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 Betreff des Beitrags: Bessies Story Nr. 7
BeitragVerfasst: Sa, 26 Feb, 2005 11:39 
Bessies Story Nr. 7


Hej, alla tillsamman,

so langsam gewöhnte ich mich an das Leben im fremden Land. Ich habe nach einigen Tagen in Erfahrung gebracht, dass mein Hauswirtsehepaar, Valter und Maria, einen Selbstbedienungsladen „Snabbköp“ ganz in der Nähe betreiben. So kaufte ich von nun an nur noch dort ein und die zwei freuten sich, mich in ihrem Geschäft sehen zu können. Ganz neu für mich war, dass z. B. vor der Fleischabteilung, an der Einzelbedienung war, ein kleines Gerät an der Wand hing, aus dem man Nummernzettelchen entnehmen konnte. „Var god, ta en nummerlapp !“ hieß es da. Dann war an der Wand über der Verkaufsthecke eine große Anzeige: „Nu betjänas No. ... !“ So etwas kannte ich von Deutschland nicht und ich fand es (und finde es auch heute noch) sehr praktisch. Allgemein ist mir auch aufgefallen, dass die Schweden sich niemals vordrängeln. Man stellt sich geduldig hinten an und wartet, bis man an die Reihe kommt.

Etwa zwei Wochen nach meiner Ankunft wurde ich von meinem Chef auf einen Samstag zum „Middag“ eingeladen. Zum Glück sagte mir meine Kollegin, dass man da nicht zum Mittagessen hingeht, sondern abends. Sie empfahl mir auch, einen Strauß gelbe Rosen vorab durch das Blumengeschäft hinzuschicken. Aber dann holte mich Herr Ringwald, der gut Deutsch sprechende Rentner gegen 18 Uhr mit einem Taxi ab. Zunächst einmal lernte ich die sehr reizende Frau meines Chefs und die drei Kinder kennen. Mein Chef war damals, so wie ich es heute sehe, wohl um die 35 Jahre alt. Es gab eine herzliche Begrüßung seitens der Frau, mein Chef war immer etwas förmlich und steif, und es wurde zu Tisch gebeten. Da lernte ich es zum ersten mal, kleine Kartoffeln mit der Schale zu essen. Es gab reichlich zu trinken, vor allem Alkohol. Was es im einzelnen zu Essen gab, weiß ich heute nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass es sehr spät wurde und mich anschließend Herr Ringwald wieder mit dem Taxi nach Hause brachte. Zu Fuß hätte ich wohl etwas geschwankt ? ! ?

In Schweden herrschte damals noch Linksverkehr. Auch das war eine Umgewöhnung. Ich hatte zwar noch kein Fahrzeug zur Verfügung, aber schon beim Überqueren der Straße musste man sich umgewöhnen – erst rechts sehen, dann links sehen, also gerade umgekehrt als in Deutschland. Ein Glück war, dass durch den vielen Schnee die Auto’s langsamer durch die Stadt fuhren und manch ein Autofahrer wird wohl über den unbeholfenen Fußgänger den Kopf geschüttelt haben. Salz wurde in Kristinehamn auch nicht gestreut, sondern wenn überhaupt nur Splitt, aber auch nicht übertrieben viel. Mir ist aber aufgefallen, dass der Schnee richtig griffig wird, wenn es einmal erst –15°C und weniger hat. Auch auf den Bürgersteigen ging man links, und wollte man in ein öffentliches Gebäude (Post, Bank), so war die Eingangstüre auch links.

