten hat. Total die Schnapsidee, ein glückliches erfülltes Leben nochmal auf Null zu setzen. ... :triller:
Das fühlte sich ein wenig wie eine kleine Panik-Attacke an...und ich hätte am Liebsten das Handtuch geschmissen.
Und das obwohl ich natürlich um ALL diese Gründe schon vorher wußte und wir uns dennoch absolut bewußt FÜR die Auswanderung und den Stress der ersten Jahre entschieden hatten.
Bitte sagt mir, dass ihr das kennt?

Jetzt habe ich eben 2 Stunden mit meinem schwedischen Freund auf Skype gesprochen und jetzt sind diese Gefühle wieder weg. Es war alles wieder so vertraut. Das schwedisch sprechen, seine Scherze zu hören. Dann hat er mir mein Gästezimmer über die Kamera gezeigt, in dem ich wohnen kann, wenn ich nächstes Jahr mein Praktikum da mache.
Und jetzt ist es wieder da. Das Reisefieber. Das Gefühl, die Welt sehen zu wollen und dass wir unser Leben nutzen und nicht an einem Ort festwachsen wollen. Die Lust neues zu Lernen und auch der Glaube daran, es schaffen zu können.
Aber so ganz lässt mich das down von heute Nachmittag nicht los. Auf jeden Fall bin ich froh, dass wir noch viel Zeit zum Vorbereiten haben.

Von all denen unter Euch, die ausgewandert sind... hattet ihr auch solche Tage?


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BeitragVerfasst: Do, 22 Sep, 2016 23:02 
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Registriert: 28.08.2012
Beiträge: 4161
Plz/Ort: Örebro/Linköping
petra01 hat geschrieben:
Von all denen unter Euch, die ausgewandert seid... hattet ihr auch solche Tage?

Ja.
Und ich glaube auch, dass das gut ist, wenn wir uns selber bei solch großen Entscheidungen ab und an in Frage stellen... so etwas will gut überlegt sein, dann wird es besser, und etwas Angst ist da ab und an ganz gut.
Hatte ich jetzt wieder, als ich meine Karriere in meiner Fachrichtung an den Nagel gehängt und komplett umgesattelt habe.
Und ja, ich habe beides bereut, die Auswanderung und das Starten einer neuen Fachrichtung, mehrfach.
Dennoch: es war es wert, jedenfalls bis jetzt. Und ich hätte es bis an mein Lebensende bereut, den Schritt nicht zu tun.
Meine fünf Öre,

//M

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„Drei Dinge sind unwiederbringlich: der vom Bogen abgeschossene Pfeil, das in Eile gesprochene Wort und die verpaßte Gelegenheit.“
ʿAlī ibn Abī Tālib


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BeitragVerfasst: Mo, 26 Sep, 2016 10:01 
Hej!

Oh ja, das Gefühl und die Gedanken kenne ich auch...
Wir sind vor 2 Jahren ausgewandert und es ist auch genauso wie du sagst, die Sprache, das neue System, neue Freunde finden, neue Spielegruppen, wo kauft man was am günstigsten ein usw. usw. usw. Man fängt wirklich bei Null an und es ist gut dass dir das bewusst ist. Der Kopf raucht am Anfang ohne Ende und Abends ist man fix und fertig. ABER: Man kämpft für das was man will oder nicht? Immer wieder aufraffen und sich selber zwingen, man hat ja schließlich lange davon geträumt und keiner hat gesagt, dass Träume leben einfach ist! Hab dein Ziel (wie es sein wird nach ca. 2-5 Jahren in Schweden) vor Augen. Es wird leichter mit der Zeit, VERSPROCHEN! Ich bereue es keine Sekunde, hatte aber auch das große Glück ziemlich schnell wundervolle Menschen kennenzulernen die ich nach kurze Zeit schon meine besten Freunde nennen konnte. Mittlerweile haben wir uns einen tollen Freundeskreis hier aufgebaut, wissen wo wir was einkaufen können, haben unsere regelmäßigen Sport- und Freizeitaktivitäten.

