Hallo liebe Leute hier !
Mein Name ist Mario Wersch und studiere momentan berufsbegleitend und bin dabei, meine Bachelorarbeit zu schreiben. Mein Thema:"Das Gesundheitssystem Schwedens als Alternative zum deutschen Gesundheitssystem.Struktur, Funktionsweise, Zielstellung sowie Vor- und Nachteile der Gesundheitsversorgung". Bezüglich meiner Arbeit suche ich Menschen, Patienten und Kontakte rund um das Thema Gesundheitssystem und alle die mir verlässlich was dazu berichten können. Wenn ihr jmd kennt der als Patient zB infrage kommt und mit mir Kontakt aufnehmen will, wäre ich zu tiefst verbunden. Dieser wird natürlich in meiner Arbeit namentlich dankend erwähnt.
Danke Euch ..
Mario Wersch
Physiotherapeut

Hallo Mario!

Mir rollen sich zwar die Zehennägel auf, wenn du das schwedische System als Alternative zum deutschen haben willst; vielleicht willst du, bevor du allzuviel in dieses Thema investierst, erstmal das hier lesen:
Health systems based on social insurance, with a multitude of insurance organisations, who are organisationally independent of healthcare providers, are called Bismarck systems. There are also systems where financing and provision are handled within one, integrated organisation (Beveridge systems). EHCI finds that generally Bismarck style countries, such as the Netherlands, Belgium, Germany and France, provide superior care.
Und mein Lieblingszitat:
Another way of expressing the vital question: Why can Albania operate its healthcare services with practically zero waiting times, and Sweden cannot?
Hier der gesamte Report:
http://www.healthpowerhouse.com/files/E ... report.pdf
Eventuell solltest du die Niederlande wählen, die gewinnen im Prinzip in jeder Disziplin, und ziemlich konstant seit 2005, und nicht nur bei den Schweden (Powerhouse sitzt in Stockholm). Was wir hier gut können, ist Daten sammeln, was das schwedische System an ein paar Stellen im Vergleich "rettet". Falls du aber dennoch Fragen zum schwedischen System hast, dann kann ich gerne meinen Teil beitragen; als Patient habe ich allerdings (glücklicherweise) nur wenige und (unglücklicherweise) keine guten Erfahrungen; allerdings kann man Systeme ja nicht aufgrund einzelner Erfahrungen vergleichen.
Im übrigen habe ich in unterschiedlichen Positionen in beiden Systemen (aber vor allem im schwedischen) gearbeitet und glaube ein wenig Einblick zu haben, wie es hier läuft.

//M

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„Drei Dinge sind unwiederbringlich: der vom Bogen abgeschossene Pfeil, das in Eile gesprochene Wort und die verpaßte Gelegenheit.“
ʿAlī ibn Abī Tālib

Mario ich könnte auch sicher vieles über das Gesundheitswesen hier in Schweden sagen/schreiben. Bin seit 36 1/2 Jahren hier und mittlerweile ist die Gesundheit im eimer.

Aber alles was man in den vielen Jahren in punkto Gesundheitssystem erlebt hat, hängt ja mit der eigenen Gesundheit zusammen. Und da wird es ganz privat und das will man ja nicht einem unbekanntem erzählen oder.

Kam eben heim vom Hausarzt (oder das was man darunt4er versteht) Es ist ein Arzt aus Deutschland der eigentlich schon Rentner ist aber noch 2 Jahre arbeiten will.
Heute nahm ich GG mit rein ins Sprechzimmer damit er auch sieht/hört wie der ist. Ich nenne den Arzt Mister umständlich wenn wir zuhause von ihm reden.

GG meinte hinterher dass er wahnsinnig werden würde wenn er den haben sollte......

Die Wartezeiten sind schlimm. Vor gut einer woche hatte ich endlich einen Termin in der Augenklinik, hatte 15 1/2 Monate daurf gewartet. Nun warte ich weiter auf OP, mindestens 2 Jahre.

Bei der Vårdcentrale muss man ca 5-7 Wochen warten auf einen Arzttermin. Die Ärzte kommen und gehen, seit mein Hausarzt den ich 22 Jahre hatte in Rente ging, bin ich nun beim Dritten. Alle festangestellten verschwinden.

Mario such dir ein besseres Gesundheitswesen aus. Holland finde ich auch gut, besonders was die Krankenhausbakterien angeht.

Ich weiss dass Deutschland auch nicht mehr das ist was es mal war. Lese immer wieder Und höre von meinen Kindern wieviele Menschen dort jährlich sterben wegen den Krankenhausbakterien und vom Pfutsch der gemacht wird

framsidan

die Erfahrungen die man mit dem schwedischen gesundheitssystem macht hängen auch recht stark davon ab wo man wohnt.

Wir machen in letzter Zeit Auch eher schlechte erfahrungen.

Hier gibt es ja freie Arztwahl, das heisst ich kann mir aussuchen zu welcher Vårdcentral ich gehe. Tja, theoretisch. Wir haben jetzt versucht die Vårdcentral zu wechseln, unmöglich, alle guten sind voll und nehmen keine neuen Patienten mehr. Man kann sich auf eine Warteliste setzen lassen und bis zu 2 Jahren warten um da rein zu kommen. Die die aber schon dort sind sind sicher zufrieden mit Ihrem Arzt.

Ja man kann wechseln aber wir haben hier nur eine VC. Soll ich jedesmal ein Taxi in den nächsten Stadtteil nehmen?

Ist nicht so einfach. Ich finde es auch verherend dass so viel Persona<l von den Zeitarbeitsfirmen kommt. Was kümmern die sich um die Patienten wenn sie bald wieder wechseln?

Ich will Kontakt haben mit einem Arzt der mic h kennt und ich ihn kenne, einer zu dem man Vertrauen hat.

ja, so etwas gibt es hier Auch nicht mehr, jedesmal wenn man nen termin hat kommt man zunem anderen Arzt.

Dann wird immer versprochen das man gewisse Sachen im Auge behält, wie z.B. Blutwerte die nicht stimmen aber man hört nie wieder was davon, vermutlich Weil da schon Wieder ein neuer Arzt ist der davon gar nix weiss

Wie geht es euch nun?

Ist ja schon so lange her dass wir uns unterhalten haben.

framsidan

Ursäkta att vi kom in nu med annat

Ja, das ist ein anderes Problem.
Die Arbeitssituation der Ärzte in der Psychiatrie und der Allgemeinmedizin sind so unhaltbar geworden, dass es keiner lange an einer Stelle aushält... und das ist ein nationales Problem, was dann wieder dazu führt, dass jeder junge Arzt mit ein bisschen Verstand lieber Orthopäde, Kardiologe, Neurologe oder ähnliches wird. Was natürlich das Bemannungsproblem in diesen beiden Spezialitäten verschärft. Und die Arbeitssituation verschlechtert... und dass dieselben Politiker und Administratoren, die jeden funktionierenden Versuch zerschlagen, dann nach außen kommunizieren, dass das ja der Primärvård/die Psychiatrie intern lösen müssen, macht die Sache nicht einfacher.
Diese Gesellschaft will einfach keinen funktionierenden Primärvård und keine funktionierende Psychiatrie.
Oder wie es mal ein Kollege formuliert hat: wenn es einen politischen Willen gäbe, eine funktionierende Allgemeinmedizin zu haben, dann wäre das längst gelöst.
Leider hat er recht.

//M

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ʿAlī ibn Abī Tālib

habe dazu mal was in auf Deutsch geschrieben