Über die langen Wochenenden hatte ich viel Zeit um Spaziergänge und Wanderungen zu machen. Stundenlang lief ich durch die tief verschneite Natur. Auf den Feldern lag kniehoch Schnee und manchmal musste ich mir den Weg mühsam erstapfen. Und irgend wie war ich doch erstaunt, dass ich immer wieder nach Kristinehamn zurückfand. Man hatte mich allerdings eingehend gewarnt, dass man sich in diesen Wäldern hoffnungslos verlaufen könnte. Einmal wanderte ich durch endlose Wälder bis ich zu einer Ansammlung von großen Häuserblocks Mitten im Wald kam. An denen ging ich vorbei und dann merkte ich, dass ich das Gelände der Garnison Kristinehamn „von hinten her“ betreten hatte. Nun wurde mir zweierlei klar: erstens, dass ich Ausländer war und zweitens, dass ich nicht mal einen Ausweis bei mir dafür aber einen Fotoapparat umgehängt hatte. Zum umkehren war es aber bereits zu spät, außerdem hätte ich den bisher gegangenen Weg auch zeitlich nicht mehr zurück geschafft. So trat ich halt „die Flucht nach vorne“ an und habe das Kasernengelände durch das Portal vorbei an den Wachsoldaten verlassen, so, als ob ich hierher gehören würde. Kein Mensch nahm von mir Notiz. Vom Portal aus waren es aber immer noch etwa 4 km bis zu meiner Wohnung.

Gut in Schweden fand ich auch, dass man, auch am Sonntag, praktisch von 11 Uhr bis 21 Uhr ununterbrochen warmes Essen in den Restaurants bekommen konnte. Sogar der „Brokällare“ hatte sonntags auf und da war es auch sonntags so billig wie werktags. In Deutschland drängte sich alles in der Zeit zwischen 12 und 14 Uhr zum Mittagessen. Hier teilte man sich die Zeit nach eigenem Gutdünken ein.

Nog för idag. Nästa lördag kommer fortsättningen.

Hej så länge, och har en bra helg.

Bessie



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BeitragVerfasst: Sa, 26 Feb, 2005 11:52 
Hej Bessie,
deine Erzählungen gefallen mir sehr gut, ich höre immer gerne zu wenn von früher erzählt wird. Meine Söhne hören den Großeltern auch gerne zu, sie haben inzwischen auch die beiden Erzählbände, die der Urgroßvater und der Großvater geschrieben haben mit Begeisterung gelesen, was mich besonders freut, denn eigentlich sind sie richtige Lesemuffel.
Falls du auch Enkel haben solltest, schreibe so etwas unbedingt auf und lasse binden!
Hälsning
Luna


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BeitragVerfasst: Sa, 26 Feb, 2005 21:14 
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Hej Bessie, :YY:

auch dieses war wieder eine interessante Geschichte. So wie Luna höre ich auch gerne meinen Großeltern zu, wenn sie von früher erzählen. Sie mußten morgens zur Schule noch ein Stück Torf für den Ofen zum heizen mitbringen. Uns geht es heutzutage ja richtig gut, wir haben ja alles im Überfluß.....

Ich warte gespannt auf Bessie Story 8

Lieben Gruß
Anja :lesen2:

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Anja, das Blaubärchen


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BeitragVerfasst: Sa, 26 Feb, 2005 21:31 
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Wieder eine tolle Fortsetzung, Bessie.

Und 1959 gab es schon die Nummern-Apparate?!?
Das hätte ich ja nicht gedacht.

Als ich die Dinger 1978 das erste mal in Schweden sah, fand ich das auch eine gute Erfindung.

So, ich freue mich schon auf die nächste Folge.

:YY: Värmi


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BeitragVerfasst: Sa, 26 Feb, 2005 22:01 
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Hallo Bessie,
...wir fiebern schon Deiner neuen Story entgegen....
Danke,daß Du uns daran teilhaben läßt!!!

Wir lieben Dich (Euch )

Malu & Kalle

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Glöm ej bort att leva min vän
dagen som gått kommer ej igen.


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BeitragVerfasst: Di, 01 Mär, 2005 17:20 
Bitte erzähl weiter! :YY:


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BeitragVerfasst: Di, 01 Mär, 2005 19:11 
Hej Bessie,
warten schon mit Spannung auf die nächste Story,
Deine
Assi :YYAA:


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BeitragVerfasst: Di, 01 Mär, 2005 19:24 
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Ja 1959,
das waren noch Zeiten!
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Ingo

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„Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.“

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BeitragVerfasst: Di, 01 Mär, 2005 19:28 
Hach, was für schönes Autos!! Im Herbst haben wir in einem Loppis uralte dt. Autozeitschriften gekauft, sehr schöne Hefte!
Luna


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