Ein kleiner Tipp den ich vorher von meiner Mama bekommen habe und brav angewendet habe:
"Schaue durch jede offene Tür." Damit will ich sagen, gehe zu jeder Einladung (Fika, middag etc.) die du kriegen kannst. Lass dich mitschleppen von Leuten die du schon kennst. Lade selber Leute ein zum Fika. Hast du Kinder? Lade Eltern und Kinder zum Spielenachmittag ein, verabrede dich auf Spielplätzen. Auch wenn man müde ist, keine Lust mehr hat ständig die Wörter "precis!" "absolut", "jaha" ,"å" zu hören und die trevlige Betonung einem manchmal auf die Nerven gehen. Egal! Geh raus und zwinge die Nachbarn zum Gespräch. Man weiß nie, ob man da nicht gerade einen ganz wundervollen Menschen trifft der dein Leben bereichern wird.

Und ganz wichtig, sprich hauptsächlich schwedisch und versuche nicht mit englisch die Sätze zu erklären wenn es nicht wirklich zwingend notwendig ist. Die Schweden sehen, dass du dich bemühst und helfen dir super gerne! (Meine Erfahrung) Oft hat man dadurch auch schnell "gemeinsame Lacher". Wenn ich Wörter nicht wusste, habe ich versucht diese zu umschreiben. So kannte ich z.B. das schwedische Wort für Durchfall nicht und habe dieses dann umschrieben mit "blött bajs i magen" = Nasse kacke im Bauch :YYAI: Glaub mir, das Eis ist nach sowas ziemlich schnell gebrochen!

Denk nicht so viel und mach es einfach! Was ist denn dass Schlimmste was passieren kann? Das du nach einiger Zeit sagst, ok das war eine Erfahrung mehr in meinem Leben, aber ich will wieder zurück nach Deutschland? Besser so als sich später zu ärgern und zu denken: Was wäre wenn....und ach hätt ich mal...!

Lycka till!


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BeitragVerfasst: Mo, 26 Sep, 2016 22:36 
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Registriert: 28.08.2012
Beiträge: 4161
Plz/Ort: Örebro/Linköping
Blött bajs i magen...
:perfekt:
Eine sehr bildhafte Beschreibung...
;-)


//M

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BeitragVerfasst: Di, 27 Sep, 2016 12:54 
vibackup hat geschrieben:
Blött bajs i magen...
:perfekt:
Eine sehr bildhafte Beschreibung...
;-)


//M




eller hur?!

:YYAR:


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BeitragVerfasst: Do, 29 Sep, 2016 13:29 
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Beiträge: 123
Hallo Ihr Lieben,
danke für Eure Antwort.

Es tut gut zu wissen, dass es Euch auch so ging. Und das es tatsächlich normal ist.
Aktuell habe ich keine kalten Füße mehr - aber das kann sich ja durchaus wiederholen.
An sich zweifel ich auch nicht an dem Schritt - aber es ist wohl wichtig, dass man sich immer wieder in Erinnerung ruft, dass es sicher nicht einfach wird.
Danke auch für die Tipps. Unter Leute versuche ich jetzt schon so oft wie möglich zu gehen, wenn ich in Schweden bin. Einfach viele Kontakte knüpfen, da das Ankommen dann hoffentlich leichter wird.

Pepperott, auch das mit dem englisch sprechen: das habe ich bisher verweigert - selbst, wenn ich dann mal etwas mühsam umschreiben musste. Glücklicherweise haben die Schweden bisher viel Geduld und lassen mir Zeit, die richtigen Worte zu finden ;) Wobei ich auf so eine lustige Umschreibuung nicht gekommen wäre, das Wort diarré hatte ich bereits im A2 Kurs *lach* - frag mich nicht warum ;)


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